Wie steht es um die Pressefreiheit?

Die weltweite Lage der Pressefreiheit hat sich im vergangenen Jahr deutlich verschlechtert. Deutschland steht relativ gut da. Es lohnt sich aber auch ein Blick auf die örtlich-regionale Situation.

Weltpressefreiheitsindex von Reporter ohne Grenzen

Die international tätige Nichtregierungsorganisation “Reporter ohne Grenzen” veröffentlicht einmal jährlich am 3. Mai,  dem Internationalen Tag der Pressefreiheit, einen Weltpressefreiheitsindex. Die Organisation vergleicht darin die Situation für Journalistinnen und Journalisten in 180 Staaten und Territorien.

In dem Bericht werden 36 Länder in der Rangliste 2024 der schlechtesten Kategorie zugeordnet – so viele wie seit zehn Jahren nicht. Mit 103 physischen Angriffen im Jahr 2023 wird der höchste Stand seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 2015 verzeichnet.

Besonders Desinformation greift um sich. Sie stellt eine wachsende Bedrohung für die Pressefreiheit dar und untergräbt das Vertrauen in seriöse Informationsquellen.

Leicht nachvollziehbar und besonders besorgniserregend ist die Situation in autoritären Regimen, wo Pressefreiheit systematisch unterdrückt wird.

Laut dem Weltpressefreiheitsindex hat sich Deutschland im Vergleich zum Vorjahr von Platz 21 auf Platz 10 verbessert. Die Gründe hierfür sind die geringere Anzahl physischer Übergriffe auf Journalisten im Jahr 2023. Relativiert wird diese Verbesserung allerdings dadurch, weil sich die Situation in anderen Ländern teilweise deutlich verschlechtert hat und diese im Ranking hinter Deutschland zurückgefallen sind.

Werden die anstehenden Wahlkämpfe alles bisher Geschehene übertreffen? 

Was die örtlich-regionale Situation betrifft, so kann von einer Gefährdung der Pressefreiheit nicht gesprochen werden. Der/die Ansässige kann aber schon feststellen, dass die ohnehin begrenzte Pressedichte sich durch einen problematischen Informationswert auszeichnet. Neben Werbung erscheinen unreflektierte, parteipolitisch ausgewählte und von Pressestellen vollständig vorgefertigte Verlautbarungen. Es ist daher angezeigt, sich möglichst umfassend in verschiedenen Medien zu informieren und deutlich zu machen, dass der/die mündige Bürger/in immer noch selbst entscheidet, was er lesen und hören will und was nicht.

Grundsätzliches Fazit ist, dass die Pressefreiheit ein Grundpfeiler der Demokratie und für eine freie Meinungsbildung in der Gesellschaft unverzichtbar ist. Die aktuelle Entwicklung ist allerdings besonders auf parteipolitischer Ebene sehr besorgniserregend. Es steht zu vermuten, dass die anstehenden Wahlkämpfe alles bisher Geschehene übertreffen. 

Der/die mündige Bürger/Bürgerin sollte sich selbst – besonders bei spektakulären Ereignissen und Fragen – mindestens bei zwei entgegengesetzten Veröffentlichungen informieren.

Geschrieben: mdw-der Artikel wurde mit Hilfe von KI “Gemini” erstellt; veröffentlicht: 3.05.24; Bilder v. webzet (Titelbild ist i.d.R. Symbolfoto); BildNw:

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10 Gedanken zu “Wie steht es um die Pressefreiheit?

  1. Wem der ÖRR nicht passt, kann ja die zahlreichen, freilich ausgewogeneren, Medien konsumieren, die es in diesem Land zu Genüge gibt. Privatsender, Focus, Bild…
    Diese Alternativen heben das Niveau ungemein an.

