22. Dezember 2024

Phantom Fahrradturm

Radfahren hat in der Bamberger Politik einen besonderen Stellenwert. Neben dem mäßig angenommenen Radhaus in der Brennerstraße, ist/war ein Fahrradturm vor dem Bahnhofsgebäude geplant.

1,3 Mio € Fördergelder vom Bund stehen dafür bereit 

Es ist ein Kleckerlesbetrag angesichts der Haushaltsprobleme der Bundesregierung, aber wenn es der Sache dient, dann ist man auch großzügig. Der Bamberger Bundestagsabgeordnete Andreas Schwarz (SPD) hatte sich im Haushaltsausschuss des Bundestages dafür starkgemacht: Mit rd. 1,34 Mio € soll der  Fahrradparkturm in Bamberg gefördert werden. 

Ein Fahrradparkturm ist eine vertikale Fahrradabstellanlage, die es in verschiedenen Ausführungen gibt. Sie können aus Stahl, Beton oder Holz gefertigt und bis zu 20 Meter hoch sein. Die Fahrräder werden in vertikalen Fächern oder auf Regalen geparkt. Das für Bamberg geplante Modell wäre ein zehn Meter hoher Turm, vollautomatisch, mit rund 120 Stellplätzen, Parkmöglichkeit für Lastenfahrräder und Anhänger, mit Schließfächern sowie einer E-Ladestation. Ein Beispiel für einen Fahrradparkturm ist die Radbox-Fellbach (> s. Titelbild). Sie befindet sich am Fellbacher Bahnhof und ist 16 Meter hoch. Der Turm bietet Platz für 200 Fahrräder und ist vollautomatisiert. Die Fahrräder werden mit einer App reserviert und per Knopfdruck in ein Fach befördert.

Muss die zugesagte Förderung in den Wind geblasen werden?

Doch für das geplante Bamberger Projekt ergibt sich jetzt ein Problem, das im direkten Zusammenhang mit dem kürzlich (vorläufig?) in trockenen Tüchern gepackten Projekt Neues Atrium steht. Die Grünen haben noch kurz vor der Erteilung der städt. Baugenehmigung darauf hingewiesen, dass sie dem städtebaulichen Vertrag für das Atrium nur unter der Zusage zugestimmt hätten, wenn es einen angemessenen Platz für das Radparken geben wird. Die für den Atriumbau verantwortliche Baugenossenschaft Franken sagte zu, dass man 800 Fahrradstellplätze im hinteren Bereich des Atriums schaffen wolle. Nur nebenbei: Dazu müssten die Radler/innen ihr Fahrrad am Gleis entlang hinter das Kaufhaus schieben.

Das jetzt bekannt gewordene Problem hat dadurch Fahrt aufgenommen, weil die Planer des Atrium einen Fahrradturm am bislang geplanten Standort entschieden ablehnen. Dieser würde nämlich mitten auf der Hauptsichtachse vor dem Atrium stehen. 

In den diversen Stadtratssitzungen zum Thema “Neues Atrium” konnte man den Eindruck gewinnen, dass die Wünsche für eine Fahrradabstellanlage im Bahnhofsbereich mit den zugesagten  800 Stellplätzen im hinteren Bereich des Atriums erfüllt seien. 

Was zunächst bleibt, ist der Umstand, dass ohne geordnete Fahrrad-Abstellmöglichkeiten, die wilden Stellflächen vor dem Bahnhof weiter bleiben werden. Zur Posse würde das Ganze aber dadurch, wenn jetzt die zugesagten 1,35 Mio € Förderung in den Wind geblasen werden müssten. 

Geschrieben: -mdw; veröffentlicht: 13.01.24; Bilder v. webzet (Titelbild ist i.d.R. Symbolfoto); BildNw:

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8 Gedanken zu “Phantom Fahrradturm

  1. Das ist maximal für Pendler interessant, die Rad und Bahn kombinieren, und die einigermaßen wertvolle Fahrräder besitzen. Für alle anderen ist das zu umständlich.

    Besser endlich tatsächlich KFZ-Stellplätze reduzieren, um Platz zu schaffen. Nicht nur diskutieren, wie bislang der Fall.

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    1. Nicht mal für Pendler. Das dauert alles zu lange und ist zu fehlergeneigt. Da nimmt man, wenn man gern ein gutes Rad als Pendler hat, ein nettes Faltrad.

  2. wenn das ganze nicht so traurig wäre, man möchte schallend hinaus lachen. das einzige was tröstet, ist dass auch stadträte unter gewissen voraussetzungen persönlich in haftung genommen werden können für ihren beschlussunsinn.

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  3. Wann kapieren es endlich unsere Grünlinge, daß eine Förderung nur ein Zuschuß ist und keine Vollfinanzierung einer Maßnahme!
    Ebenso wird das Abstellverhalten von Fahrrädern sich mit solch einem Turm nicht ändern, den dieser ist Kostenpflichtig und man braucht ein Programm (Neumodisch: “App”) auf seinem Wischkästla (“Handy”). Das andere Problem ist, kommt man zurück und will sein Rad wieder holen, und der Rechner zwischen Händy und Fahrradturm ist abgestürzt, komme man nicht mehr an sein Rad!
    Also sollten, unsere Grünlinge lieber, ohne irgendwelche Parkplätze abzuschaffen, lieber noch einen (aber nicht mehr) Fahrradbügel aufstellen!

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  4. Jetzt musste ich mehrfach auf das Datum schauen, weil das im Grunde nur ein Aprilscherz sein kann.
    Ist das echt? Wer steuert dieses Narrenschiff?
    In so ein Radhaus oder -turm stellen weder Abdul noch Sojahannes ihre Sperrmülldrahtesel, bestenfalls OStR Helmbert sein Radmanufakturradl. Das wird nix.
    Ein vollautomatischer Radparkturm, ich näss mich ein. Klar, weil man wartet Achtsamkeitsübungen machend in der Schlange darauf, dass der Roboter ein Radl nach dem anderen runter fährt. Der Vorteil vom Rad ist dadurch so gut wie neutralisiert. Ein Rad soll unkompliziert sein! Man schließt es los und ab geht es. Einfach so, ohne Benzin, Strom oder sonst was. Aber ohne Netz oder bei Absturz der App, kein Rad!
    Wir müssen dringend unsere Grenzen befestigen, mit einem hohen Zaun. Ich übernehme dann von Tirol aus den Pfortendienst im Irrenhaus Deutschland.

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    1. Ich wünsche, dass KI nun endlich produktiv eingesetzt wird, dann kann man sich die Ergüsse dieser Fantasten endlich ersparen. Ich beneide die Bauern (Land, Forst, Fisch)…die werden bleiben, ich bin auch keiner, habe aber Land. Die Zeit wird die Grünen auch überleben.

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      1. Ja, vor allem finde ich es bedenklich, wenn unsere Volksverträter ohne Einschaltung auch nur rudimentärer kognitiver Prozesse sich in die Bresche werfen, um Fördermittel für den hirnrissigsten Unfug zu ergattern.
        Mei, diesen gedankenlosen Einsatz ohne Rücksicht auf die Konsequenzen und ohne Abwägung der Hintergründe wünscht man sich bei Frontsoldaten. Ich komme immer mehr zur Überzeugung, dass die Entsendung des (Straf)Bataillons “Deutscher Bundestag” an die sog. “Ostfront” wesentlich gewinnbringender wäre als jede Waffe, also zumindest für Deutschland.

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  5. Die Grünen…ein Fall für ‚Welcome to Reality‘. Nicht alle Wahnsinnigen sind Grüne, aber alle Grünen sind …!

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