14. November 2024

Lieber leise sammeln

Laubbläser sind im Herbst allgegenwärtig. Sie werden für die Säuberung von Rasen und Wegen eingesetzt. Alternativ empfehlen sich im privaten Bereich für Rasenflächen Laubbesen, Rechen und unmotorisierte Laubsammler. 2 Min. Lesezeit

Eine der Besonderheiten des Herbsts ist das bunte Laub, welches die Bäume in ein lebendiges Farbenspiel taucht. Die leuchtenden Rottöne, Gelb- und Orangetöne, die die Blätter annehmen, verzaubern die Natur und schaffen eine malerische Kulisse. Das raschelnde Laub unter den Füßen sorgt zudem für ein beruhigendes und zugleich aufregendes Geräusch, das die Sinne anspricht. Kindheitserinnerungen werden geweckt, als man noch große Laubhaufen zusammen schob, hinein sprang und sich darin versteckte. Diese schönen Momente in der Natur werden jedoch jedes Jahr leider auch gestört: Laubbläser und Laubsauger beeinflussen sowohl die Natur und insbesondere Lebewesen merklich.

Die Geräte stellen eine Bedrohung für Kleintiere wie Insekten, Vögel oder Wildtiere  dar, welche sich in der Boden- und Krautschicht aufhalten. Wenn Laubbläser auf größeren Rasen eingesetzt werden, zerstören sie mit der Laubschicht die darin versteckten Käfer, Larven, Falter oder Würmer. Mit dem Laub fehlt auch bedrohten Wildtieren wie Igeln ein Unterschlupf.

Laubbläser können auch schädlich für die menschliche Gesundheit sein. 

Ein Hauptproblem ist die Lärmbelastung, die von Laubbläsern erzeugt wird und bis zu 115 Dezibel erreichen kann. Besonders für die unbeteiligten Menschen, die keinen Gehörschutz tragen, kann der Lärm belastend sein. Das Einatmen von Partikeln, die der Bläser aufwirbelt, kann zu Atemwegsreizungen und langfristigen Gesundheitsproblemen führen. 

Mittlerweile sind kommunale Bauhöfe daran, die Umweltbelastung zu reduzieren. Immerhin entfernen städtische Beschäftigte jährlich hunderte Kubikmeter Laub. In Bamberg setzt man weiter auf Laubbläser, aber die Verbrennermodelle werden schrittweise ersetzt.
Der Appell ist offenbar: Laubbläser, Laubsauger oder ähnlichen Gerätschaften nicht mehr zu benützen, sondern stattdessen manuell Rechen und Besen einzusetzen. Durch das (früher übliche) Zusammenrechen von Laub oder Reisig zu größeren Häufen wird Wildtieren und Insekten ermöglicht, ihr Quartier aufzuschlagen, um darin überwintern zu können. Zudem kann hervorragender Dünger aus Laub hergestellt werden. Ziergehölze Gehölze lassen sich mit Laub vor Frost schützen.

Geschrieben: -mdw; veröffentlicht: 14.11.24; Bilder v. webzet (Titelbild ist i.d.R. Symbolfoto); BildNw:

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3 Gedanken zu “Lieber leise sammeln

  1. Haben die Stadtgärtner und ihre Chefs aber auch nicht auf dem Schirm. Jeden Mittwoch Punkt 6.30 Uhr übertönen Laubbläser jedes Weckerklingeln, in der Dr.-Haas-Straße im Hain. Seit Jahren! Wohnt da Irgendjemand der es im Herbst lupenrein haben will, ohne Rücksicht auf Mensch und Tier?
    Aber auch im Berggebiet sind diese Woche sind Laubbläser im Einsatz gewesen. Ob es danach besser als mit einem Besen gekehrt aussieht, sei dahingestellt.

  2. Ich sag es immer wieder: Am Deutschen Besen soll die Welt genesen!

    So ein Reisigbesen ist in Produktion sowie Entsorgung umweltfreundlich, regional, bio, leise und funktioniert auch bei nassem Laub. Laubbläser sind im Grunde ein deutlicher Beleg für Intelligenzminderung sowohl in der Population als auch beim Individuum.

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