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    1. an Baba Yaga:

      In dem Artikel wird richtig darauf hingewiesen, dass man sich auch in “entgegengesetzten Veröffentlichungen informieren” soll. Ich tu das bei wichtigen Themen und das hat sich bewährt. Aber wenn ich bei ihnen sehe, dass sie andere (von ihnen schon von vorneherein ausgesonderte) Medien abqualifizieren, dann kommt man in eine für die Pressefreiheit abträgliche Situation. Sie sollten auch andere bewusst gegensätzliche Medien zur Kenntnis nehmen, damit können sie auch ihr eigenes “Niveau ungemein anheben”.

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      1. Mir ist schon klar, dass gerne die Medien bevorzugt werden, die für komplexe Probleme die Existenz einfacher Lösungen suggerieren. Dieser durchaus verbreitete Bedarf wird in diesem Land mehr als gedeckt.

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        1. Stimmt, das “Helden bleiben auf der Couch”- und “Nur ein Pieks”- Fernsehen, die klimaapokalyptischen “Strom kommt vom Wind und der Sonne”-Medien, die uns auf bedingungslose Solidarität mit allen möglichen Ländern an allen möglichen Kriegsschauplätzen einschwören wollen, nachdem sie uns verklickert haben, dass Männer Frauen und Frauen Männer sind, soweit man diese überhaupt noch definieren darf, die liefern in der Tat zu einfache Antworten. Ist aber auch kein Wunder, werden ja auch von leeren Köpfen im Land gelenkt.

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    2. Offensichtlich hat hier jemand Sehnsucht nach Medien ähnlich dem “Stürmer” und dem “Volksempfänger” für die Verbreitung antiliberalen Gedankenguts. Otto Wels dreht sich im Grabe um.
      Früher trugen der Stern und der Spiegel mit kontroverser aber qualitativ guter Berichterstattung zur politischen Meinungsbildung bei. Heute ist die Presse weitgehend fast gleichgeschaltet. Für den interessierten Demokraten gibt es aber gottseidank noch genügend Möglichkeiten sich unabhängig zu informieren.
      Die Nazikeule nimmt doch niemand mehr ernst. Oft wird daraus ein Nazibumerang.

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  2. Auch in Deutschland hat sich die Lage der Pressefreiheit verschlechtert: In einem “MANIFEST für einen neuen öffentlich-rechtlichen Rundfunk in Deutschland” https://meinungsvielfalt.jetzt/manifest.html haben sich Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von ARD, ZDF und Deutschlandradio, sowie weitere Unterzeichner zur Situation geäußert.
    Hier nur ein Ausschnitt: “Seit geraumer Zeit verzeichnen wir eine Eingrenzung des Debattenraums anstelle einer Erweiterung der Perspektive. Wir vermissen den Fokus auf unsere Kernaufgabe: Bürgern multiperspektivische Informationen anzubieten. Stattdessen verschwimmen Meinungsmache und Berichterstattung zusehends auf eine Art und Weise, die den Prinzipien eines seriösen Journalismus widerspricht. Nur sehr selten finden relevante inhaltliche Auseinandersetzungen mit konträren Meinungen statt. Stimmen, die einen – medial behaupteten – gesellschaftlichen Konsens hinterfragen, werden wahlweise ignoriert, lächerlich gemacht oder gar ausgegrenzt. Inflationär bedient man sich zu diesem Zwecke verschiedener „Kampfbegriffe“ wie „Querdenker“, „Schwurbler“, „Klima-Leugner“, „Putin-Versteher“, „Gesinnungspazifist“ und anderen, mit denen versucht wird, Minderheiten mit abweichender Meinung zu diffamieren und mundtot zu machen.”

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    1. Und falls die genannten Bergriffe mal doch nicht ausreichen, kommt die “Nazi-Keule” zum Einsatz!
      Damit lässt sich in diesem Land alles erschlagen…

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  3. Pressefreiheit ist wichtig. Das macht aber nur Sinn, wenn zumindest die öff.rechtl. fair berichten. Bei den beiden großen TV-Anstalten ist das aber nicht so.

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    1. Wenn man den ÖRR oder die GEZ nicht gut findet und nicht zahlt, landet man im Knast. Das ist in DE Fakt! Und politisch so gewollt!

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