Bamberg ist seit dem Jahr 1007 Bischofssitz. Der Rücktritt des emerit. Bamberger Erzbischofs Ludwig Schick ist jetzt ein Jahr her. Seitdem wartet die Diözese auf einen Nachfolger.
Das Verfahren bis zum Amtsantritt eines Bischofs ist relativ kompliziert
Offiziell ist der em. Erzbischof Ludwig Schick seit dem 1. November 2022 zurückgetreten. Seitdem ist die Stelle vakant und wird von Weihbischof Herwig Gössl übergangsweise geleitet.
Bamberg ist der Sitz des Erzbistums Bamberg, das große Teile der Regierungsbezirke Oberfranken und Mittelfranken sowie jeweils einen kleinen Teil der Regierungsbezirke Unterfranken (Iphofen, Eltmann-Roßstadt) und Oberpfalz (Auerbach) umfasst.
Das Prozedere, bis ein neuer Bischof sein Amt antreten kann, ist in Deutschland relativ kompliziert. Der Grund hierfür sind die Staatskirchenverträge – die sog. Konkordate aus dem Jahr 1933
In diesen Staatskirchenverträgen ist geregelt, wie die Bischofswahl abläuft. Das Domkapitel, also die Bistumsleitung, erstellt eine Liste aus ihrer Sicht geeigneter Kandidaten für das Amt des neuen Diözesanbischofs. Aber auch alle anderen bayerischen Domkapitel sowie die bayerischen Bischöfe können eine Liste mit Kandidaten für das Bischofsamt beim Vatikan einschicken. Dafür können auch Vertreter der Priesterschaft und der Kirchenbasis befragt werden.
Formal muss auch die Bayer. Staatsregierung zustimmen
Von Rom wird dann eine Liste mit drei – dort als geeignet erscheinenden – Kandidaten an die jeweilige Diözese zurückgeschickt. Aus diesen drei Namen wählt das Domkapitel den neuen Diözesanbischof. Bei den bayerischen Diözesen, zu denen aus historischen Gründen auch das Bistum Speyer zählt, hat der Papst das letzte Wort. Er ist völlig frei, aus den vorgelegten Listen einen geeigneten Bischof auszuwählen.
Im letzten Schritt wird schließlich noch die bayer. Landesregierung befragt, ob es Einwände gegen einen potenziellen Kandidaten gibt. Die Zustimmung gilt allerdings nur noch als reine Formsache. Anschließend ernennt dann der Papst den neuen Bischof.
Die aktuelle Situation in vielen Diözesen macht die Wahl bzw. auch die Kandidatenfindung für das Bischofsamt schwierig. Die Zahlen der Kirchenaustritte, etliche Missbrauchsfälle und die voraussichtlich sinkenden Kirchensteuereinnahmen machen das Bischofsamt weniger attraktiv als je zuvor. So soll es mittlerweile auch vorkommen, dass angefragte Kandidaten das Amt ablehnen.
Geschrieben: -mdw; veröffentlicht: 5.11.23; Bilder v. webzet (Titelbild ist i.d.R. Symbolfoto); BildNw:
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Wie wäre es, den abgebildeten Stuhl einfach mal leer zu lassen? Immer diese Vertretungstheologie…
Wie wär es damit, einfach mal die Goschn zu halten, wenn man nichts zu sagen hat?
Und was hat das jetzt mit dem Thema zu tun?
@Baby Aga
Vieles! Denn dieser vakante Stuhl muß für ein Erzbistum besetzt werden.
Wenn sie, wie mit allem anderen, auch mit der katholischen Theologie nichts anfangen können, sollten sie einfach ruhig bleiben und nicht irgend etwas posten, was zur Sachfrage nichts bringt.
Normalerweise dauert es 12 bis 18 Monate, bis ein neuer Erzbischof ernannt wird. Aber in Ausnahmefällen kann es auch länger dauern, so wartet z. B. das Bistum Kreta seit 1935 auf seinen neuen Bischof.