Als „reine PR-Aktion“ kritisiert

Das “Bamberger Bündnis für Toleranz” wird von einer Reihe linker Kleingruppen angegriffen. Ebenso der Stadtrat für sein Handeln, in der Benzstraße eine Notfallreserve für bis zu 200 Flüchtlinge einzurichten.

Klare Kante gegen Rechts statt reiner Lippenbekenntnisse 

Dem neuen Bamberger FT (12.2.24) ist es einen Sechs-Spalten-Artikel wert: Der Protest gegen eine Stadtratssitzung, vorgetragen von AStA Bamberg, Seebrücke Bamberg, der Sozialistischen Jugend Deutschlands – Die Falken, Fridays for Future, dem Antifa-Verein KIBA  Bamberg und der Bamberger grün-linken Studierendeninitiative (BAGLS). In der Vollsitzung vom 29.11.2023 ging es um eine zeitweise Unterbringung von Geflüchteten in der Benzstraße. Die Stadträte und Stadträtinnen stimmten dabei mit 35 zu 5 Stimmen für den Vorschlag der Stadtverwaltung, dort eine städt. Immobilie als Winter-Notfallreserve für bis zu 200 Flüchtlinge vorzuhalten. > WebZ-Bericht “Notfall-Unterkunft in der Benzstraße alternativlosv. 30.11.23

In einem Offenen Brief fordern die o.g.Gruppen “klare Kante gegen Rechts statt reine Lippenbekenntnisse von Stadt und Landkreis Bamberg!” Obwohl es bereits mehrere Bündnisse gegen Rechtsextremismus gebe, “wollen OB Andreas Starke und Landrat Johann Kalb ein neues Bündnis schließen”. Gemeint ist das jüngst ins Leben gerufene “Bamberger Bündnis für Toleranz”. Weiter heißt es in dem Offenen Brief: “In diesem Licht erscheint die Einladung als reine PR-Aktion, um von der Protestwelle zu profitieren” … Es “wäre viel wichtiger, dass OB Andreas Starke und Landrat Johann Kalb mit ihren Parteien und Mandatsträger:innen ihr bisheriges Handeln reflektieren und anpassen”. 

Rechte Politik und Rhetorik in den eigenen Reihen unterbinden

Man fordere daher von der Stadt und dem Landkreis Bamberg u. a.:

  •  “Aktive Unterstützung der Zivilgesellschaft gegen Rechtsextremismus und Rassismus
  • Klare Abgrenzung gegen die AfD und rechtsextremen Positionen im Stadtrat und Kreistag
  • Keine Übernahme von rechtsextremer und menschenfeindlicher Rhetorik
  • Keine Zusammenarbeit mit rechtsextremen Organisationen oder Organisationen, die mit rechtsextremen zusammenarbeiten
  • Rechte Politik und Rhetorik in den eigenen Reihen unterbinden.

Bei der Kritik an der am 7.2.24  im Spiegelsaal der Harmonie stattgefundenen Veranstaltung „Bamberg Stadt und Land gemeinsam für Toleranz“ wird die – von der Stadt als Versehen entschuldigte –  Einladung der zwei AFD-Stadträte Jan Schiffers und Armin Köhler hervorgehoben. “Ein Versehen, bei dem sich jedoch zeigt, dass die Symbolpolitik vor den Inhalten steht”, heißt es in dem Offenen Brief.

Geschrieben: -mdw; veröffentlicht: 12.02.24; Bilder v. webzet (Titelbild ist i.d.R. Symbolfoto); BildNw:

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8 Gedanken zu “Als „reine PR-Aktion“ kritisiert

  1. Wenn man die 5 aufgezählten Forderungen genau nimmt, dann darf man sich mit einer/m Rechten nicht mal mehr unterhalten. Wohin soll denn das führen?
    Die Demokratie verlangt doch und zeichnet sich dadurch aus, dass man aufeinander zugeht und über Meiningen und Haltungen spricht. Nochmal: Wohin soll denn das führen?

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  2. Für den “neuen” FT sind das halt wichtige Gruppen. Vielleicht verspricht man sich davon neue Abonenten? Ha, ha, ha.

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    1. Nach meiner Meinung eher ne vergleichbare Situation wie bei Corona: Wir sind die Guten!
      Alle mit ner anderen Meinung sind die Bösen!

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      1. Ich fand das nach anfänglicher Irritation recht befreiend diese Dichotomisierung der Gesellschaft in die rein Guten und die druch und durch Bösen. Es befreit einen davon, sich mit den Guten abgeben oder in deren Gegenwart gewisse Themen ausklammern zu müssen. Das war schon immer a weng anstrengend, weil die gewisse Dinge für inkorrekt gehalten haben und generell einen gedämpften Humor hatten. Man hat Rücksicht genommen, ging Kompromisse ein, das entfällt jetzt.
        Jetzt wundert sich keiner mehr, wenn ich sage, dass mir dieser Trend zum sich nach außen scharf abgrenzenden und seine Gegner mit allen Mitteln bekämpfenden Bündnis schon genuin faschistisch vorkommt. (vgl. Etymologie des Begriffs Faschismus v. Lat fascies) Oder wenn ich meine die Liste der Forderungen könnte auch aus der DDR kommen. Das ist egal, denn ich bin ja bööööse.

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  3. Rechte Politik und Rhetorik in den eigenen Reihen unterbinden.

    Wissen die überhaupt, was sie da fordern? Gegen rechte Politik ist genauso wenig einzuwenden, wie gegen linke. Das nennt man Demokratie.
    Und dann für Demokratie und Toleranz demonstrieren. Genau mein Humor.

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    1. Genau, denn alles was nicht Links, Grün oder SPD ist, ist nun mal per Definition rechts dieser.
      Rechtsradikale Politik ist etwas anderes!

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  4. Die Volksfront von Judäa wird von der judäischen Volksfront angegriffen. Ach, wer hätte gedacht, dass ich je noch Zustände wie im “Leben des Brian” in echt erleben darf. Eigenartige Bündnisse in Kleinkriegen und Wortklaubereien gefangen, die nichts bewegen und die keiner braucht.
    Ist schon ein seltsames Klischee, aber bei der Aufzählung dieser Kleingruppierungen hab ich immer den Drang Dusch- Kosmetiksalon- und Frisörgutscheine zu verteilen. iPhones und MacBooks haben die Kinder ja schon alle. 😉

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  5. Was sind denn das für Freaks, diese Kleingruppen? Ich möchte weder mit denen noch mit den Rechten irgendwas zu schaffen haben.

    “Es kann der Frömmste nicht in Frieden leben, wenn es dem bösen Nachbarn nicht gefällt!”

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Kommentare sind geschlossen.

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