Die CSU-Landtagsabgeordnete im Stimmkreis Bamberg, Melanie Huml, ist keine Staatsministerin mehr. Warum sie das Amt verloren hat, kann auch mit dem Zustand der Bamberger CSU zusammenhängen.
Lächeln und Händeschütteln reicht nicht mehr aus
Überraschung? Nein! Selbst in den Reihen der CSU-Mitglieder gibt es zumindest einige Leute, die mitbekommen haben, dass in der Politik nur Lächeln und Händeschütteln nicht mehr ausreichen. Die langjährige CSU-Staatsministerin Melanie Huml aus Bamberg wird in der bayerischen Staatsregierung durch den Schwaben Eric Beißwenger ersetzt. Er wird an ihrer Stelle Europaminister.
Im zurückliegenden Wahlkampf hat es sich wieder deutlich gezeigt, wenn es um harte Sachfragen geht, dann war die Stimmkreisabgeordnete nicht dabei. Selbst zum mittlerweile überbelegten Ankerzentrum in Bamberg-Ost hat sie es nicht geschafft – oder nicht für nötig befunden, die Haltung der CSU klarzumachen. Die Quittung folgte prompt: Vor allem in den Wahlbezirken rund um das Flüchtlingscamp konnte die AfD Rekordergebnisse erzielen. Die ehem. führende Partei in Bamberg baut immer mehr ab.
Huml kann für den desolaten Zustand der CSU in Bamberg mitverantwortlich gemacht werden. Der Landespartei kann es nicht gleichgültig sein, wenn eine ihrer ehem. Hochburgen nicht nur dezimiert worden ist und sich weiter im Sinkflug befindet. Von dem prominentesten Parteimitglied wird erwartet, sich um die örtliche Parteiorganisation zu kümmern.
Wird Huml als Kandidatin für das Oberbürgermeisteramt antreten?
Positiv ist zu vermerken, dass die Ex-Staatsministerin Huml sich in den vergangenen Jahren um etliche Projekte für die Region Bamberg gekümmert hat, unter anderem für den Ausbau des Klinikums, die Entwicklung der Universität und die Förderung von Zukunftsvorhaben wie Medical Valley und den Cleantech Innovation Park auf dem ehem. Michelin-Gelände. Wie bereits festgehalten, hielt sie sich bei umstrittenen Themen stets heraus, zB. beim Ankerzentrum in Bamberg-Ost oder beim Nationalparkstreit im Steigerwald.
In Bamberg stellt sich jetzt die Frage, ob die Nur-noch-Abgeordnete bei der nächsten OB-Wahl 2026 als CSU-Kandidatin antreten wird. OB Andreas Starke wird voraussichtlich nicht mehr kandidieren; es steht zu vermuten, dass der Zweite Bürgermeister Jonas Glüsenkamp von den Grünen antritt. Sich gegen ihn durchzusetzen, wäre für Huml nicht leicht. Als signifikantes Muster einer “alten”, bei Konfliktfragen meist schweigsamen Partei, sollte sie gegen den jungen und im politischen Diskurs bereits geübten Bewerber nur wenig Chancen haben.
Noch hat sich Huml nicht zu einer möglichen OB-Kandidatur geäußert. Es ist aber leicht vorstellbar, dass sie den Sessel im Münchner Maximilianeum dem Stressjob in Bamberg vorzieht.
Geschrieben: -mdw; veröffentlicht: 9.10.23; Bilder v. webzet (Titelbild ist i.d.R. Symbolfoto); Bild
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*Bei umstrittenen Themen stets blass*
na das ist doch die beste ob-bewerbung
Holla
weder Herr Glüsenkamp noch Frau Hummel sind für den Posten geeignet Punkt!
Ist auch besser so, mit der Maskenaffäre hat sie sich endgültig ins Aus geschossen. Von einer OB Kandidatur kann man ihr nur abraten, Bamberg würde sich damit nicht verbessern, ehr verschlechtern.
Es ist das beste, das ihr passieren konnte. Das dürfte demnächst auch so durchdringen.
Das sehe ich etwas anders. alleine mal jemand ohne narzisstisch-histrionische Persönlickeitsakzentuierung zu haben, wäre eine nette Abwechslung. Skurrile Kandidaten hatten wir für dieses Amt schon genug. Vielleicht ist jemand leiseres gar nedd so verkehrt.
Klar, die CSU ist generell seit Jahren linksgrün weichgespült, hier müsste eine Ruck zurück auf die wertkonservativen Positionen erfolgen. Es bleibt spannend, die Bamberger CSU hat es in den letzten Wahlkämpfen immer mit traumwandlerischer Sicherheit geschafft, sich durch Dolchstöße und innerparteiliche Ränke selbst zu versenken. A weng wie bei den Piraten bei Asterix, ich fiebere immer richtig mit “Was machen sie denn jetzt wieder, um sich gegenseitig und selbst zu sabotieren?”