22. Dezember 2024

Traditionsgeschäft zieht nach Hallstadt

Manche Ältere sprechen heute noch vom “Waffenschmitt” am Maxplatz. Die letzten Jahrzehnte war es “Waffen-Hinz” und bald gibt es dort gar nichts mehr von dem Traditionsgeschäft in Bamberg.

Das Geschäft bietet wieder sein Ursprungsangebot

Das bekannten Schaufenster am Maxplatz.

Inhaber Matthias Hinz betreibt in dritter Generation ein Fachgeschäft, in dem es frei verkäufliche Waffen, zB. Luftdruckpistolen und -gewehre  gibt, sowie Armbrüste und Bögen, aber auch diverse Selbstschutzartikel und alle Arten von Messern. Des Weiteren gibt es Gerätschaften für den Jagd- und Angelbedarf. Vor rd. 25 Jahren wurden nicht nur die Ladenfläche, sondern auch das Angebot  um Freizeitbekleidung erweitert. Diese Bekleidungsabteilung wurde schon im Frühjahr d.J. geschlossen. Jetzt soll das Geschäft wieder zu seinem Ursprungsangebot zurückgeführt werden. Das wird jedoch nicht mehr am Maxplatz geschehen, sondern am neuen Standort im Heganger 2 in Hallstadt und mit einem neuen Namen: “Hinz Waffen und Outdoor.”

Hinz-Waffen geht dorthin, wo seine Kunden ihn leicht erreichen können

Hinweis auf die neue Adresse.

Nach fast 95 Jahren am Maxplatz in der Bamberger Innenstadt ist jetzt Schluss in Bamberg. Das er ausgerechnet nach Hallstadt umzieht, ist  für viele Bamberger/innen keine Überraschung. Die einstige Toplage in der Bamberger Innenstadt hat die wenigen Anreize, die sie einst hatte, auch noch verloren. Daran ändern auch ein temporäres Tanzpodium und eine Wasserdusche nichts. Um den Platz zu einem halbwegs attraktiven Aufenthaltsort zu machen,  bräuchte es einige schattige Plätze – bspw. durch Schirme oder Bäume – und etwas Gastronomie. Das einstige “Wohnzimmer” der Stadt bietet hingegen nur eine überschaubare Zahl Sitzplätze auf Bänken entlang der Rathausmauer – und das Publikum dort ist ziemlich durchmischt. 

In der  Innenstadt insgesamt halten sich oft mehr Touristen als Einheimische bzw. Einkäufer/innen auf. Und das Gebiet hinter dem Grünen Markt ist auch für Touristen uninteressant.

Für die Stadt scheint schon seit geraumer Zeit der Einzelhandel keine Rolle mehr zu spielen. Die Leerstände in der Innenstadt mehren sich. Neben den dafür bereits genannten Gründen kommt insbesondere die defizitäre Parkplatzsituation in der Innenstadt hinzu. Letztendlich hat sich “Hinz-Waffen und Outdoor” dafür entschieden, dorthin zu ziehen, wo seine Kunden sind bzw. ihn leicht erreichen können.
Spätestens am kommenden Montag, 23. Oktober, sind die Türen von Hinz Waffen am Maxplatz für immer geschlossen.

Geschrieben: -mdw; veröffentlicht: 21.10.23; Bilder v. webzet (Titelbild ist i.d.R. Symbolfoto); BildNw:

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8 Gedanken zu “Traditionsgeschäft zieht nach Hallstadt

  1. Zunächst einmal ist es schade, daß sich ein relatives Traditionsgeschäft in 1b-Lage verabschiedet. Über die Gründe kann man nur spekulieren und obliegt der unternehmerischen Entscheidung des Inhabers.
    Ich kann mir nicht vorstellen, daß es an fehlenden Parkplätzen liegt, den dort gab es seit über vierzig Jahren keine Parkplätze mehr für einen Spontankauf (wenn man die unselige Hertie-TG einmal nicht betrachtet). Andererseits, ein Waffengeschäft besucht man wahrscheinlich nicht grad beim gemütlichen Stadtbummel und läuft dann beispielsweise mit einer Khukri umher, es sei denn, man will was dummes anstellen.
    Wer den Waffen-Hinz aufsucht, möchte speziell da hin und da ist man besser aufgehoben, wenn man die Zeit und Muße aufbringt, in den dedizierten Laden zu fahren und dann seiner Wege geht.
    Ich kenne den Laden auch nur von außen und habe zu Lebzeiten noch nie einen Fuß reingesetzt, weil ich kein Bedarf danach habe. Es scheint aber Bedarfe zu geben, denn er gibt ja sein Geschäft nicht auf, sondern verlagert es vermutlich besser an seine Kundenbedürfnisse – so einfach ist das. Kann auch sein, daß er sich ein paar Euros an Miete/Pacht spart, was auch völlig in Ordnung geht.

