Steigende Kosten auf der einen Seite und sinkende Einnahmen auf der anderen Seite zwingen den Landkreis Bamberg erstmals seit langem zu einer Anpassung der Abfallgebühren.
Für einen Vierpersonenhaushalt monatlich um 3,51 bis 4,20 € mehr
Steigende Kosten auf der einen Seite und sinkende Einnahmen auf der anderen Seite zwingen den Landkreis Bamberg erstmals seit langem zu einer Anpassung der Abfallgebühren. Dies haben der Umweltausschuss und der Kreisausschuss mit großer Mehrheit der Kreistag-Vollversammlung (11.12.) empfohlen. Das umfangreiche Angebot bleibt aber im Regionalvergleich günstig, heißt es in einer Pressemitteilung des Landratsamtes.
Für einen Vierpersonenhaushalt steigen die Gebühren ab 2024 in Abhängigkeit von der Zahl der beanspruchten Restmüllentleerungen um monatlich 3,51 bis 4,20 €. Die Gebühren seien seit Einführung des aktuellen Abfallwirtschaftskonzeptes im Jahr 2004 stabil geblieben.
Höhere Verbrennungsentgelte beim Müllheizkraftwerk Bamberg
Weil zum einen Verträge der Abfallwirtschaft des Landkreises mit Entsorgungsunternehmen Preisgleitklauseln enthalten, wirken sich höhere Kosten auch auf die Abfallgebühren aus. Zum Zweiten muss der Lkr. Bamberg für die Abholung der Restmüll- und Bioabfallbehälter sowie für die Biomüllverwertung deutlich mehr zahlen. Die Kalkulation der Gebühren wird – drittens – belastet durch höhere Verbrennungsentgelte am Müllheizkraftwerk Bamberg (unter anderem wegen der 2024 neu eingeführten und stetig steigenden CO2-Steuer).Während auf der einen Seite die Ausgaben steigen, sinken auf der anderen Seite die Einnahmen: So ist der Preis für die Tonne Altpapier deutlich zurückgegangen. Die niedrigeren Preise treffen zudem auf sinkende Mengen: Alleine im Zeitfenster 2020 – 2023 sank die gesammelte Altpapiermenge um über 16 Prozent.
Höhere Kosten und reduzierte Einnahmen führen zu einem jährlichen Mehraufwand in der Abfallwirtschaft von mehr als drei Mio €. Da es sich bei der Abfallwirtschaft kraft Gesetzes um eine sogenannte kostendeckende Einrichtung handelt, müssen die entstehenden Kosten auf die Gebührenzahler umgelegt werden.
Geschrieben: PM LRA Bbg-mdw; veröffentlicht: 8.12.23; Bilder v. webzet (Titelbild ist i.d.R. Symbolfoto); BildNw: LRA Bbg
In Bamberg sind ja nun alle Mülltonnen (nicht nur Restmüll) personalisiert. Da ist dann der Schritt zu einer Abrechnung der Müllgebühren nach Gewicht nicht mehr weit.
Die Frage bleibt aber dann, bekommt man für Papier und Bioabfällen Geld gutgeschrieben?
Anders herum gesagt: wenn man jetzt Müll spart und die Produktion dessen vermeidet, wird man trotzdem sanktioniert, weil die kosten ja eh da sind und steigen? Betriebswirtschaftlich passt das leider nicht zusammen.
Ich kann mich daran erinnern, dass man Reifen und Altöl vom Bulldog gerne in das Feuer nach dem Abholzen des Gebüsch- und Heckenausschnitts mit „restverwendet“ hat.
Aber es ist leichter, alles auf die Bürger umzuwälzen, als mal etwas ‚cost optimization‘ und ‚process improvement’ zu betreiben.