Auch Kitas von Einsparungen betroffen

Die Zahl der Katholiken im Erzbistum Bamberg ist historisch tief auf rd. 600.000 Mitglieder gesunken. Das Bistum muss bei verschiedenen Einrichtungen sparen.

An einem Personalabbau ist aber nicht gedacht

Erzbischof Herwig Gössl

Seit März hat das Erzbistum Bamberg mit Herwig Gössl einen neuen Erzbischof, der mit viel Optimismus ins Amt startete. Den  Menschen Mut machen, war eine seiner Kernaussagen zu seiner Amtseinführung. Das sollte auch angesichts rückläufiger Mitgliederzahlen und Kirchensteuereinnahmen gelten. Allerdings gibt die finanzielle Lage des Erzbistums wenig Anlass für diesen Optimismus. Nun hat sich das Erzbistum Bamberg einen Sparkurs verordnet. Ohne dieses Vorgehen würde bis 2035 ein Haushaltsdefizit von mindestens 20 Mio € drohen, teilte das Erzbistum am Donnerstag (6.6.24) mit. Ein Personalabbau sei aber nicht geplant, wurde versichert.

Mit Kürzungen rechnen müssen auch die Pfarrgemeinden rechnen

Die Zahl der Katholiken im Erzbistum Bamberg ist historisch tief auf unter 600.000 Mitglieder gesunken. Die wesentlichen Gründe für den Mitgliederschwund seien die demografische Entwicklung und die Zahl von 15.705 Kirchenaustritten. Damit wurde die bisherige Höchstzahl aus dem Vorjahr nochmals um 53 Prozent überschritten. Das geht aus den statistischen Zahlen hervor, die vergangene Woche von allen Diözesen und der Deutschen Bischofskonferenz veröffentlicht wurden. Demnach haben sowohl im Erzbistum Bamberg als auch bayernweit im vergangenen Jahr 2,5 Prozent der Katholiken ihren Kirchenaustritt erklärt.

Auf der positiven Seite stehen den rd. 15.000 Austritten und rd. 7000 Bestattungen rd. 4000 Taufen sowie 142 Eintritte und Wiederaufnahmen gegenüber. Diese Zahlen liegen etwa auf dem Vorjahresniveau.

Um den Haushalt auszugleichen, sollen die Sachkosten in der Bistumsverwaltung in den kommenden beiden Jahren um fünf Prozent gesenkt werden, heißt es in einer Erklärung. In ähnlicher Höhe soll auch bei den Zuschüssen für kirchliche Organisationen Höhe gespart werden. Mit Kürzungen rechnen müssen demnach auch die Pfarrgemeinden. Die Regelzuschüsse würden an die Entwicklung der Kirchensteuereinnahmen gekoppelt.

Sparen will das Erzbistum außerdem bei seinen etwa 320 Kindertagesstätten. Diese müssten ab 2026 auf bisherige Zuweisungen in Höhe von insgesamt 2,8 Mio € verzichten. 

Auch die Priester und andere Seelsorgerinnen und Seelsorger würden weniger – erstmals seit vielen Jahren gebe es in Bamberg keine Priesterweihe. 

Geschrieben: PM-mdw; veröffentlicht: 9.06.24; Bilder v. webzet (Titelbild ist i.d.R. Symbolfoto); BildNw:

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4 Gedanken zu “Auch Kitas von Einsparungen betroffen

  1. Sollte die kath. Kirche (was auch für die evang. gilt) einmal so weit kommen und zum Beispiel ihre Kindergärten nicht mehr tragen können, dann muss das der Staat (Bund, Länder, Kommunen) tun. Das wird ein Geschrei geben.

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    1. Das ist halt der Preis der Aufklärung, der abrahamitische Monotheismus mit seinem unglaubwürdigen Narrativ kollabiert. Die Lutheraner sind schon pleite, das katholische Franchisesystem wird in entwickelten Ländern auch recht flott zusammenbrechen. Die nächste, dringende gesellschaftliche Aufgabe Europas ist es, den Islam zurückzudrängen oder einzudämmen oder genau wie das Christentum qua Aufklärung und Assimilation der Gläubigen aufzulösen.
      Bedenklich ist der faktische, wirtschaftlich bedingte (oder provozierte?) Kita-Zwang, Kinder von Anfang an in die Obhut des Staates zu geben, der mit Ansage immer mehr ins Private in allen Bereichen hinein dringt mit seinen ideologisierten Botschaften (Klimakult, 243 Geschlechter, Brandmäuerchen usw.).

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    2. Ja, auf Seite der Kirche. Denn das ist für viele immernoch ein Argument FÜR die Kirche, dass man mit der Kirchensteuer diese Einrichtungen unterstützt. Mir kommt das aber die Frage: Wie schafft es z.B. die AWO ohne Kirchensteuer, Kindergärten und KiTAs zu betreiben? Was machen die anders?

      Aus der PM des Erzbistums:

      “Für eine Kindertagesstätte mit vier Gruppen bedeutet dies, dass rund 10.000 Euro über andere Finanzierungsquellen aufgefangen werden müssen.”

      4 Gruppen je 25 Kinder, sind 100 Kinder. Sind also 100 EUR pro Kind pro Jahr oder 8,33 pro Monat je Kind. Und das kann man noch von der Steuer absetzen. Ohje, das wird zu Massendemonstrationen führen…

      Ich finde die Entwicklung sehr gut. Weiter so. The trend is your friend.

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    3. “Wie finanziert sich ein katholischer Kindergarten? Der Träger einer katholischen Kindertagesstätte ist in der Regel der örtliche Verband der Kirche. Die Kosten für die Betreuung übernimmt jedoch zu einem großen Teil der Staat. Etwa 75 % der gesamten Ausgaben sind damit abgedeckt.”
      Mehr muß ich, glaube ich, nicht schreiben!

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