Das Neue Atrium (DNA) lässt auf sich warten. Liegt es vielleicht in der DNA dieses Bauwerks, dass es zwar immer wieder für große Schlagzeilen sorgt, die sich dann in Luft auflösen?
Einen schnellen Spatenstich gibt es nicht
Die Hoffnungen auf einen schnellen Spatenstich an Bambergs größter Baulücke haben sich nicht erfüllt. Erst im nächsten Jahr soll mit dem Bau des Luxushotels begonnen werden. Der Chefreporter des FT, Michael Wehner, forscht und fragt nach, wo die Gründe für den schleppenden Fortschritt liegen. Die WebZ übernimmt einige wesentliche Aussagen aus Wehners umfangreichen Bericht in der FT-Ausgabe v. 16.11.23.
Da steht zu lesen: So viele Jahreszeiten sind ins Land gezogen, ohne dass sich an der größten Baustelle in der Stadt etwas geändert hätte. Und dennoch herrscht im Rathaus demonstrative Zuversicht. „Das Baugenehmigungsverfahren gibt Grund zu Optimismus. Ich erwarte eine alsbaldige Genehmigung. Dann steht dem Zeitplan des Investors nichts mehr entgegen“, sagt Bambergs Oberbürgermeister Andreas Starke. Der Chef der Verwaltung setzt darauf, dass die Baulücke schon bald der Vergangenheit angehört.
Freilich ist die Wiederbelebung der Bamberger Einkaufsmall auch nach der Zustimmung durch den Stadtrat im Juli 2023 alles andere als ein Selbstläufer. Einen schnellen Spatenstich, wie Starke ihn noch Anfang September als Zeichen für die Öffentlichkeit in den Raum gestellt hatte, wird es in der Ludwigstraße nicht geben.
Hoffen auf eine Baugenehmigung noch in diesem Jahr
Mittlerweile ist es über 70 Tage her, dass die Baugenossenschaft Franken am städt. Baureferat in der Unteren Sandstraße die Unterlagen für das 80-Mio-€-Projekts angeliefert hatte: Am Ort des ehem. Atriumkaufhauses soll ein Luxushotel mit Kletteroase, Wellnesslandschaft, einer Handvoll Markenläden und insgesamt vier Restaurants in die Höhe wachsen. Alleine der städtebauliche Vertrag umfasst 471 Seiten.
OB Andreas Starke tritt dem Eindruck entgegen, dass es an den Prioritäten im Rathaus liegen könnte, dass die Bauherren immer noch nicht angefangen haben mit der längst angekündigten Sanierung des Parkhauses. Hört man Starke, genießt das Atrium in der Bauverwaltung absoluten Vorrang. Insgesamt bescheinigt er dem Verfahren einen guten Verlauf.
Das bestätigt auch Can Gülsoy, der Generalplaner der Investoren von der SWT-Gruppe in Rain am Lech. Der Bevollmächtigte der Baugenossenschaft Franken nennt auf Nachfrage eine ganze Reihe von Gründen, warum es so lange dauert. So plagen nicht nur die Stadt Personalnöte, auch der Baugenossenschaft fehlen Ingenieure, Architekten und Statiker, um die Vielzahl von Fragen abzuklären, die sich bei einem solchen Projekt auftun.
Trotz der zahlreichen Hindernissen glaubt der Generalplaner der SWT-Gruppe fest daran, dass Mitte Dezember tatsächlich die Baugenehmigung durch die Stadt vorliegt.
Originalbericht: “Warum geht es beim Atrium nicht voran?”
Geschrieben: FT-mdw; veröffentlicht:19.11.23; Bilder v. webzet (Titelbild ist i.d.R. Symbolfoto); BildNw: WebZ
hier vor ort lernt man nie dazu
Die Genossen firmieren etwas ungewöhnlich. GnR 341, GnR 292, bin etwas verwirrt. Passt aber zum Gesamtbild. Da könnte man eher unseren Loddar ein Mädchenpensionat leiten lassen oder Bobbele zum Finanzminister machen, als dieser Truppe so ein Projekt anzuvertrauen.
Hoffentlich irre ich mich.
PS: Haben die wirklich nur Faxgeräte im Rathaus und kein Internet. 🙂
Ein jeder, der sich mit Immobillien-Entwicklern einlässt, sollte eigentlich wissen, was im blüht. Um die Frage der Überschrift zu beantworten: GAR NICHT!
Bei dieser SWT handelt es sich um einen fadenscheinigen Entwickler, der dieses Objekt nur zu Abschreibungs- und Verlustvortragszwecken benötigt. Aufgrund der veränderter Lagen am Kapital-, Finanz- und damit auch Zinsmarkt wird hier gar nichts passieren, denn es ist nicht finanzierbar. Ich wette, daß in 2024, spätestens 2025, der Anheimfall an die Stadt droht. Allein der Blick in einschlägige Quellen über Solvenz, Liquidität und Solidität hätte den Entscheidern in der Stadt Bamberg nicht geschadet. Aber die selbsternannten Projektentwicklerexperten aus dem Stadtrat feiern sich und verteilen das Fell, bevor der Bär erlegt ist. Vergleich gefällig, einmal um die Ecke über die Bahngleise rüber zu Annestraße schauen. Gleiches Trauerspiel.
Ein Luxushotel? Dort? In dieser Substanz?
Hat jemand wirklich geglaubt, dass das passiert?
Da wird Geld inflations- und steuersicher “geparkt”, werden Verluste abgeschrieben, dann wird an den nächsten Steuervermeider weiterverkauft.
Jetzt können sich die Stadtoberen aussuchen, ob sie wirklich so dumm-naiv sind, die Geschichte geglaubt zu haben, oder ob man ihnen recht kurz gedachtes politisches Kalkül oder gar Korruption unterstellen muss.
Ich werde den Verdacht auch nicht los, dass sich das Superprojekt wieder in Luft auflöst.