Der 57-Jährige John von Düffel tritt 2025 die Nachfolge von Sibylle Broll-Pape als Intendant am E.T.A.-Hoffmann-Theater an. 68 Einzelpersonen und Teams hatten sich um die Stelle beworben.
Verschiedene nationale Preise gewonnen
Der renommierte Dramaturg und Autor John von Düffel hat sich bei der Suche nach einem neuen Intendanten für das Bamberger E.T.A.-Hoffmann-Theater durchgesetzt. Am Mittwochabend legte sich der Stadtrat auf den 57-Jährigen fest, der nun im Sommer 2025 die Theaterleitung übernehmen wird.
Kulturreferentin Ulrike Siebenhaar freut sich über das große Interesse an der Nachfolge von Sibylle Broll-Pape, die das Theater seit 2015 als Intendantin geführt und in dieser Zeit verschiedene nationale Preise gewonnen hat. 68 Einzelpersonen und Teams hatten sich um die Leitungsstelle für das Ein-Sparten-Haus beworben. Eine rund 20-köpfige Findungskommission, bestehend aus Theaterfachleuten, Kulturwissenschaftlern, Personalvertretern und Politiker/innen verschiedener Couleur aus dem Bamberger Stadtrat, sichtete die Bewerbungen und führte die Vorstellungsgespräche, ehe die finale Entscheidung im Stadtrat getroffen wurde.
Vielseitigkeit bei zahlreichen Theaterstücken und Bühnenbearbeitungen gezeigt
Mit John von Düffel fiel die Wahl auf einen Mann, der in der deutschen Theater- und Literaturszene hohe Wertschätzung genießt. 1989 hat von Düffel über Erkenntnistheorie promoviert, seitdem sorgt er als Autor und Dramaturg an verschiedenen Theatern für Aufsehen. Von 2000 bis 2009 arbeitete er am Thalia Theater Hamburg, danach wirkte er bis heute als Dramaturg am Deutschen Theater Berlin und unterrichtet parallel als Professor für Szenisches Schreiben an der Universität der Künste Berlin. Bei seinen zahlreichen Theaterstücken und Bühnenbearbeitungen beeindruckt seine enorme Vielseitigkeit: Von Romanen, antiken Stoffen bis hin zum Kindertheater und leichten Musiktheater war alles dabei. So brachte er auch die Bully-Herbig-Erfolgskomödie „Schuh des Manitu“ als Musical erfolgreich auf die Bühne. Seine Romane „Vom Wasser“ (1998), „Houwelandt“ (2004) wurden genauso Bestseller wie sein neuestes Buch über Askese „Das Wenige und das Wesentliche“ (2022). In Bamberg hat er bereits erste Spuren hinterlassen, als er 2008 die Poetikprofessur an der Universität innehatte. Schon damals hat ihn und seine Frau die Welterbestadt angezogen.
„Ich bin überwältigt, dass mir die Stadt Bamberg das Vertrauen schenkt, mein Konzept in den nächsten Jahren am E.T.A.-Hoffmann-Theater umsetzen zu dürfen. Es wird eine große Freude für mich sein, hier wirken zu können“, sagt John von Düffel nach seiner Wahl.
Geschrieben: PM-mdw; veröffentlicht: 30.10.23; Bilder v. webzet (Titelbild ist i.d.R. Symbolfoto); BildNw. privat Katja v. Düffel
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nun sind wir mal gespannt, was der neue anders macht und wie der grosse wurf dann aussieht, nicht dass es ein schlag in die pfütze wird, denn dann steht die institution *bamberger theater* endgültig auf dem spiel, der finanzielle aufwand ist nicht mehr zu rechtfertigen.
Ich will die zweifelsohne engagierten Leute ja nicht abwerten, denn die haben es auch nicht leicht in dieser (noch) sehr reichen Kulturlandschaft hier. Landestheater Coburg, Staatstheater Nürnberg sowie div. Festspiele im Markgrafentheater Bayreuth, alle in unter einer Stunde zu erreichen und ein paar Kilometer weiter Staatstheater Meiningen, spielen in einer ganz anderen Liga. Ich glaube es ist als städtische Bühne nicht möglich da auch nur annähernd mitzuhalten. Und aus reinem Lokalpatriotismus setzt man sich dann da doch nicht rein, wenn recht nah halt, man muss es so sagen, um enige Klassen Besseres geboten wird. Da stellt sich in Zeiten leerer Kassen schon die Frage, ob man nicht doch in den Modus Spielstätte wechselt ohne stehendes Ensemble, oder wenn man unbedingt noch selbst was produzieren möchte, ggf. ein joint venture mit dem ebenfalls nicht so erfolgreichen Mainfrankentheater in Würzburg versuchen.
Nedd persönlich gemeint, aber ist ein etwas, sagen wir mal, eigenartiger Name neuerdings Einstellungsvoraussetzung? 😉
Aber man soll die Hoffnung nicht aufgeben, mit dem Programm und der Qualität dieser Bühne kann es nur noch aufwärts gehen. Ok, ok, das haben wir schon öfter gedacht. 😉