    Was den Leerstand angeht, muss ich aber leidlich befürchten, daß da nichts Gescheites mehr nachkommt.

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  2. Mal ein paar Auszüge aus den Zielen, die sich das Stadtmarketing auf die Fahne schreibt:
    -Die Attraktivität der Einkaufsstadt Bamberg steigern und sie aktiv vermarkten
    -Stärkung und Erhöhung des Image- und Bekanntheitsgrades der Einkaufsstadt Bamberg
    -Steigerung von Kunden-Frequenz, Umsatz sowie Kaufkraftbindung

    Stattdessen wächst der Leerstand in der Innenstadt stetig, weil diese Ziele offensichtlich nicht wirklich verfolgt werden. Im Gegenteil: dadurch, dass eine Umgestaltung des Maxplatzes blockiert wird, damit für die Stieringer-Lärmevents auch ja immer schön Platz ist, sehen sich nun auch Geschäfte wie eben Hinz gezwungen, ihren Innenstadtstandort aufzugeben.

    Es wird Zeit, die Führung des Stadtmarketings auszuwechseln, um jemanden mit neuen Impulsen und neuen Ideen ans Ruder zu lassen, oder das Stadtmarketing ganz aufzulösen.

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  3. Ich bin grantig, nicht nur weil ich meine Scheiben und Munition nimmer fußläufig holen kann. Ob nun da ein weiterer Haare und Geld waschender Barberadbdul, ein Pseudokunstcafé oder eins Bürger%*Innenlabor*§in rein kommt, ist egal. Die sterbenden Innenstädte werden zunehmend aufgegeben.

    Daran ist die Politik der letzten Jahrzehnte im Großen wie im Kleinen schuld. Von internationaler bis zu lokaler Ebene ein grandioses Totalversagen. Dem vermeintlichen Zeitgeist nachhechelnde (ehemalige) Volksparteien haben in der Regierung, sich moralisierenden Strömungen unterwerfend, vollkommen irrationale Entscheidungen getroffen, die zur jetzigen Misere geführt haben. (Schwarze Null, Migration, Corona, Energiepolitik, Ukrainekrise…)
    Jedem Schwachsinn wurde nachgerannt mit dem Resultat, dass die Wirtschaft kollabiert und die Werte- und Leitkultur sich in weit fortgeschrittener Auflösung befindet. Kulturfremde bis -feindliche Barbaren, ich kann sie nicht freundlicher benennen, nehmen immer mehr Raum ein ohne zum Gemeinwesen beizutragen. Im Gegenteil, sie schöpfen zumeist ab. Eine Assimilation wird abgelehnt, ist ja auch seitens der “Guten” verpönt. Der wirtschaftliche Verfall ist unvermeidlich vor dem Hintergrund der debilen Wirtschafts- und Außenpolitik , die uns in Konflikte hinein zieht, die uns nichts angehen. Den kulturellen und zivilisatorischen Niedergang der bürgerlichen Gesellschaft kann man täglich allerorten beobachten. Vorhin gerade wieder fasziniert zwei affektlabile Bartträger beobachtet, die haarscharf an einer Schlägerei vorbei geschrammt sind auf Grund eines Fahrfehlers. Bisher kannte ich solche Szenen nur aus Kairo.
    https://www.youtube.com/watch?v=SjKI6oJp00Y

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  4. Schon wieder das Gerücht, dass die Schwierigkeiten des innerstädtischen Einzelhandels irgendetwas mit Parkplätzen zu tun hätten. Das ist Blödsinn. Es gibt seit jeher mehr als genug Parkplätze, und es liegt in der Natur der Sache, dass dort die letzten 300 Meter eben zu Fuß zurückgelegt werden müssen.

