Das Bambados verdoppelt die Mieten für Vereine. Bei vielen AWO-Kitas in Stadt und Kreis Bamberg werden die Beiträge deutlich angehoben. Für die Träger ein unvermeidbarer Schritt, für die Betroffenen ein Schock.
Höhere Kosten könnten auf die zahlenden Mitglieder umgelegt werden
Das Bamberger Hallenbad wird von vielen Sportvereinen und Organisationen genutzt, um zu trainieren und die Vereinsgemeinschaft zu leben.
Die jüngsten Pläne der StWB können allerdings dazu führen, dass einige dieser vielen Vereinsmitglieder bald seltener ins Wasser springen. Der Grund dafür ist ein Beschluss des StWB-Aufsichtsrats, dass für Vereine, die von der öffentlichen Hand bereits unterstützt werden, die Nutzung eines Schwimmbads für deren Mitglieder deutlich teurer wird.
Für die Vereine beziehungsweise ihre Mitglieder könnte das gravierende Folgen haben. Wenn sich die Nutzungsgebühren für die Vereine erhöhen, dann liegt es nahe, dass diese die höheren Kosten auf die zahlenden Mitglieder umlegen.
Die Kritik an dieser Preiserhöhung ist teilweise sehr deutlich – die StWB wollen im Dialog mit den Vereinen bleiben.
Die Kosten bei AWO-Kitas steigen um bis zu 100 € pro Monat
In vielen AWO-Kindertagesstätten in Stadt und Kreis Bamberg werden die Elternbeiträge teils deutlich angehoben. Auch hier spricht die AWO als Träger von einem notwendigen Schritt; für viele Familien sind die Gebührenerhöhungen allerdings ein Schock.
In zwölf der insgesamt 15 Kindertagesstätten im Raum Bamberg werden die Beiträge ab März 2024 erhöht. Bei den Steigerungen geht es durchschnittlich um Mehrkosten von 33 Prozent. Teilweise müssen Eltern für ihr Kind 100 € mehr im Monat zahlen.
Der ausschlaggebende Grund für die Beitragserhöhung scheinen zunächst die gestiegenen Personalkosten zu sein. Diese seien im Rahmen des neuen Tarifvertrages um 30 bis 36 Prozent gestiegen.
Den Kitas, die sich aus den drei Säulen Freistaat, Kommune und Elternbeiträge finanzieren, fehlt das Geld, um die gestiegenen Personalkosten aufzufangen.
Vom Freistaat gebe es trotz dieser Entwicklung keine angepasste finanzielle Unterstützung, deshalb müssten die Elternbeiträge angehoben werden, um die Gehälter zahlen zu können.
Der Freistaat macht geltend, dass er die Träger bereits 2023 massiv zusätzlich entlastet habe. Zudem sei Kinderbetreuung eine Aufgabe der jeweiligen Gemeinden. Bei finanziellen Problemen müssten sich die Träger in erster Linie an die Gemeinden wenden, damit diese die Defizite ausgleichen.
Vielleicht liegt im Hinweis der Staatsregierung die Antwort, warum nur bei zwölf von insgesamt 15 AWO-KiTas die Gebühren so drastisch erhöht werden. Außerdem müssten die tariflich höheren Personalkosten auch andere KiTa-Träger betreffen. Vielleicht gibt es noch Überraschungen.
Geschrieben: -mdw; veröffentlicht: 5.02.24; Bilder v. webzet (Titelbild ist i.d.R. Symbolfoto); BildNw: WebZ
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Irgendwie scheinen mir die Tariferhöhungen für Kitapersonal durchgerutscht zu sein, in dem 33% höhere Lohnkosten vereinbart wurden. Wow, das wären ja dreimal so hohe Lohnsteigerungen wie die knallharte Eisenbahnergewerkschaft fordert. Das kann ich irgendwie nicht glauben. Ich denke eher, dass da eine Misswirtschaft bei der AWO vorliegt. Muss man wieder Posten und Autos für Ex-SPD-Politiker finanzieren?
Im September soll voraussichtlich eine weitere Erhöhung der Gebühren erfolgen. Das wären dann insgesamt ca. 150 € Erhöhung pro Monat in diesem Jahr. Die Bürgergeldempfänger juckts nicht, die bekommen es ja finanziert. Für die Selbstzahler sind das bei zwei Kindern Mehrkosten von 3600 € im Jahr. Insgesamt zahlen Eltern von zwei Kindern weit über 7000 € im Jahr für die Betreuung der Kinder, damit sie arbeiten gehen können. In anderen Bundesländern, die von Bayern über den Länderfinanzausgleich finanziert werden, sind die Betreuungseinrichtungen gebührenfrei. Echt fair! Aber für die eigene arbeitende Bevölkerung haben weder der Freistaat Bayern noch die Stadt Bamberg Geld übrig, um bei den Betreuungskosten zu unterstützen. Und das obwohl die Stadt nicht mal einen einzigen eigenen Kindergarten betreibt und deswegen extreme Kosteneinsparungen in diesem Bereich hat.
Im übrigen hat die Gebührenerhöhung der AWO gerademal einen Monat Vorlaufzeit. Wie sollen die Eltern eine solch große finanzielle Mehrbelastung in so kurzer Zeit organisieren können? Gerade im Niedriglohnsektor! Da braucht sich doch niemand wundern, wenn man die Arbeit einstellt und Bürgergeld beantragt.
Im niedrigeren Lohnbereich kommt es darauf an, die zur Verfügung stehenden (weniger bekannten) Unterstützungen, namentlich Wohngeld und Kinderzuschlag, auch abzurufen. Über letzteren gibt’s auch Kostenübernahme für Kinderbetreuung. Da braucht es nicht mal Bürgergeld. Für die Behauptung, dass Leute bewusst in das Bürgergeld “wechseln”, gibt es weder Veranlassung noch irgendeine Evidenz. Das ist ein populistisches Märchen.
Im übrigen sind die 33 % durchschnittliche Erhöhung auch recht beschönigend. Auf den Einzelnen gerechnet betragen die Erhöhungen bis zu 50 %.
Die AWO gibt auf Anfrage der Eltern auch keine genauen Zahlen und Details zur Berechnung der Erhöhung aus und drückt sich um konkrete Aussagen. Das ganze gestaltet sich sehr intransparent für einen gemeinnützigen Verein.