Busfahren ist in Bamberg jetzt teurer

Ja, es ist so: Die Preise für die Stadtbusse in Bamberg sind mit dem Jahreswechsel gestiegen. Dass diese Politik bei vielen Kunden auf Unverständnis stößt, liegt auf der Hand. 

Die neuen Bustarife in Bamberg

Ja, es ist gemein, jetzt darauf hinzuweisen, dass in Erlangen das Busfahren im Innenstadtbereich seit dem 1. Januar 2024 kostenlos ist. Das Pilotprojekt ist zwar zunächst auf drei Jahre befristet, aber der Versuch ist gestartet. In Bayern hat Augsburg seit 2020 eine kostenlose Innenstadtzone, in Pfaffenhofen ist Busfahren seit 2018 komplett kostenlos.
In Bamberg wurden die Bustarife dagegen mit dem neuen Jahr erhöht. 

Ein Einzelfahrschein im Stadtbereich kostet nun 2,40 €, also 20 ct mehr als zuvor. Der Preis für einen Kinderfahrschein steigt um 10 ct auf jetzt 1,20 €. Wer ein Vierer-Ticket kauft (so wie der Schreiber hier) muss neuerdings 7,90 € bezahlen; bisher waren es  7,40 €. Die Streifenkarte hat sich um 50 ct auf 14,50 € verteuert, das Solo-Tagesticket auf 5,90 €.

Gelassen können diese Entwicklung jene sehen, die das 49 €-Ticket verwenden, das jeweils einen Monat gilt und in dem neben den Bamberger Stadtbussen auch überregionaler öffentlicher ÖPNV einbezogen ist. 

Gibt es keine Fahrschein-Kontrolleure mehr?

Die Stadtwerke Bamberg (StWB) begründen die Preiserhöhungen damit, dass der Busbetrieb immer teurer wird. In Bamberg seien koste der Busverkehr einen zweistelligen Millionenbetrag – mit steigender Tendenz. Die Erlöse aus den Tickets würden dabei nicht einmal die Hälfte davon abdecken. Treu zahlende Buskunden fragen sich allerdings immer mehr, ob das vielleicht auch daran liegt, weil es offenbar keine Fahrschein-Kontrolleure mehr gibt. Wer will, kann also auch umsonst fahren…

Für die steigenden Ticketpreise sind aber die StWB nicht alleine verantwortlich. Weil der Verkehrsbetrieb Bamberg dem Verkehrsverbund Großraum Nürnberg (VGN) angehört, ist auch dieser bei Preisanhebungen dabei. Bereits im vergangenen Sommer hat der VGN beschlossen, dass zum Jahreswechsel die Tarife erhöht werden.
Während der VGN immer wieder betont, dass der ÖPNV zusehends auf Zuschüsse der Kommunen angewiesen sei, hat der Bamberger Stadtrat vor wenigen Monaten beschlossen, die Stadtwerke – also auch den Verkehrsbetrieb – zu schröpfen. Neben 2,9 Mio € Konzessionsabgabe müssen die StWB jetzt noch drei Mio € “Gewinn” an die Stadt Bamberg abführen. Diese “Gewinnabführung” wirkt sich generell auch auf Bus-Taktung, gute Umsteigemöglichkeiten, sowie auf Bequemlichkeit und Sicherheit aus. Der Bamberger Busbetrieb gerät auch hier immer mehr in negative Kritik. 

Zu guter Letzt noch die positive Nachricht, dass Busfahrscheine, die zum alten Preis gekauft worden sind, bis zum 31. März 2024 unverändert weiter gelten. 

Geschrieben: -mdw; veröffentlicht: 10.01.24; Bilder v. webzet (Titelbild ist i.d.R. Symbolfoto); BildNw:

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5 Gedanken zu “Busfahren ist in Bamberg jetzt teurer

  1. Als häufigen Busfahrer ist auch mir aufgefallen, dass keine Fahrscheinkontroleure mehr auftauchen. Manche Leute spekulieren darüber, dass das seinen Grund darin hat, weil es immer mehr Fahrgäste gibt, die wenn sie erwischt werden sehr viel Ärger machen. Um welche es sich dabei handelt, will ich hier nicht sagen, das wissen sowieso die meisten.

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  2. Man könnte in Bamberg zur Zeit schon etwas an den Betriebskosten sparen, wenn man die Busse, gerade jetzt zur kalten Jahreszeit, nicht überheizen würde. Die Fahrgäste sind alle für die außen herrschenden Minusgrade angezogen und ein Stadtbus wird auf ca. 20 Grad aufgeheizt!
    Das ganze erfolgt durch Heizungen mit Heizöl. Und wenn manche meinen unsere Elektrobusse würden CO2 frei fahren. Nein diese werden ebenfalls im Winter mit Heizöl übertemperiert!

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    1. Da Sie löblicherweise zu wissen scheinen, womit KFZ üblicherweise beheizt werden, wissen Sie hoffentlich auch, womit der (körperlich arbeitende) Mensch seinen Energiebedarf decken sollte. Wurstwaren und die Leberkässemmel sind es jedenfalls eher nicht.

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  3. Auch wenn mein Kommentar wieder auf viel Kritik stoßen wird, man hätte das Geld, das man in den Schlachthof investiert hat auch hier investieren können. Jeder motzt jetzt wieder rum, dass das Busfahren teurer geworden ist – und das motzen ist auch berechtigt. Aber niemand jammert, dass in den Schlachthof 400.000 € investiert wurden, obwohl es nicht einmal die Gewissheit gibt, dass dieser durch diese Summe am Leben bleibt. Busfahren wird es immer geben und es wird m. E. auch beliebter, da es im städtischen Raum trotzdem die beste Alternative ist easy von A nach B zu kommen. Mit einer Preissteigerung macht man das jedoch unbeliebter.

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    1. Neeee, das war der VGN! Eine echte Tarifhoheit existiert da nicht mehr für so kleine Stadtwerke.
      Die Genies in den Rathäusern und Landratsämtern sind ja inzwischen oberfrankenweit dem Verkehrsverbund Nürnberg beigetreten! NÜRNBERG! Das muss man sich mal vorstellen, Bad Rodach oder Ludwigsstadt sind jetzt im Verkehrsverbund NÜRNBERG!
      Der einzige Mehrwert entsteht für Leute, die gelegentlich mit Tagesticket zum Shopping oder so wegfahren wollen…nach NÜRNBERG. Die Frankenmetropole ist der größte Anziehungspunkt und profitiert am allermeisten davon.
      Eine Bahncard 50 lohnt sich inzwischen nicht mehr, weil sie im VGN fürn Arsch ist! Das führt dazu, dass z.B. viele Pendler signifikant mehr ausgeben müssen und dann abwägen, ob nicht doch ein Auto sinnvoller ist als die Bahn. Preis und Leistung stehen dann in keiner sinnvollen Relation mehr. Bei mir steht fest: Sobald das 49€-Ticket weg ist, kommt ein vernünftiger Kleinwagen her, Polo GTI oder so 😉

      Busfahren ist beliebt? Busfahren ist “easy”? In Bamberg?
      Lustig!

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Kommentare sind geschlossen.

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