Der Bamberger Dom muss vom 4. bis zum 6. September gesperrt werden. Grund dafür sind Holzwürmer. Die Schädlinge haben zwei Schnitzaltäre aus dem Spätmittelalter befallen.
Begasungsmittel werden eingesetzt
Wie schon in anderen historischen Sakralgebäuden hat auch im Bamberger Dom der Holzwurm zugeschlagen. Dort frisst er sich durch zwei Altäre. Um die Schädlinge zu stoppen und aus der Kirche zu bekommen, braucht es chemische Mittel. Weil das eingesetzte Gas giftig ist, wird der Dom für Besucher vorübergehend geschlossen.
Die Beseitigung der Schädlinge ist unumgänglich, da diese durch ihre Bohrgänge die Holzsubstanz zerstören und damit große Schäden an Kunstobjekten oder auch Holzkonstruktionen anrichten können. Das feuchte, kühle Klima in Kirchen bietet den Käfern und ihren Larven eine optimale Lebensumgebung. > Bild l. Heinrichsaltar
Freigabebescheinigung für das gefahrlose Wiederbetreten
Wegen der Bekämpfung der Holzwürmer wird der Dom vom 4. bis zum 6. September gesperrt. Für die Schädlingsbekämpfungs-Maßnahme werden die Altäre zunächst luftdicht in Folie eingehüllt. Anschließend wird mit möglichst geringen Mengen eines giftigen Begasungsmittels versucht, die Holzwürmer zu vernichten. Die Gaswirkzeit kann bis zu drei Tage dauern.
Die Maßnahme im Bamberger Dom wird von einem spezialisierten Unternehmen durchgeführt. Ein speziell für sensibles Kulturgut entwickeltes und vor Ort extra gereinigtes Sulfuryldifluorid kommt zum Einsatz. Am Ende des Verfahrens werden alle begasten Bereiche mit Ventilatoren und mobilen Abluftanlagen abgesaugt, sodass keine giftigen Rückstände bleiben. Nach der Belüftung und einer Restgasmessung garantiert eine Freigabebescheinigung das gefahrlose Wiederbetreten und die uneingeschränkte mögliche Wiederbenutzung des begasten Bereichs.
Geschrieben: -mdw; veröffentlicht: 2.09.23; Bilder v. webzet (Titelbild ist i.d.R. Symbolfoto); Bild Heinrichsaltar v. mdw