Nachrufe zum Schlachthofentscheid

Zwei Staatsministerien äußern “großes Bedauern” über das Aus des BA-Schlachthofs. Auch dass alternative Konzepte für kleinere Lösungen nicht intensiver verfolgt wurden, wird sehr bedauert. 

Vor allem kleinere und mittlere Höfe mit Viehhaltung könnten aufgeben

Noch im Herbst vergangenen Jahres hatte der bayer. Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger eine wohlwollende Prüfung für eine mögliche Unterstützung des Bamberger Schlachthofes zugesagt. Ebenso das bayer. Landwirtschaftsministerium. Im Februar 2024 stellten aber beide Ministerien klar, dass eine Förderung des Freistaates für anstehende Investitionen am Schlachthof Bamberg aus bestehenden Programmen nicht möglich ist. Der Anteil der öffentlichen Hand am Schlachthof dürfte dafür maximal bei 25 % liegen, beträgt jedoch bei der Schlachthof Bamberg GmbH 100 %. Eine Übernahme von 75 % der Gesellschaftsanteile durch einen privaten Betreiber ist aber angesichts der Marktlage auch aus Sicht der Stadt unrealistisch.

Geschlachtete Tiere im Schlachthof Bamberg.

Die Gespräche mit dem Landkreis Bamberg und weiteren Landkreisen über eine etwaige Beteiligung seien bisher erfolglos gewesen. Dabei stammen jeweils rd. 25.000 der im Jahr 2023 geschlachteten Schweine aus den Landkreisen Bamberg, Haßberge und Coburg. Das entspricht 26 % aller Schweineschlachtungen im Schlachthof Bamberg.

Der Bauernverband (BBV) in Oberfranken fürchtet infolge der Entwicklung, dass vor allem kleinere und mittlere Höfe mit Viehhaltung aufgeben.

Nachrichten nicht erst am nächsten Tag aus der Zeitung erfahren

Der Bamberger Oberbürgermeister Andreas bekräftigt in weiteren Stellungnahmen, dass alle Möglichkeiten und Optionen ausgelotet worden seien, um die seit 120 Jahren bestehende Einrichtung zu retten. Allerdings fehlte dafür eine gesicherte Perspektive, auf die sich für die nächsten Jahre bauen lasse. Starke betont zudem. dass er seit der Gründung der GmbH und des damaligen Aufsichtsrats das Gremium von dem Ziel getragen war, den Schlachthof Bamberg zu erhalten. Bis zum vierten Quartal 2023 sei auch er von der Zukunft der Einrichtung überzeugt gewesen. Das änderte sich mit dem Ausfall der Firma Almrind und der fehlenden Kompensation durch den Großkunden Vion. 

Starke will sich nachdrücklich für die Interessen der Belegschaft einsetzen. “Wir haben nach den Aufsichtsratssitzungen jeweils Informationsveranstaltungen mit dem Mitarbeitenden vorgenommen, um sie aus erster Hand zu informieren und damit sie die Nachrichten nicht am nächsten Tag aus der Zeitung erfahren”, betont der Oberbürgermeister.

Geschrieben: -mdw; veröffentlicht: 23.03.24; Bilder v. webzet (Titelbild ist i.d.R. Symbolfoto); 

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3 Gedanken zu “Nachrufe zum Schlachthofentscheid

  1. Interessant ist dabei, daß diese “Nachrichte nicht (nur) erst am nächsten Tag aus der Zeitung (zu) erfahren” war, sondern gleich darauf im “Rathaus Journal Nr. 03 vom 23.03.2023” (Download-Link: http://www.stadt.bamberg.de/media/custom/3481_4800_1.PDF?1711101054), die heute dem Ft beiliegt, schon als Artikel vorhanden ist. Also hat Starke, mit seiner aufgeblähten Presseabteilung, schon vorher mit diesem Ergebnis gerechnet. Denn Redaktionsschluß, Layout, Druck geht ja auch nicht von heute auf morgen!

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