Der Ausbau der ICE-Trasse durch Bamberg rückt noch weiter nach hinten. Erneut ist es zu einer Panne bei dem Milliarden-Projekt gekommen. Gegner der Trasse erinnern an die ehemals geforderte Ostumfahrung.
Auslegung der Planunterlagen wird erneut verschoben
Bereits Anfang Dezember 2023 war bekannt geworden, dass die Auslegung der Planunterlagen für die ICE-Trasse durch Bamberg vom Herbst 2023 wiederholt werden muss. Eine Verzögerung des Projekts war dadurch unumgänglich.
Jetzt wird auch die für den neu gegebenen Zeitraum von 8.1. bis 7.2. angekündigte Auslegung verschoben. Grund hierfür seien weitere Unstimmigkeiten in den Planunterlagen, die nun seitens der Bahn erst behoben werden müssen. Der neue Auslegungszeitraum wird erst festgelegt, wenn die Bahn die Unterlagen geprüft und aktualisiert hat. Dass es bei den überarbeiteten Planunterlagen zu Änderungen bei der Trassenführung kommt, erscheint unwahrscheinlich.
Dennoch geben die Verzögerungen bei der Planauslegung für die festgelegte Trassenführung, bei einer wachsenden Anzahl der Gegner Anlass für Kritik. Insbesondere treten immer mehr die zu erwartenden immensen Kosten für die Stadt und die enormen Beeinträchtigungen der trassennahen Bewohner in den Vordergrund. Der geplanten ebenerdigen, viergleisigen Trassenführung durch die Stadt wird dann besonders die – verworfene – sog. Ostumfahrung entgegengesetzt.
Der Neubau aller Unterführungen lässt riesige Summen befürchten
Jüngstes Beispiel für die Auswirkungen des Bahnausbaus durch die Stadt ist die Abräumung des Toom-Baumarkts im Bamberger Süden. Dort wo jetzt der Parkplatz des Marktes steht, wird künftig ein großer Kreisel den Verkehr in die Bamberger Innenstadt und wieder hinausführen. Der Doppelkreisel an der Unterführung Geisfelder und Nürnberger Straße wird auch von den Anwohnern der Umgebung abgelehnt – ist aber vom Stadtrat bereits beschlossen.
Der Ausbau der ICE-Bahntrasse wird riesig sein. Aber auch die Kosten – für die Stadt. So wird vermutet, dass die Stadt aufgrund ihrer speziellen Bedürfnisse einen Eigenanteil von etwa 100 Mio € wird tragen müssen. Ob daraus letztendlich noch mehr Mio werden können, ist zudem noch nicht klar. Man erinnere sich bspw. an den Neubau der Brücken in Bamberg. Aus den geplanten 6,1 Mio € zum Bau der Kettenbrücke wurden schließlich rd. 17 Mio € Ausgaben. Allein der Um- und Neubau aller innerstädtischen Unterführungen aufgrund des Bahnausbaus lässt riesige Summen befürchten (auch wenn die Bahn einen gewissen Anteil zahlen muss).
Diese Kosten und andere Aufwendungen wären bei der sog. Ostumfahrung allesamt nicht angefallen. Aber es erscheint müßig darüber nachzudenken: Der Bahnausbau durch die Stadt ist nunmal beschlossene Sache.
Geschrieben: mdw; veröffentlicht: 8.01.24; Bilder v. webzet (Titelbild ist i.d.R. Symbolfoto); BildNw:
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Ein Wahnsinn! Dieses ganze Verkehrsprojekt ist ein Denkfehler. Keinerlei Redundanz, so dass eine Ziege in Thüringen oder ein verirrter Kiffer in Allersberg das ganze System über Stunden aushebeln kann.
Und wofür, um ein wenig schneller nach Berlin zu kommen. Um Himmels Willen, wer will denn bitte nach Berlin und vor allem schnell?
Wer so wichtig ist, dass es wirklich auf die eine Stunde ankommt, der nimmt den Flieger, der Rest hätte wohl lieber ein gutes Zugrestaurant und genügend Sitzplätze.
Und die Planungskompetenz der Stadt Bamberg im Verein mit diesem Unfug wird uns noch mehr zu Lachen bescheren…
Die Ostumfahrung wäre es mit Sicherheit wert gewesen, ernsthaft geprüft zu werden und hätte viele Vorteile gehabt!
Die Aussage, dass die Kosten und Aufwendungen für den Neubau der Brücken bei Bau der Ostumfahrung nicht angefallen wären, ist so aber definitiv falsch, da v.a. die Unterführungen allesamt marode sind und eh hätten ersetzt werden müssen!
Vermutlich hat dieser Umstand sogar erheblich zur Wahl der Trasse durch die Stadt beigetragen, da dadurch ein erheblicher Anteil der Kosten von der Bahn übernommen werden muss und der Stadt erspart bleibt!
Nein, nicht ganz richtig. Die Ideologen waren damals schon an Werk. Es gibt halt immer einen, der irgendeiner Heuschrecke in den Hintern glotzt und sich daran erfreut.