Karstadt: Stadtrat will informiert werden

Das Karstadt-Kaufhaus in Bamberg hat eine Chance zu überleben. Gespräche zwischen Geschäftsleitung und dem Rathaus fanden statt. Die SPD-Stadtratsfraktion fordert Aufklärung in nächster Vollsitzung.

Treffen der Rathausspitze mit der Geschäftsleitung des Kaufhauses 

Zum dritten Mal seit 2020 hat Galeria-Karstadt-Kaufhof Insolvenz anmelden müssen. Nach der Pleite der Signa-Holding des Investors René Benko im November, unter deren Dach die Warenhauskette bereits 2018 geschlüpft war, fehlen dem Unternehmen Medienberichten zufolge nun 200 Mio €, die von Signa im Rahmen der Sanierung nach der letzten Insolvenz 2022 zugesagt worden waren. Laut dem Insolvenzverwalter für Galeria Karstadt Kaufhof, Stefan Denkhaus, soll die Warenhauskette bis zum Spätsommer 2024 durchfinanziert sein und die Filialen entsprechend bis mindestens zu diesem Zeitpunkt geöffnet bleiben. Zudem sucht der Insolvenzverwalter nach neuen Investoren. 

Für das Galeria-Karstadt-Kaufhaus in Bamberg gibt es konkrete Pläne für einen möglichen Weiterbetrieb (>Die WebZ hat darüber berichtet). 

Am Freitag vergangener Woche haben sich Oberbürgermeister Andreas Starke und Wirtschaftsreferent Stefan Goller zu einem Gespräch mit Mathias Baluses, Geschäftsführer der hiesigen Karstadt-Filiale, und dem Betriebsrat des Warenhauses, Matthias Liebel, zu einem Gespräch getroffen. Weitere Treffen in den kommenden Wochen seien vorgesehen. 

Detaillierte Informationen zur Situation des Kaufhauses verlangt

Die SPD-Fraktion im Bamberger Stadtrat hat nun einen Antrag an OB Andreas Starke gestellt, in dem sie auf die Einladung des Geschäftsführers der  Galeria-Karstadt Bamberg, Mathias Baluses, zur nächsten Vollsitzung des Stadtrats Bezug nimmt.

In einer Pressemitteilung der Fraktion heißt es: “Angesichts der jüngsten Entwicklungen und der öffentlichen Verlautbarungen, die sowohl bei der Bevölkerung als auch bei den politisch Verantwortlichen zu Verunsicherungen geführt haben, sieht die SPD-Fraktion Handlungsbedarf.” Der Fokus des Antrags liege darauf, detaillierte Informationen zur aktuellen Lage des Bamberger Kaufhauses zu erhalten, insbesondere was die Auswirkungen der Insolvenz der Muttergesellschaft Signa auf den lokalen Standort betreffe. 

Darüber hinaus soll Baluses über die Zukunftspläne und die Konzeption für den Weiterbetrieb des Kaufhauses berichten. „Der Standort der Galeria in der Innenstadt ist für Bamberg von großer Bedeutung. Als Anziehungspunkt in der Fußgängerzone spielt das Kaufhaus eine zentrale Rolle für das städtische Leben und die lokale Wirtschaft. Wir erwarten konkrete Informationen über die Pläne und Perspektiven, um die Bevölkerung entsprechend aufzuklären und Sicherheit zu geben“, wird Fraktionsvorsitzender Heinz Kuntke zitiert. Die SPD-Stadtratsfraktion betont die Wichtigkeit einer transparenten Kommunikation und hofft auf eine baldige Klärung der Situation, um weitere Schritte diskutieren und einleiten zu können.

Geschrieben: PM-mdw; veröffentlicht: 17.01.24; Bilder v. webzet (Titelbild ist i.d.R. Symbolfoto); BildNw:

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5 Gedanken zu “Karstadt: Stadtrat will informiert werden

  1. Dieser Knochen ist nicht nur abgenagt, sondern bereits drei Mal ausgekocht.

    Nicht dieses Warenhaus ist der zentrale Anziehungspunkt in der Innenstadt, sondern die Gastro.

    Das Festhalten an ein Geschäftsmodell, das bereits seit Jahrzehnten kämpft und mehrere Insolvenzen innerhalb von wenigen Jahren hingelegt hat, macht keinen Sinn. Vielmehr macht es Sinn, sich im Loslassen zu üben.

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    1. Es gibt auch Leute die wollen eine lebendige Einkaufsstadt. Manchen geht es halt nur ums Saufen. Hoffentlich ist das für den “B itte M ehr I dioten” – Index zuträglich.

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  2. “Als Anziehungspunkt in der Fußgängerzone spielt das Kaufhaus eine zentrale Rolle für das städtische Leben und die lokale Wirtschaft.”

    Ja, die Immobilie von Karstadt ist groß und von daher für das Erscheinungsbild der Innenstadt nicht irrelevant. Jedoch habe ich nicht den Eindruck, dass für die Besucher der Innenstadt der Karstadt diejenige Bedeutung hat, welche die Größe der Immobilie ausdrückt. Ich würde sogar wetten, dass der Anteil derjenigen Besucher, die während ihres Innenstadtbesuches mindestens einmal im Karstadt sind, maßlos überschätzt wird (da sind wsl. die vielen Cafes etc. viel wichtiger). Gründe dafür sind v.a. im Sortiment von Karstadt zu suchen, das im Vergleich zum Online-Handel einfach zu wenig preisattraktiv und auch zu wenig breitgefächert und im Vergleich zu den restlichen Läden der Innenstadt zu wenig “unique” ist.

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  3. Recht haben sie, die SPDler. Der Stadtrat sollte sich nicht nur als Vollzieher der Rathausoberen machen, sondern sich selber einbringen. Eigentlich wäre ein solcher Vorstoß von der CSU zu erwarten. Aber die ist anderweitig beschäftigt.

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    1. und was hat es für einen sinn, wenn sich diejenigen einbringen oder einbringen wollen, die nichts zu entscheiden haben, auch nichts finanziell beisteuern oder leisten, ja wegen des verfahrensfortgangs nicht mal gefragt werden oder gefragt werden müssen ? kleine wichtigtuer ?

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