Die Debatte im Mobilitätssenat zur Umgestaltung der Friedrichstraße verlief unbestimmt. Dabei stellt sich die Frage, ob der Termin für die Bürgerversammlung am 18.10.23 nicht zu früh angesetzt ist.
Grünes Bamberg favorisiert Variante 6
Zwei Varianten (Var. 4 und Var.5) stehen zur Diskussion. Nach einem Vortrag von Baureferent Thomas Beese wurde gestern im Mobilitätssenat (10.10.23) über den Sachverhalt diskutiert. Von den Fraktionssprechern sprach sich eigentlich nur der Sprecher der grünen Fraktion, Christian Hader, eindeutig für eine Variante aus – die Variante 6. Von der Verwaltung wird diese wie folgt auf den Punkt gebracht: die gesamte Friedrichstraße als Einbahnstraße; großkronige Bäume mittig. Hader sprach zwar davon, dass der »Teufel im Detail« stecke und man müsse sehen, wie sich diese Probleme lösen ließen. Immerhin gebe es bei den Lade- und Lieferzonen keine Probleme. Aus seiner Sicht sei es hier zu einem »guten Interessenausgleich« gekommen.
»Heute kann noch nicht entschieden werden«, sagte CSU-Sprecher Prof. Gerhard Seitz. »Wir wünschen uns mehr Details«, das Ganze »ist noch zu schwammig und unpräzise«. Die Verwaltung muss hier nachliefern. Felix Holland (SPD) äußerte sich ähnlich: »Wir legen uns jetzt auf keinen Fall fest!« Zunächst müsse die Bürgerbeteiligung stattfinden. BBB-Sprecher Andreas Triffo bemerkte, dass die Planung bei der Bürgerschaft »große Betroffenheit« ausgelöst habe.
Verwaltung will »ein verträgliches Niveau auspendeln«
Mit “offenem Visier” legte sich Daniel Reinfelder (BuB) ins Zeug. Für die Variante 6 »sollen 19 Bäume gefällt werden, damit man bequemer radfahren kann.« 30 Prozent des Verkehrs würden in den Hain verlagert werden; 15% in die Franz-Ludwig-Straße. Aus ihrer Sicht müssten die Leitungen der Stadtwerke entsprechend anders verlegt werden, unter der Vorgabe, dass die Bäume weitgehend erhalten bleiben. Reinfelder kündigte ein »klares Nein« an.
FDP-Redner Martin Pöhner erklärte zunächst, dass es in Wirklichkeit drei Varianten zur Auswahl gebe: neben den Var. 4 und 6 noch die Variante 0. Er nehme die Variante 4 als Kompromiss wahr. Es brauche aber auch hier noch Verbesserungen im Detail. Heinrich Schwimmbeck (BALi) bekannte, dass ihm »die Variante 6 am sympathischsten ist«.
Zum Ende der Debatte wies Baureferent Thomas Beese darauf hin, dass man bestrebt sei, »ein verträgliches Niveau auszupendeln«.
Wiederholt kritisiert wurde von verschiedenen Rednern, dass der Termin für die Bürgerveranstaltung zu kurz angesetzt sei, denn bis dahin müssten die bereits eingegangenen Bürgermeinungen ausgewertet sein.
NACHTRAG der Stadt Bamberg zur Öffentlichkeitsbeteiligung Friedrichstraße am Mittwoch, 18.10.2023, 18:30 Uhr im Spiegelsaal der Harmonie, Schillerplatz 5 Um Anmeldung wird gebeten bis zum 17.10.2023 per E-Mail an: verkehrsplanung@stadt.bamberg.de
> Informationen zum Sachverhalt im WebZ-Artikel “Für die einen weniger, für die anderen mehr Verkehr” v. 9.10.23
Geschrieben: -mdw; veröffentlicht: 11.10.23; Bilder v. webzet (Titelbild ist i.d.R. Symbolfoto); BildNw: WebZ
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Verarscherles Bürgerbeteiligung…
Es geht doch nur noch darum wie lange die Einbahnstraße werden soll.
Nicht aber :
Ob es überhaupt zu einer Einbahnführung kommen soll.
Mehrere Stadträte sagten mir persönlich, dass sie die geplante Verkehrsführung nicht für gut heißen. In der Abstimmung fehlten aber dann wohl doch die Eier in der Hose.
Wenn man in diesem Forum zur Mittwochs-Revolte aufrufen dürfte, würde ich es tun. Tu es aber nicht.
Der Termin für die Bürgersammlung ist zu kurz angesetzt. Ich befürchte sehr, dass die Grünen ihre Leute mobilisieren bzw. schon für ihre Ideen geimpft haben. Andere Bürger müssen sich mit dem Konzept erst auseinandersetzen.
Warum überhaupt etwas ändern? Nur daß unser Glüsi da mit seinem Lastenfahrrad durchfahren kann?
Ich glaube wir haben in Bamberg wesentlich dringendere Probleme als grüne Spinnereien!
Respekt vor Reinfelder. Dass die SPD sich nicht mehr traut, ist verständlich. Die CSU will sich jetzt an die Grünen ranwanzen.
O.k., ich wusste, dass für diesen Irrsinn Bäume gefällt werden sollen – gesunde Bäume wohlgemerkt!
Dass es aber geschlagene 19 (!) Bäume sein sollen, die da sinnlos geopfert werden sollen ist der absolute Abschuß!
Ich glaube, das ist das erste und einzige Mal, dass ich Frau Reinfelder zustimmen muss: das ist ein No Go!
Und dass Herr Hader einerseits in Feierlaune kommt, weil mit einiger Wahrscheinlichkeit durch das Engagement von Bürgern die Bäume am Michelsberg gerettet wurden, er aber offensichtlich kein Problem damit hat, dass am Schönleinsplatz Bäume ihr Leben lassen sollen ist die absolute Krönung!