Die Streichungen mancher Busverbindungen und Taktveränderungen führten zu Protesten bei den Betroffenen. Jetzt sind leichte Verbesserungen beim Busfahrplan vorgesehen.
Sprücheklopfern real auf die Füße gefallen
Die WebZ ist schuld. Ihre Veröffentlichung, dass die Stadtwerke an die Stadt insgesamt fast sechs Mio € (2,9 Mio € Konzessionsabgabe + 3 Mio € “Gewinnabführung”) abführen sollen, hat für große Aufregung gesorgt. Freilich auch deshalb, weil mit dem neuen Busfahrplan zum 1.12.23 einige Abstriche am Versorgungsangebot vorgenommen wurden. Die Streichungen mancher Busverbindungen und die Taktveränderungen führten schon am ersten Tag zu teils übervollen Bussen und Unmut unter den Fahrgästen. Damit sind den wohlfeilen Rednern von Grünen und SPD (>“Kostenloses Busfahren im Advent”) ihre Sprüche real auf die Füße gefallen.
Nun, die Bamberger Stadtwerke (müssen) verteidigen ihren Sparkurs: „Wir werden in den nächsten Jahren unter anderem von Gesetzgebungen in Bezug auf erneuerbare Energie extrem belastet werden“, sagt Pressesprecher Jan Giersberg im FT.
„Da kommen hohe Investitionssummen auf uns zu.“ Zudem betont der Pressesprecher sibyllinisch, dass über die Höhe der Gewinnabführung allein die Stadt Bamberg entscheide.
Stadt Bamberg „knapp bei Kasse“
OB Andreas Starke bezog in seiner Haushaltsrede am Mittwoch (13.12.) ebenfalls Stellung: „Erlauben Sie mir noch eine abschließende Bemerkung zum Verhältnis der Stadt Bamberg als Mutter zu ihren Tochtergesellschaften: Die knappen Kassen der Stadt machen es erforderlich, die Gewinnabführung bei den Stadtwerken von zwei auf drei Mio € zu erhöhen. Anders wäre die Finanzierung unserer Aufgaben und Projekte, vor allem im Sozial- und Kulturbereich, nicht möglich.” Vielleicht auch, weil – laut HH-Rede – mehr Geld in das Fahrradwegenetz fließt. Das Budget “wird auf 145.000 € erhöht”. Nun muss man wissen, dass die Verschuldung der Stadt in den nächsten Jahren steil in die Höhe schießt.> Schuldenbilanz für HH24.
In Bayern gibt es bereits Städte, die – umgekehrt wie Bamberg – ihren Stadtbusverkehr mit städt. Mitteln fördern: zB. Pfaffenhofen, Augsburg oder Erlangen. Im ehem. reichen Bamberg gibt es dazu nur Sprüche. Im Detail ist diese Politik zudem nur schwer nachzuvollziehen, weil der Wirtschaftsplan der StWB (Haushalt) nichtöffentlich behandelt wird und aus dem Aufsichtsrat nichts mehr zu erfahren ist. Der in den vergangenen Tagen behandelte StadtHH 2024 umfasst nur noch rd. 25 Prozent der städt. Finanzpolitik (“KernHH”). Alles andere ist in verschiedener Weise aus dem StadtHH ausgegliedert. Kein Wunder, dass sich für die HH-Beratungen kaum noch jemand interessiert.
Leichte Verbesserungen des Busfahrplans
Der Protest betroffener Bürger und Bürgerinnen hat eine gewisse Wirkung erzielt: Nach den Weihnachtsferien, am 8. Januar, werden kleinere Änderungen auf der Linie 910 umgesetzt, um den Fahrplan noch besser auf Schulbeginn und Schulende abzustimmen.
Früh gibt es zwei zusätzliche Fahrten von Wildensorg zum ZOB: Um 6:41 Uhr fährt der Bus von Wildensorg über den Michelsberg zum ZOB (Ankunft 7:00 Uhr). Und um 7:38 Uhr gibt es eine zusätzliche Fahrt von Wildensorg über den Jakobsberg zum ZOB (Ankunft 7:55 Uhr). Mittags verschiebt sich die Fahrt vom ZOB nach Wildensorg von 13:07 Uhr auf 13:25 Uhr. In der Folge verschiebt sich die Rückfahrt von 13:25 Uhr auf 13:43 Uhr.
Geschrieben: -mdw; veröffentlicht: 15.12.23; Bilder v. webzet (Titelbild ist i.d.R. Symbolfoto); BildNw: WebZ
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Zitat Starke: “die Gewinnabführung bei den Stadtwerken von zwei auf drei Mio € zu erhöhen. Anders wäre die Finanzierung unserer Aufgaben und Projekte, vor allem im Sozial- und Kulturbereich, nicht möglich.”
Wie wäre es mal mit sparen, also weniger ausgeben? Wir brauchen nicht noch mehr Fahrradbügel oder ständig zugekotete Sitzbänke. Genauso sollte, vor allem bei unseren Grünlingen die Erkenntnis kommen, daß ein Zuschuß für irgend etwas nicht gleichbedeutend mit einer Vollfinanzierung einer Maßnahme ist.