Der vergangene Samstag war recht regnerisch – besonders am Abend. Die Lange Einkaufsnacht in Bamberg war entsprechend durchwachsen. Für das Stadtmarketing war sie dennoch ein “voller Erfolg”.
Für den Einzelhandel gab es wenig Anlass zum Jubeln
Black Week, Black Friday, Black Night. In unsere Landessprache übersetzt bedeutet schwarz nichts Gutes. Die vermeintlichen Einkaufserlebnisse jagen einander, aber zumindest in Bamberg hält sich der Erfolg in Grenzen. So gehen auch die Meinungen über die Lange Einkaufsnacht am vergangenen Samstag auseinander.
Am Maxplatz, im Schein der großen Weihnachtspyramide, war noch mittelprächtiger Betrieb. Allerdings haben sich nach Einsetzen des Regens auch dort die Besucher rar gemacht. Anders scheint es der Verein Stadtmarketing zu sehen, der (laut FT) zu dem Urteil kam, dass “trotz des „wenig weihnachtlichen Wetters“ man das Vorjahresniveau in Sachen Kauflaune wieder erreicht habe”.
Wenn solche Aussagen im Widerspruch zur eigenen Wahrnehmung stehen, dann kann man seit einiger Zeit die Wundermaschine KI (Künstliche Intelligenz) befragen.
Wie kommen solche Ergebnisse zustande?
Was im konkreten Fall dort zum Besten gegeben wird, weckt Zweifel. Um es gleich zu sagen, man wundert sich, wie solche Ergebnisse zustande kommen. Aber lesen Sie selbst. Da steht wahrhaftig:
“Die Lange Einkaufsnacht in Bamberg am Samstag, 9. Dezember 2023, war ein voller Erfolg. Nach Angaben des Stadtmarketings Bamberg besuchten rund 200.000 Menschen die Bamberger Innenstadt. Das ist etwa doppelt so viel wie bei einer normalen Samstagsöffnung.
Die verlängerten Öffnungszeiten bis 23 Uhr wurden von den Besuchern sehr gut angenommen. Viele nutzten die Gelegenheit, um ihren Weihnachtseinkauf noch am Abend zu erledigen. Auch das Rahmenprogramm mit Live-Musik, Straßenkünstlern und Weihnachtsmarkt-Angeboten kam gut an.
Die Händler waren mit dem Ergebnis der Langen Einkaufsnacht sehr zufrieden. Sie konnten deutlich mehr Umsatz erzielen als an einem normalen Samstag. Sowohl die Einzelhändler als auch die Gastronomie waren sehr zufrieden mit der Veranstaltung.
Die Lange Einkaufsnacht in Bamberg wird auch in den nächsten Jahren stattfinden. Sie ist eine wichtige Veranstaltung zur Belebung der Innenstadt und zur Stärkung des stationären Handels….”
Es reicht! Die Frage stellt sich real und zwingend: Wie kommen solche Ergebnisse zustande und wird das immer so gemacht?
Geschrieben: -mdw; veröffentlicht: 12.12.23; Bilder v. webzet (Titelbild ist i.d.R. Symbolfoto); BildNw: Jürgen Schraudner-Stadtarchiv
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Was ich gerade nicht kapiere: Ist der oben kursiv dargestellte Text eine offizielle Pressemitteilung vom Stadtmarketing oder das Ergebnis einer Abfrage in einer KI-Anwendung?
Wenn letzteres verstehe ich den Aufschrei nicht so ganz, da mit Sicherheit auf so ein sowohl lokal als auch zeitlich begrenztes Ereignis eine globale KI noch nicht so weit entwickelt sein kann.
Auf der Seite von Radio Bamberg gibt es eine Einschätzung von Herrn Baluses (Karstadt, aber auch Stadtmarketing), der von 70.000 Besuchern spricht und bei dem das deutlich verhaltener in der Einschätzung klingt.
WebZ: Der kursive Text ist wörtlich aus der Bard-KI. Der Text wurde vorsorglich als Screenshot gesichert.
Ich bin leidenschaftlicher KI-Fan. Als ich bei Bard nachgesehen habe, da war noch von einer Zählung durch die Stadt Bamberg die Rede. Später wurde dann Stadtmarketing als Zahlengeber genannt. Offenbar so oder so getürkt.
Es ist gängige Praxis in der Veranstaltungsbranche Phantasiezahlen zu lancieren. Offenbar wird das für das Marketing als vorteilhaft empfunden.
Was erlauben Redakteur?
Wie kann man die 200 Millionen Besucher in Frage stellen?
Stadtmarketing macht ja auch nichts anderes als der ÖRR, der uns im Volksempfänger täglich fiktive Zahlen und imaginäre Erfolge gegen erfundene oder selbst geschaffene Krisen präsentiert.
Es ist wie so oft gegen Ende eigenartiger, deutscher Geschichten, am Ende werden Phantomarmeen dirigiert, hier sind es halt Divisionen von Phantomkunden.