Bürger- oder Touristenfreundlich?

Die Bügel sind weg, die Drahtesel bleiben: Der Plan der Stadt, dass nach dem Abbau vieler Fahrradbügel rund um den Grünen Markt dort weniger Räder abgestellt werden, ist bisher nicht aufgegangen.

Rundbänke um die Platanen am Eingang zur Fußgängerzone

Wie nah an Ihrem Ziel möchten Sie Ihr Fahrrad oder den kleinen Roller abstellen? Der Eingangsbereich zur Fußgängerzone Grünen Markt soll attraktiver werden – hat die Stadt versprochen. Unter anderem wurde deshalb ein Großteil der Fahrradbügel entfernt.
Als erster Schritt wurden neue Fahrradbügel im Umfeld des Grünen Markts installiert, etwa in der Jesuitenstraße. Weitere Fahrradstellplätze gebe es in der Langen Straße, Am Kranen und in der Fischstraße, verlauten die zuständigen Stadtkreise. Die Zahl der Radbügel soll im Stadtgebiet generell weiter ausgebaut werden: Inzwischen seien rund 2900 Radabstellplätze vorhanden.
Im nächsten Schritt sollen in diesen Tagen an drei Standorten der Fußgängerzone neue Bänke aufgestellt werden. Ab Dienstag, 18. Juli stellt der Bamberg Service (BS) Rundbänke rund um die großen Platanen am Eingang zur Fußgängerzone auf. Diese Maßnahme, die etwa 30 neue Sitzgelegenheiten schafft, sei ein wesentlicher Baustein zur Aufwertung des Bereichs, wird verlautbart. Diese Maßnahme mit Ruhebänken soll bis Ende 2023 abgeschlossen sein. Im nächsten Jahr sollen dann noch die Verlängerung der Pflasterung für die Rollstuhlfahrer und andere Mobilitätshilfen bis zur Langen Straße durchgeführt werden.

Hat sich das Bild verschlechtert statt verbessert?

Die Kritik ist aber nicht zu überhören. In den Geschäften im nahen Umfeld des Eingangsbereichs wird gesagt, dass die Entfernung der Fahrrad-Abstellmöglichkeit zum Chaos führt, wenn größerer Einkaufsbetrieb herrscht. Die Fahrräder würden dann in unmittelbarer Nähe der Läden abgestellt: nahe am Eingang, vor den Schaufenstern.

Aus Sicht der FW-BuB-FDP-Stadtratsfraktion hat sich die Entfernung der Abstellmöglichkeiten für Fahrräder“ in der Realität als völlig kontraproduktiv erwiesen”. Nun würden die Fahrräder und auch Mopeds völlig ungeordnet und in noch größerer Zahl an dieser Stelle stehen. Das Bild des Eingangsbereichs der Fußgängerzone “hat sich verschlechtert statt verbessert”. Die Fraktionsgemeinschaft beantragte deshalb: “Die Fahrradständer werden in der ursprünglichen Anzahl wiederhergestellt.”
Die Stadt will im Rahmen des vom Bundesprogramm Ziz (Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren) geförderten Projekts „Mitte.Bamberg.2025“ fortfahren. Inzwischen seien dazu auch die Imbissbuden an neue Standorte verlegt und störende Infrastruktureinrichtungen zurückgebaut worden.

Was hat das mit Tourismus zu tun? Sollten sich die Befürchtungen und bereits realen Tatsachen bestätigen, dann wird das verschönerte Zentrum der Stadt den Besichtigungs-Touristen besser als bisher gefallen. Für Bürger und Bürgerinnen kann allerdings der Stadtbesuch unbequemer werden. Viel Zeit zum Verweilen auf einer Bank haben sie meist ohnehin nicht. Schlauer wird man aber wie so oft erst nach Abschluss der Gesamtmaßnahme sein. 

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Geschrieben: -mdw; veröffentlicht: 16.07.23; Bilder v. webzet (Titelbild ist i.d.R. Symbolfoto); Textbild Stadtplanungsamt

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