21. November 2024

Wenn die Kontrolle über das eigene Leben verloren geht

Im Bamberger Living-Lab Demenz, kurz BamLiD, versuchen Wissenschaftler Demenzerkrankte besser zu verstehen. Das kann vor allem bei der Pflege eine bedeutende Rolle spielen.

Mimik und andere Körpersignale von Patienten deuten lernen

Das Gesundheitsministerium geht von 270.000 Demenzerkrankten in Bayern aus. Bis 2040 wird ein Anstieg auf 380.000 diagnostiziert. Jeder Zweite in Deutschland hat Angst, einmal an Demenz zu erkranken. Das mag einerseits daran liegen, dass es noch immer keine Heilung gibt, andererseits macht vielen der Erinnerungsverlust Angst: irgendwann sein eigenes Kind nicht mehr zu erkennen, weder zu wissen, was ein Schirm noch ein Kochtopf ist, die Kontrolle über das eigene Leben zu verlieren.

Das Demenzlabor des BamLiD, Uni Bamberg. BildNw: BR/Claudia Grimmer

Im Bamberger Living-Lab Demenz (BamLiD) versuchen Wissenschaftler, Demenzerkrankte besser zu verstehen. Sie wollen weiterhelfen, indem sie die Mimik und andere Körpersignale von Patienten deuten lernen. Das kann vor allem bei der Pflege eine bedeutende Rolle spielen.

Seit drei Jahren gibt es das Bamberger Living-Lab Demenz, BamLiD. Es liegt etwas unscheinbar in der Hainstraße in einem Hintergebäude.

Regelmäßige Untersuchungen mit Demenzpatienten

Die im BamLiD gewonnenen Daten sollen helfen, Demenzkranke besser zu verstehen. Nur so kann auch die Pflege auf Patienten mit dieser Erkrankung besser abgestimmt werden. In Bamberg werden dazu regelmäßig Untersuchungen mit Demenzpatienten im Living-Lab durchgeführt. Rund 25 Probanden wurden in den letzten Jahren Aufgaben gestellt, wie beispielsweise eine Jacke anziehen oder einen Teller abspülen. Hier wird getestet, ob er die Namen einzelnen Gegenstände noch weiß oder ob sich der Pulsschlag und die Hautreaktion verändert, wenn ihm dies nicht mehr einfällt.

BR24-online berichtet in einem ausführlichen Artikel über Ziele und Vorgehensweisen des BamLiD. Bamberger Demenzlabor.

Geschrieben: -mdw; veröffentlicht: 05.11.23; Bilder v. webzet (Titelbild ist i.d.R. Symbolfoto); BildNw: BR/Claudia Grimmer

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