Ausreichende Zahl an Plätzen ist das Ziel 

Das Bildungsbüro der Stadt Bamberg präsentiert einen Entwicklungsplan für ganztägige Bildung und Betreuung im Grundschulbereich. Raumnot und Fachkräftemangel sind die Hauptprobleme.

Vereinbarkeit von Familie und Beruf verbessern 

Ab dem Schuljahr 2026/27 wird der Rechtsanspruch auf eine ganztägige Bildung und Betreuung im Grundschulalter stufenweise eingeführt. In einer Pressemitteilung stellt das Bildungsbüro der Stadt Bamberg die erste Version des „Entwicklungsplans Ganztägige Bildung und Betreuung im Grundschulbereich“ vor. Darin wird der aktuelle Sachstand berichtet, die Bedarfsprognose vorgestellt und Maßnahmen zur Umsetzung vorgeschlagen. Grundsatzentscheidungen dazu hat der Stadtrat bereits einstimmig verabschiedet.

Familien haben in näherer Zukunft ein Recht darauf, dass ihr Kind während der Schulzeit von Montag bis Freitag in einem Umfang von acht Stunden täglich betreut wird. Die Unterrichtszeit ist mit eingerechnet. Auch in den Ferien muss dann bis auf eine Schließzeit von vier Wochen eine Betreuung gewährleistet sein. Eine Pflicht, dieses Angebot in Anspruch zu nehmen, gibt es nicht. Ziel ist es, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu verbessern und gleichzeitig Bildungschancen zu erhöhen.

Der Bund hat Fördermittel in Milliardenhöhe zur Schaffung weiterer Plätze zur Verfügung gestellt. In Bayern warten die Kommunen allerdings noch auf die Veröffentlichung der Förderrichtlinie durch die zuständigen Staatsministerien. 

Vielfalt an Formen der Betreuung

Die Betreuungsquote in Bamberg liegt aktuell bei 62,4 %. Die Bevölkerung in der Stadt und insbesondere in der Altersgruppe der 6-10-Jährigen wächst stetig an und die meisten Schulen stoßen räumlich an ihre Grenzen. Gleichwohl existiert bereits jetzt eine Vielfalt an Formen der Betreuung: Mittagsbetreuung, Offene Ganztagsangebote oder Horte mit unterschiedlichen Voraussetzungen und Ansprüchen, die den unterschiedlichen Bedürfnissen der Familien entgegenkommen.

Seit Oktober 2021 arbeitet das Bildungsbüro der Stadt Bamberg an der Umsetzung des Rechtsanspruchs auf ganztägige Bildung und Betreuung. In zahlreichen Treffen in Gremien und Gesprächen mit den Beteiligten koordiniert das Bildungsbüro die Anstrengungen der verschiedenen Akteure, z.B. Grundschulen, Träger von Offenen Ganztagsangeboten, Horten oder Mittagsbetreuung. Ziel ist es, ausreichend Plätze in einer qualitätsvollen, ganztägigen Betreuung zu schaffen.

Ca. 750 zusätzliche Plätze für Kinder im Grundschulalter

So sollen in der Stadt Bamberg bis zum Jahr 2029/30 rd. 750 zusätzliche Plätze für Kinder im Grundschulalter geschaffen werden, um die angestrebte Betreuungsquote von 80 % erreichen zu können. Da an den Schulen schon jetzt große Platznot herrscht und an den meisten Standorten, aufgrund von Bauprojekten insbesondere in Bamberg Ost und Bamberg Süd, mit steigenden Schülerzahlen zu rechnen ist, sollen kreativ-pragmatische Lösungen gefunden werden. Etwa durch Um- und Anbauten, die Zusammenarbeit von Schulen und die multifunktionale Nutzung von Räumen. Diese sollen beispielsweise sowohl für den Unterricht, als auch für die Betreuung am Nachmittag durch eine entsprechende Ausstattung genutzt werden können. Eine weitere Herausforderung stellt zudem der Fachkräftemangel dar. Um den Rechtsanspruch umsetzen zu können, braucht es genügend Personal. Dazu soll  bspw. der Quereinstieg erleichtert und  generell pädagogische Berufe attraktiver gemacht werden.

Derzeit arbeiten die Mitarbeiterinnen des Bildungsbüros weiter intensiv in Arbeitsgruppen und Gremien daran, dass im Jahr 2026/27 jeder Familie, die es wünscht, Plätze in einer Form der ganztägigen Bildung und Betreuung zur Verfügung stehen. Ziel ist es auch, ein Leitbild mit Qualitätsstandards zu entwickeln, die für alle Angebotsformen gelten.

Der „Entwicklungsplan Ganztägige Bildung und Betreuung im Grundschulbereich“ kann hier heruntergeladen werden.  

Unter Ganztagsangebot hat man lange Zeit immer die – in vielen Ländern – praktizierte, gebundene Ganztagsschule verstanden und gefordert. Ihr zentrales Merkmal ist, dass der Lehrplanstoff über den Schultag verteilt vermittelt wird. Das kann in Zusatzstunden passieren oder in Sport-, Kunst-, Musik- und Entspannungsangeboten. Ziel ist, dass die Schüler/innen entspannter lernen und sich ihre Bildungschancen verbessern. Davon ist in dem vorgestellten Konzept keine Spur. Sie bieten bestenfalls eine gute Hausaufgabenbetreuung. Das sollte man zumindest immer wieder mal klarstellen. Tatsächlich geht es nur um eine ausreichende Zahl von Betreuungsplätzen.

Geschrieben: PM-mdw; veröffentlicht: 4.08.23; Bilder v. webzet (Titelbild ist i.d.R. Symbolfoto); Texrbild  …   …   …   Zum direkten Aufruf der WebZBlog erstelle ein Symbol-Icon auf Deinem Gerät.

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Ein Gedanke zu “Ausreichende Zahl an Plätzen ist das Ziel 

  1. An die im Kommentar dargelegte Unterscheidung kann ich mich auch noch erinnern. SPD und Grüne haben damals für die Gebundene Ganztagsschule gekämpft, weil damit besonders Kinder aus bildungsfernen Haushalten gefördert werden sollten. Die CSU hat aus Kostengründen gemauert. Die jetzt vom Bbger Bildungsbüro angebotenen Varianten sind zwar deutlich billiger, dienen aber in erster Linie der allgemeinen Betreuung von Kinder. Ein breites Betreuungsangebot liegt vor allem im Interesse bessergestellter Doppelverdiener.

Kommentare sind geschlossen.

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