Die Letzte Generation Bamberg ruft zu einem Protestmarsch auf. Start ist um 16:30 Uhr am Wilhelmsplatz vor dem OLG Bamberg. Störung des Alltags soll die Regierung zum Handeln zwingen.
Wirksamer Klimaschutz statt Kriminalisierung von Protestierenden
In einer Pressemitteilung kündigt die Ortsgruppe der Letzten Generation in Bamberg für Mi, 6.9.23 einen Protestmarsch an. In dem Text heißt es: “Wir wollen uns mit den Inhaftierten solidarisieren und auch durch die Störung des Alltags die Regierung zum Handeln zwingen. Jeden Tag der Untätigkeit werden kommende Generationen teuer bezahlen.”

Aus Sicht der Gruppe Letzte Generation seien in “den vergangenen zwei Wochen in Bayern die Folgen der Klimaerwärmung direkt zu spüren gewesen”: Durch Hochwasser in Oberbayern, (Hagel beschädigte 80 Prozent der Häuser in Bad Bayersoien) und in Nürnberg (dort mussten Menschen aus überfluteten Unterführungen gerettet werden).
Zur gleichen Zeit protestieren Unterstützer und Unterstützeriinnen der Letzten Generation in Bayern gegen “die Untätigkeit der Landes- und Bundesregierung, wirksame Maßnahmen zum Klimaschutz zu ergreifen”. Der aktuelle Zustand werde ebenfalls von 60 Verfassungs- und Völkerrechtler/innen in einem offenen Brief angeprangert und “die Regierung aufgefordert, Maßnahmen zu ergreifen, die mit der Verfassung und dem Völkerrecht vereinbar sind”.
Friedliche Menschen werden in umstrittener Präventivhaft festgehalten
Weiter heißt es in dem Text für die Presse: “Anstatt diese verfassungswidrigen Zustände endlich zu beenden, werden friedliche Menschen in mehrwöchiger umstrittener Präventivhaft festgehalten. Aktuell befinden sich vierzehn Unterstützer und Unterstützerinnen der Letzten Generation für bis zu 30 Tage in Haft.” Des Weiteren werden die Ansichten von zwei Personen zitiert. Ronja Künkler (24, Regensburg) sagt: “Die Klimakrise lässt sich nicht auf Dauer verdrängen! Ich will meinen Neffen und Nichten in die Augen sehen können, wenn sie mich später fragen: “Was hast du damals gemacht?” Wenn vor meinen Augen ein Unrecht geschieht, dann sehe ich das als meine moralische Pflicht an, mich dem friedlich in den Weg zu stellen.” Ernst Hörmann (73, Freising) sagt: “Ich weiß was auf die Menschen zukommt, sollten wir die Klimakrise nicht noch eindämmen, deshalb fühle ich mich gezwungen, das Stärkste zu tun, was in meiner Reichweite mir möglich ist. Um das Schlimmste für meine Kinder und Enkelkinder noch zu verhindern, bin ich auch bereit, ins Gefängnis zu gehen.” > vgl. WebZ-Artikel “Wie finanziert sich die Letzte Generation?“

Um den Menschen in Präventivhaft zu zeigen, dass sie in ihrem Protest unterstützt werden, “wird während des Protestmarsches allen die Möglichkeit geben, kleine Grußbotschaften zu verfassen. Diese werden dann gesammelt per Post an die Inhaftierten geschickt”.
Geschrieben: PM-mdw; veröffentlicht: 3.09.23; Bilder v. webzet (Titelbild ist i.d.R. Symbolfoto); Bilder webz