Auch vier Jahre nach dem Großbrand der Kathedrale Notre Dame laufen noch die Aufbauarbeiten. Ein Professor aus Bamberg liefert Daten dafür und wird von Frankreich zum Ritter ernannt.
Gebäudeteile sind erstmals seit dem Mittelalter zugänglich
Am 15. April 2019 schaute die Welt erschüttert nach Paris: Frankreichs berühmteste Kathedrale NotreDame stand in Flammen.
Jetzt stehen überall Gerüste vor und in der Kathedrale, und das ist ein Glücksfall für die Kunstgeschichte. Die Forscher kommen an Partien der Wände und Decken, die jahrhundertelang niemand aus der Nähe untersuchen konnte. Die Orgel, die Altäre und viele andere Einrichtungen sind ausgebaut, sodass manche Mauerwerkteile erstmals seit dem Mittelalter wieder zugänglich sind.
Über den Bau, der 1163 begann, gibt es keinerlei Dokumente
Der Bamberger Professor Stephan Albrecht geht auf der berühmtesten Baustelle Frankreichs ein und aus, und erschließt für die Kunstgeschichte Erkenntnisse über die Gotik, die ohne den Brand nicht möglich gewesen wären. Die Westfassade mit ihren drei großen Portalen, also der “Haupteingang” unter den zwei Türmen, konnte er intensiv untersuchen und dadurch die bisher nicht korrekt verstandene Baugeschichte der Fassade korrigieren. Denn über den Bau, der 1163 begann, gibt es keinerlei Dokumente. Kunsthistoriker und Architekten können also nur herausfinden, wie die Steinmetze des Mittelalters gearbeitet haben, indem sie sich vor Steine stellen und genau hinschauen.
Für seine Arbeit wurde Professor Albrecht kürzlich vom französischen Staat mit dem “Ordre des Arts et des Lettres” (Orden der Künste und der Literatur) ausgezeichnet.
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Geschrieben: BR24-mdw; veröffentlicht: 25.12.23; Bilder v. webzet (Titelbild ist i.d.R. Symbolfoto); BildNw:
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