Wenn Bus und Pkw sich nahe kommen

Es kann eng werden, wenn am Eingang der Luitpoldstraße Bushaltestellen für einen provisorischen ROB entstehen. Hält ein Nadelöhr dort die Autofahrer von ihrem Weg  in die Stadt ab?

Die Pläne werden teils heftig kritisiert

Nicht ohne Stau in die Stadt. Das soll fast täglich zwischen 14 und 17.30 Uhr in der Luitpoldstraße so sein. Wenn jetzt noch zusätzliche Bushaltestellen auf Höhe des EON-Komplexes entstehen, kann dort ein verkehrliches Problem entstehen. Und weil die Luitpoldstraße ein wichtiger Zugang zur Innenstadt  ist, kann man dort leicht ein verkehrliches Nadelöhr vermuten. Vielleicht sogar aus ideologischen Motiven – oder aus purer Alternativlosigkeit. 

Der städtische Baureferent Thomas Beese trug in der Vollsitzung des Stadtrates (26.7.23) das Konzept und die Gründe für den “provisorischen ROB” (ROB=Regionaler Omnibusbahnhof) in der Luitpoltstraße vor. Anlass sei die beabsichtigte Umsetzung des Stadt-Land-Buskonzepts 2024, das zum 1.08.2024 in Betrieb gehen wird. Für den ÖPNV in der Region Bamberg wird das eine deutliche Angebotsverbesserung bedeuten, erläutert Beese. Bisher werden über Regionalbusunternehmen pro Jahr ca. 2,3 Mio. km Betriebsleistung erstellt, die mit Umstellung auf das Buskonzept 2024 auf ca. 4,3 Mio. km Betriebsleistung steigen sollen. Im Rahmen der Planungen, an denen neben dem Landkreis Bamberg auch die VGN und die Stadtwerke Bamberg beteiligt sind, werde der Bahnhof Bamberg eine der zentralen Rollen im Linienkonzept spielen. 

Für die Einrichtung eines “provisorischen ROB” habe man mehrere Standorte einer Prüfung unterzogen. “Aus jetziger Sicht ist der Bau von Bushaltestellen in der Luitpoldstraße am zielführendsten, da an diesem Standort die erforderliche Baumaßnahme bis August 2024 realistisch leistbar ist”, sagte Beese. 

Vier zusätzliche Bushaltestellen jeweils zwei auf jeder Seite

»Provisorien halten bekanntlich am längsten«, meinte Grünen-Sprecher Christian Hader nicht so ernst. Er appellierte, den gewünschten “großen ROB” nicht aus den Augen zu verlieren. »Die Bahn zeigt sich mittlerweile offener gegenüber der Notwendigkeit eines ROB«, meinte Hader. Deshalb müsse man weiter auf die Freigabe von (alt bebauten) Grundstücken links vom Bahnhof drängen.  Anne Rudel (CSU) sagte – auch in ihrer Eigenschaft als Bezirksvorsitzende des Einzelhandels, dass die Händler in der Luitpoldstraße durch den Wegfall von acht Parkplätzen eine weitere  Belastung erführen. Vier zusätzliche Bushaltestellen (jeweils zwei auf jeder Seite) am Beginn der Luitpoldstraße, kurz vor der Kreuzung zur Ludwigstraße, würden dort eine Engstelle für den Kfz-Verkehr bedeuten. Rudels Schlussfolgerung:  »Dann werden eben noch mehr Kunden im Laubanger einkaufen.«

SPD-Sprecher Heinz Kuntke sah die Maßnahme gelassener, weil diese »örtlich und zeitlich begrenzt ist«. Zudem sei in der Luitpoldstraße der derzeit einzig mögliche Standort. FDP-Stadtrat Martin Pöhner fragte nach, ob nicht die freie Fläche zwischen den EON-Bauten ein Möglichkeit biete. Nein, hieß die Antwort. Andere Redner sahen den Standort Luitpoldstraße alternativlos. Lediglich Klaus Stieringer teilte die Bedenken von Anne Rudel. Durch die Maßnahme in der Luitpoldstraße werde die  »Durchlässigkeit in die Stadt erschwert«. Die Verkehrslage »ist jetzt schon eine Herausforderung«.

Schließlich schlug OB Andreas Starke eine Kompromissformulierung für einen Punkt des Beschlussantrags vor: Der Stadtrat beauftragt die Verwaltung, … für einen provisorischen ROB eine gemeinsame Lösung final festzulegen und eine “möglichst konfliktfreie Taktung” zu erreichen. Diese Formulierung wurde angenommen. Allerdings stimmten 13 Ratsmitlieder gegen den weiteren Antragspunkt, die Verwaltung könne bereits Planungsleistungen für die in der Luitpoldstraße vorgesehenen Haltepositionen in Auftrag geben.

Geschrieben: -mdw; veröffentlicht: 28.07.23; Bilder v. webzet (Titelbild ist i.d.R. Symbolfoto); Skizze Stadt Bbg

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7 Gedanken zu “Wenn Bus und Pkw sich nahe kommen

  1. Wenn die Busse dort anhalten und Warnblinkanlage einschalten zum Ein- und Aussteigen, dann ist die Kreuzung erledigt. Es überrascht, aber die Stadt Bamberg schafft auf den vermeintlichen Superlativ der Dummheiten immer noch eins drauf zu legen. Hut ab!

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  2. Was soll denn das für ROB sein? Nennt das halt Doppelhaltestelle, dann trifft das die Sache eher.

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    1. @ Baby Aga,
      hier geht es darum vernünftig mit Argumenten mitzudiskutieren, und nicht, wer die meisten Negativ-Punkte sammelt!

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      1. Ich nenne nur, was der Artikel ohnehin unterschwellig andeutet. Außerdem habe ich auch von Ihnen nicht immer vernünftige Argumente gesehen, eher das wiederholte Einbringen sachfremder Gesichtspunkte unter Inkaufnahme logischer Brüche. Darüber hinaus ist das Sammeln von Minuspunkten die Königsdisziplin hier.

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Kommentare sind geschlossen.

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