    Das entscheidende Stichwort lautet Online-Handel. Insb. kleinere Läden haben eine beschränkte Auswahl und rufen teils Mondpreise auf. Und wenn die Preise dann doch zumindest annähernd vergleichbar sind, was bei Markenartikeln vorkommen kann, verbleibt noch die Baustelle Service. Rücknahmepolitik! Letztere ist bei kleineren Läden gerne so sperrig, dass keiner Bock mehr hat dort einzukaufen. Das Gefälle zum Online-Angebot ich einfach zu groß. Bei Auswahl, Service und gerne auch beim Preis. Deshalb ist das Angebot für Einheimische auch nicht mehr interessant. Klar, dass dann nur noch Pralinen funktionieren. Die aber gut!

    Und in diesem Einzelfall können auch ganz andere Dinge eine Rolle gespielt haben. Wollte der Vermieter den Laden aus Stilgründen raushaben? Wollte der Laden die aufgerufene Miete nicht mehr zahlen? Waren die bisherigen Räumlichkeiten zu klein, und größere ließen sich da draußen einfach leichter organisieren?

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    1. Ich glaube schon auch, dass der Online-Handel massgeblich dazu beiträgt, dass stationäre Einzelhändler zumachen müssen. Aber die strake Verringerung der Parkplätze in der Innenstadt bewirkt nicht nur, dass weniger eingekauft wird, sondern dass die Innenstadt menschenleer sein wird. Es lohnt sich nicht mehr zu einem Bummel in die Innenstadt zugehen. Eine lebendige Innenstadt ist das pulsierende Herz einer Stadt.

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      1. Mein Problem ist, dass ich keine Faktengrundlage für die Behauptung sehe, dass Besucherparkplätze in der Innenstadt großartig abgebaut worden wären. Zahlreiche Tiefgaragen sind doch existent und selten ausgelastet. Die wenigen oberirdischen “Schnellparkplätze” sind nicht nennenswert und hatten zu keinem Zeitpunkt etwas mit Bummeln zu tun.
        Auch kann ich mir nicht vorstellen, dass es vor 30 Jahren in der Innenstadt lebendiger war als heute. Da passt etwas nicht zur Realität.

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        1. Die Kurzparkplätze spielen zwar tatsächlich keine Rolle. Aber ganz selbstverständlich war mehr los in der Innenstadt! Allein die Menge der Fachgeschäfte ist beeindruckend gewesen. Die Innenstadt war wesentlich diverser und bunter. Jetzt nedd ethnisch oder gendermäßig gesehen, sondern hinsichtlich der Spannbreite dessen, was man in jeglicher Qualität und Preislage kaufen konnte. Man konnte tatsächlich noch adäquate Kleidung kaufen in der Stadt, eine gute Auswahl an Elektronik, mehrere Spielwarengeschäfte, sogar einen Werkzeugladen gab es, in dem man Schrauben einzeln kaufen konnte. Delikatessabteilung im Hertie. Die Schaufenster waren noch individuell dekoriert, keine geschmacklosen Plakate und Aufsteller auf der Konzernzentrale.

          Über die letzen 30 Jahre wurde dieses Land und mit ihm die Stadt jedoch systematisch runtergewirtschaftet. Kaum ein gutes Geschäft eines Einzelkaufmanns mehr, nur noch Ketten mit wertlosem Chinaschrott, an jeder Ecke Bettler als Belege zunehmender Elendsmigration aus Osteuropa.

          Und Horden von Leuten, die mit Bierflaschen rumgelaufen sind, gab es auch nicht.

          Ganz klares: “Ja, das war früher besser!”

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  5. Der Attraktivitätsverlust des Maxplatzeses ist nur von Sandmann (oder wie auch immer er sich gerade nennt) verschuldet, denn nach seinem Duktus muß dieser Platz für seine unsäglichen Lärmevents freibleiben. Dis wiederspricht aber, wie ich schon öfter geschrieben habe, den Zielen seines Stadtmarketings, denn während dieser Events geht der Umsatz in den umliegenden Geschäften zurück, wie wissenschaftliche Untersuchungen ergeben haben.
    Also sollte Sandmann (Franke, Stieringer, …) endlich Bamberg verlassen, seinen Busenfreund Starke mitnehmen und nach Bremen zurücksiedeln.

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