Für viele Stadtratsmitglieder ist es ein besonderer Erfolg, wenn ihnen im Zuge der Haushaltsberatungen ein persönliches Anliegen erfüllt wird. Das sehen bspw. auch die Stadtratsmitglieder Einwag und Triffo so.
Rollschuhbahn des ERSC Bamberg wird endlich saniert
Anlässlich des kürzlich verabschiedeten Stadthaushalts 2024 gaben Stadträtin Karin Einwag (parteilos) und Andreas Triffo (BBB) ihre Freude darüber bekannt, dass einem von ihnen gemeinsam gestellten Antrag entsprochen wurde: Der Stadtrat habe den Weg für eine längst überfällige Bahnsanierung der Rollschuhbahn vom ERSC Bamberg freigemacht, in dem er im Haushalt 2024 die dafür notwendigen Mittel bereitgestellt hat. Damit sei einem von ihnen gemeinsam gestellten Antrag entsprochen worden. Einwag und Triffo sehen in dieser Absicht “eine große Bereicherung für den Stadionpark, wenn im Zuge dieser Sanierungsarbeiten die Bahnanlage zukünftig im Winter auch als öffentliche Schlittschuhfläche von allen Bambergern genutzt werden kann. Ein langjähriger Wunsch von vielen Bambergern wird dadurch schon bald Wirklichkeit werden.”
Was ist die erste Aufgabe des Stadtrats?
Es bleibt zu hoffen, dass der Wunsch der beiden Ratsmitglieder auch erfüllt wird. Im Haushalt stehen immer wieder Projekte, die zwar beschlossen, aber aus irgendwelchen Gründen nicht (so bald) erfüllt werden. Die Chance für die Rollschuhbahn ist deshalb groß, weil sie in das vielfältig geförderte Programm für eine Sanierung des Volksparks aufgenommen werden kann.
Die freudige Mitteilung von Einwag und Triffo gibt aber auch einen Hinweis darauf, warum der Haushalt 2024 mit so großer Mehrheit (nur vier Gegenstimmen) beschlossen wurde. Immerhin wird die Verschuldung extrem in die Höhe getrieben, und die Bamberger Stadtwerke müssen insgesamt 5,9 Mio € an die Stadt abführen. Andere hochheilig versprochenen Projekte (z.B. Reithalle auf der Lagarde oder das Kesselhaus) stehen dabei noch lange auf der Warteliste (>Kategorie Finanzen & Haushalt).
Es ist aber nicht die erste Aufgabe eines Stadtratsmitglieds, sich durch ein Entgegenkommen die Zustimmung zum Haushalt abkaufen zu lassen. Was in Bamberg mittlerweile fehlt, ist eine grundsätzlich kritische Haltung gegenüber dem von der Verwaltung entworfenen Haushalt.
Oberbürgermeister Andreas Starke kennt sich da gut aus, und er wird möglichst vielen Wünschen real oder versprochen entgegenkommen, um einen Haushalt zu erhalten, der in erster Linie ihm selbst gefällt. Bei einem zersplitterten Stadtrat wie in Bamberg ist das auch keine große Kunst.
Geschrieben: PM-mdw; veröffentlicht: 29.12.23; Bilder v. webzet (Titelbild ist i.d.R. Symbolfoto); BildNw: Einwag, Triffo
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Der Antrag für die Sanierung des ERSC-Geländes wurde schon wiederholt von anderen Ratsmitgliedern gestellt. Jetzt könnte es gelingen, weil die Gesamtsanierung des Volksparkes von verschiedenen Programmen großzügig gefördert wird.
Ich gehe einmal davon aus, dass sich weit mehr Menschen als die beiden Räte darüber freuen!
Wo lebendige Vereine dafür sorgen, dass Menschen zusammengebracht werden, braucht es niemanden, der Quartiere managt.
Umso besser, dass mit der winterlichen Erweiterung endlich ein in Bamberg noch fehlendes Angebot geschaffen wird, und zwar nicht nur für Vereinsmitglieder. Eventuell ist die Förderkulisse ähnlich beschaffen wie beim WSV Neptun – dort war es Bedingung, dass auch die Öffentlichkeit an den renovierten Örtlichkeiten teilhaben kann.
Insgesamt also wirklich tolle Nachricht. Deswegen verstehe ich den Nachsatz und die darin enthaltenen Zwischentöne nicht.
Das Kesselhaus aber vor allem die Reithalle unterscheiden sich signifikant von der Bahn des ERSC.
Erstens übersteigen die dort benötigten Summen die im HH eingestellte Summe für den ERSC um Längen. Dies mag nicht jedem Ratsmitglied einsichtig sein, es scheint sich aber eine Zeitenwende anzukündigen…die sog. “Realität” hält wieder Einzug. Zweitens muss hier nicht dauerhaft und absehbar alimentiert werden auf jährlicher Basis.
Die Andeutungen zwischen den Zeilen sollten meiner Ansicht nach deswegen an die passenden Adressaten gerichtet werden.
Daß die Rollschuhbahn des ERSC Bamberg wird endlich saniert wird ist sehr lobenswert und ein Erfolg für Einwag und Triffo. Aber das ist halt in Bamberg nur die Ausnahme. Lieber wird hier von einer gewissen Klientel lieber in Fahrradbügel, Einbahnstraßen und vollgekotete Sitzbänke investiert.
Dabei gibt es noch andere offene Baustellen, wie die Kaimauer am Alten Kanal, samt wieder Aufstellung des historischen Krans, oder die Mauer an der Oberen Pfarre. Deren Absperrungen sperren immer noch dortige Parklätze (Aber das ist wahrscheinlich von unseren Grünlingen so gewollt!).