8. September 2024

Auch Zuständigkeitswirrwarr bremst

Das Thema ist heiß. Aber das städt. Immobilienmanagement hat die Hand drauf – wenn es um die Installierung von Photovoltaikanlagen auf (vermeintlich) städt. Liegenschaften geht.

Wer ist im jeweiligen Einzelfall zuständig?

Fast alle sind dafür. Aus den Reihen des Stadtrats wurden einige Anträge zum Thema Photovoltaikanlagen auf städtischen Liegenschaften gestellt. Insbesondere sollten Dachflächen auf ihre Eignung für die Stromerzeugung geprüft werden.  Die SPD-Stadtratsfraktion hat jüngst (22.6.23) beantragt, zu prüfen, ob sich die Dachflä­chen von acht ausgewählten Gebäuden für Photovoltaik eignen. Die Stadtverwaltung stellte dazu aber fest, dass für den Großteil der genannten Gebäude die Stadt Bamberg nicht zuständig ist. Zuständig seien u.a. der Zweckverband Gymnasien, die Sozialstiftung Bamberg, der Aufsichtsrat des Schlachthofs oder die Stadtwerke Bamberg (StWB).

In der Sitzung des Finanzsenates am 25.7.23 stand das Thema auf der Tagesordnung. Laut dem von Finanzreferent Bertram Felix vorgetragenen Sitzungsbericht hat das städt. Immobilienmanagement zwischenzeitlich die StWB beauftragt, zu analysie­ren, “welche Gebäude der Stadt Bamberg für die Installation von Photovoltaikanlagen aus wirt­schaftlicher Sicht grundsätzlich geeignet sind”. 48 Objekte sind bewertet worden. Der Fokus der StWB lag dabei auf der grundsätzlichen Eignung der Dachflächen für die Installation und den Betrieb von Photovoltaikanlagen sowie einer Grobbe­wertung der Wirtschaftlichkeit auf Basis der aktuellen Rahmendaten. »Im Regelfall ist die Installation von PV-Anlagen nur auf sanierten Dächern sinnvoll«, betonte Felix.

PV-Anlagen rentieren sich eigentlich nur bei sanierten Häusern

Mit dem Landesamt für Denkmal­pflege wird derzeit ein Kommunales Denkmalkonzept (KDK) erarbeitet. Bis dahin wird die Neuer­richtung von PV-Anlagen im Bereich des Weltkulturerbes und des Stadtdenkmals zurückgestellt.

»Die bisweilen kostenintensiven bautechnischen Untersuchungen, die Sanierung von Dächern und bestehender elektrotechnischer Ausstattungen bis hin zur Beschaffung und Installation der PV-Anlagen können im Übrigen erst beauftragt werden, sobald die erforderlichen Haushaltsmittel sei­tens des Stadtrates zur Verfügung gestellt werden«, hebt Finanzreferent Felix hervor.

Die Aussprache war etwas länger als sonst oft, dafür aber auf den hinteren Rängen des Raumes nicht mehr zu verstehen. Andreas Eichenseer (Grüne) wünschte sich »etwas mehr Geschwindigkeit bei der weiteren Bearbeitung des Themas«. »Die zahlreichen Anträge der Fraktionen sind nicht erledigt«, konstatierte Ursula Redler (CSU); »die Fragen des Denmalschutzes sind nicht geklärt«, stellte Heinz Kuntke (SPD fest. 

Sitzungsleiter Bgm Jonas Glüsenkamp schlug zur Güte einen etwas weitergehenden Beschlussantrag vor: “Dem Stadtrat wird im Rahmen der Haushaltsberatungen eine Liste mit konkreten Projekten für die Installation von PV-Anlagen vorgelegt, deren Umsetzung in 2024 vorbehaltlich etc. etc. begonnen werden soll”.

Geschrieben: PM-mdw; veröffentlicht: 25.07.23; Bilder v. webzet;

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5 Gedanken zu “Auch Zuständigkeitswirrwarr bremst

  1. Auf den Dächern unserer Altstadt kann ich mir solche PV-Module nicht vorstellen. Bei Neubauten sollte man das machen.

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    1. Die Dinger gehören im Grunde in richtig großem Stil nach Nordafrika, um mit dem Strom dort e-Fuels zu brauen und zu verschiffen. Damit könnte man auch die ganzen Maghrebiner und dergleichen so richtig gut in Lohn und Brot bringen, anstatt in Europa abzuhängen. Scheint aber aber außen- und wirtschaftpolitisch weder feministisch noch grün genug zu sein.

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        1. Tja, wieder mal: “Wasch mich, aber mach mich nicht nass!” Alles geht nun mal nicht gleichzeitig.
          Hier sind diese Panele eher Hobby als ernstzunehmende, verlässliche Energiequelle, die Hochenergieindustrie speist.
          Und wenn es doch passiert, dass wir die sonnigen Stellen der Welt mit Panelen und die windigen Ecken in Patagonien mit Windrädern zupflastern, dann plärren die woken Gören sicher was von Kolonialismus. So what?
          Auf diese Weise, wie es jetzt läuft, steuern wir auf eine Mangel- oder staatlich reglementierte Wirtschaft nach dem Muster der britischen Kriegswirtschaft zu, was sich ja Teile er Grünen tatsächlich wünschen.
          Dann doch lieber Kernkraftwerke der neuesten Generation von den besten Ingenieuren gebaut hier vor Ort. Und das passiert auch in dem Moment, in dem wir den grünlichen Spuk beendet haben werden.

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Kommentare sind geschlossen.

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