In Deutschland leben etwa 50 Mio Menschen zur Miete. Sie könnten einen Beitrag zur Energiewende leisten, indem sie Photovoltaikstrom nutzen. Ein neues Modell “Mieterstrom” macht es jetzt leichter.“
“Mieterstrom” kommt den Mietern direkt zugute
Eigentlich hatten es sich die Initiatoren des Mieterstromgesetzes, das seit 2017 gilt, schon so vorgestellt: Nicht nur Eigenheimbesitzer sollen von den Möglichkeiten der Photovoltaik profitieren, sondern auch Mieter.
Die Idee von Mieterstrom-Modellen ist es, lokal produzierten Strom auch lokal zu verbrauchen. Das hat zwei Vorteile: Zum einen wird das Stromnetz entlastet, zum anderen profitieren Mieterstromanbieter und Mieter direkt, da der selbst produzierte Strom günstiger ist, als der Strom vom Energieversorger. Eine Photovoltaikanlage kann so etwa schon für etwa 10 Ct pro kWh Strom produzieren, Strom aus dem Netz hingegen kostet im Beispiel ca. 42 Ct.
Allerdings hatte das Modell Mieterstrom in den vergangenen Jahren nur wenig Erfolg. Es galt als zu aufwändig und bürokratisch. Und obwohl für jede Kilowattstunde Mieterstrom Fördergeld fließt, lohnte es sich zu wenig.
Die Bewohner des Hauses können ihre bisherigen Stromverträge behalten
In Deutschland gibt es mittlerweile eine Reihe von Unternehmen, die Mieterstrom anbieten. Mieter/innen können sich bei ihrem Vermieter oder dem Mieterverein erkundigen, ob es in ihrem Mietshaus eine Photovoltaikanlage gibt und ob Mieterstrom angeboten wird. Während das klassische Mieterstrommodell es erzwingt, einen externen Dienstleister einzuschalten, der auch bezahlt werden muss, ist beim Mieterstrom der Anbieter nicht für die Vollversorgung der Mieter verantwortlich. Sondern alle Bewohner des Hauses bekommen nur dann Strom, wenn die Photovoltaikanlage auf dem Dach auch liefert, und behalten ansonsten ihre bisherigen Stromverträge. Das bedeutet eine wesentliche Vereinfachung.
In Bayern gibt es seit dem 1. Juli 2022 ein neues Mieterstromgesetz. Dieses Gesetz soll Mieterinnen und Mietern den Zugang zu Mieterstrom erleichtern. Das Gesetz sieht unter anderem vor, dass Vermieter Mieterstromanlagen auch ohne Zustimmung der Mieter bauen dürfen.Das neue Mieterstromgesetz könnte somit dazu beitragen, dass Mieterstrom in Deutschland künftig häufiger angeboten wird.
Geschrieben: -mdw; veröffentlicht: 23.12.23; Bilder v. webzet (Titelbild ist i.d.R. Symbolfoto); BildNw: StW Gießen
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