Wirtschaft warnt vor stationären Grenzkontrollen

Bayerische und sächsische Industrie- und Handelskammern sehen stationäre Grenzkontrollen kritisch. Noch werden nur geringe Folgen für Berufspendler und Warenverkehr aus Tschechien registriert.

IHK Oberfranken schließt sich einer gemeinsamen Pressemitteilung an

Tschechischer und deutscher Grenzpolizist bei gemeinsame Kontrolle.

Vergangene Woche startete die Grenzpolizei auf bayerischer und sächsischer Seite mit verstärkten Kontrollen im Umfeld der tschechischen Grenze. Damit soll die Schleuserkriminalität eingedämmt werden. Die regionale Wirtschaft sieht momentan noch geringe Folgen für tschechische Berufspendler und Warenverkehr aus dem Nachbarland. Sie zeigt sich angesichts der Lage jedoch besorgt, heißt es von einem Arbeitstreffen in Regensburg. Eindringlich warnen IHK Chemnitz, IHK Dresden, IHK für Oberfranken Bayreuth, IHK Niederbayern und IHK Regensburg für Oberpfalz / Kelheim die Bundesbehörden vor der Einführung stationärer Grenzkontrollen. Nach den einschneidenden Erfahrungen der Corona-Zeit befürchten die Unternehmen erhebliche Einschränkungen im grenzüberschreitenden Liefer- und Pendlerverkehr.

Natürlich muss Schleusern das Handwerk gelegt werden

Natürlich müsse Schleusern das Handwerk gelegt werden, heißt es in der Pressemitteilung der IHKs. Dies dürfe aber nicht auf dem Rücken der Pendler und der Wirtschaft erfolgen. Über 41.000 Menschen aus Tschechien sind im bayerischen und sächsischen Grenzraum sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Der überwiegende Teil hiervon pendelt täglich über die Grenze. Eine Vielzahl bayerischer und sächsischer Betriebe unterhält Niederlassungen in Tschechien oder ist eng vernetzt mit Zulieferbetrieben jenseits der Grenze. Die Auswirkungen stationärer Grenzkontrollen würden weit über den Grenzraum hinausgehen, so die Wirtschaftsvertreter der IHKs. Denn vor allem Deutschlands Automobilindustrie steht im engen Verbund mit Produktionsbetrieben und Technologielieferanten in Tschechien, Polen und der Slowakei. Jegliche Unberechenbarkeit durch Grenzkontrollen würde die Leistung der innereuropäischen Wertschöpfungsketten gefährden.

Geschrieben: PM-mdw; veröffentlicht: 11.10.23; Bilder v. webzet (Titelbild ist i.d.R. Symbolfoto); Bild v.

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