Vor einem knappen Monat schrieb OB Andreas Starke in Sachen Ankerzentrum an den bayer. Innenminister Joachim Herrmann. Starke bittet um eine „definitive Aussage“ zur Zukunft der Einrichtung. (2Min.Lz)
Nicht alle Bürger sehen eine dezentrale Unterbringung positiv
Nun gibt es Hinweise, dass eine Antwort des Ministers kurz bevorstehen könnte. Die Stadt erhofft sich eine klare Aussage, ob die Schließung der Ankerzentrums (AEO) zum 1. Januar 2026 „gemäß der Vereinbarung mit der Stadt Bamberg erfolgen soll“ oder ob das Ministerium am Betrieb der Bamberger AEO festhalten will.
Starke unterrichtete den Stadtrat in der Vollsitzung am Mittwoch, den 11.12.24 darüber, dass er Herrmann unlängst am Rande einer Veranstaltung gefragt habe, wann mit einer Antwort auf das Stadtschreiben zu rechnen sei. Der Minister habe ihm versichert, dass eine Antwort „in Arbeit sei“ und der Stadt bald zugeschickt werde. Der Oberbürgermeister wies darauf hin, dass der Stadt bis dahin nichts anderes übrig bleibe, als Vorbereitungen für eine Schließung der AEO zu treffen.
Dazu habe die Stadtverwaltung Anfang November insgesamt 26 mögliche Standorte für die dezentrale Unterbringung von Geflüchteten bekannt gemacht. Jeder dieser Standorte sei geeignet für Container, in denen Geflüchtete eines Tages untergebracht werden könnten.
Er selbst, so Starke, befinde sich im Gespräch mit den Bürgervereinen und anderen gesellschaftlichen Akteuren der Stadtgesellschaft. Bei einer Info-Veranstaltung im “Bürgerlabor” in der vergangenen Woche mit rd. 20 Bürgerinnen und Bürgern, sei ihm signalisiert worden, dass man sich eine Integration von Geflüchteten in ihrer Nachbarschaft gut vorstellen könne. Er wisse aber auch davon, dass das nicht alle Bürger so sähen.
Die Kosten für die dezentrale Unterbringung müsste der Freistaat übernehmen
Im Bamberger Ankerzentrum leben derzeit 1300 Menschen. Sollte das Ankerzentrum tatsächlich zum 31.12.2025 geschlossen werden, müsste die Stadt Bamberg vorauss. rd. 900 Menschen dezentral unterbringen. Unabhängig davon, ob die Geflüchteten in Wohnungen oder Containern untergebracht werden, die Kosten für die Unterbringung müsste der Freistaat übernehmen.
An den “Zwischenbericht” des Oberbürgermeisters anknüpfend, ergriff Stadträtin Daniela Reinfelder das Wort. Sie nannte die von der Stadt veröffentlichte Standortliste »keine Lösung, sondern eine Eskalation«. Reinfelder forderte Starke deswegen dazu auf, Ausschau nach »freien öffentlichen und ungenutzten privatwirtschaftlichen Gebäuden« zu halten.
Geschrieben: -mdw; veröffentlicht: 14.11.24; Bilder v. webzet (Titelbild ist i.d.R. Symbolfoto); BildNw:
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Keine Ahnung, wer in das “Bürgerlabor” geht. Aber wahrscheinlich wenige, die spürbar zum Gemeinweisen beitragen, ich meine wie immer pekuniär. Dass es “nicht alle Bürger so es sähen”. Das erinnert an die Realitätsnähe Erich Honeckers im Herbst 1989. Ich schmeiß mich weg.
Gut, in meiner Nachbarschaft ist zwar Gottseidank keine derartige Fläche ausgewiesen, trotzdem auf die Demo, wenn der Wahnsinn umgesetzt werden soll, ginge ich mal zur Abwechselung gern. Und dann die Gegendemo der Gutmenschen (Kein-Mensch-ist-illegal-Rufer, sichere Hafendirnen, Omas gegen Viagra, maskierte Antifanten in Regenbogencapes, schmollende Asylmahnwächter, Containervermieter und Immobilienhaie mit geheimen Vorverträgen) das hat Potenzial für ein Finale nach Art von Tarantino. 😉
Hat er das wirklich gesagt, dass “jeder dieser Standorte für Container geeignet sei, in denen Geflüchtete eines Tages untergebracht werden könnten”? Wenn ja, dann wird er noch sein blaues Wunder erleben.
Selbstverständlich ist jeder dieser Standorte geeignet. Subjektive Überempfindlichkeiten sind unbeachtlich.
Eigentlich gibt es noch viel mehr Standorte, die nicht berücksichtigt wurden. Wenn Spielplätze (Paradiesweg) genutzt werden können, spricht wohl nichts dagegen auch den Maxplatz zu nutzen oder Pausenhöfe der örtlichen Gymnasien. Ganz sicher auch der Parkplatz des Bürgerrathauses am ZOB.
Wer den Sarkasmus nicht versteht: Diese Liste ist bewusst auf Eskalation ausgelegt um dann sagen zu können: Sorry, aber die Leute haben sich gegen die Dezentrale Unterbringen ausgesprochen, damit haben wir leider keine Alternative zum Ankerzentrum. Liegt aber nicht an uns…
Schade, dass das außer uns beiden offensichtlich wohl noch keiner gerafft hat :-((
na denn wartet mal
Der Herr Minister wird sich Zeit lassen bis sich eine Entscheidung bei der Bamberger Bürgerschaft abzeichnet.
Warten aufs Christkind. Ich denke aber, es kommt der Knecht Rupprecht mit seinem Knüppel. Die Stadtspitze in den Sack. Es trifft auf jeden Fall immer den oder die Richtigen.