“Durch Architektur spricht die Seele der Menschen”

Die Sanierung bedeutender historischer Bauwerke ist in Bamberg ebenso auffällig wie bedeutsam. Maßgeblich ist das dem Kämmerer Bertram Felix und seinen Mitarbeitern zu verdanken.  

Viel Geld aus verschiedenen Töpfen

Die Stadt Bamberg ist auf dem besten Weg in eine Verschuldungskrise. Liegt das daran, dass an allen Ecken und Enden der Stadt aufwändige Sanierungsprojekte durchgeführt werden? Es ist das Kunststück von Finanzreferent Bertram Felix und seiner Mitarbeiter, das dafür notwendige Geld aus verschiedensten Töpfen zu schöpfen.   

Bauarbeiten zur Sanierung des Stadtschlosses Geyerswörth.

In der Sitzung des städt. Finanzsenates am 14.10. gönnte sich Felix mal wieder einen ausführlichen Wort- und Bild-Beitrag über große  Sanierungsprojekte in der Stadt.

Er referierte über die Sanierungsfortschritt des Rathauses „Schloss Geyerswörth“. Die Sanierungsmaßnahme schreite gut voran. Derzeit wird von einer Fertigstellung der ersten Fassadenabschnitte und Teilabrüstung – witterungsabhängig – über den Jahreswechsel ausgegangen. Die finanzielle Prognose für das Kernschloss beläuft sich auf 21,6 Mio. €/brutto.

Wartet seit einigen Jahren auf die Sanierung: die ehem. Tabakscheune (Raulinohaus).

Felix berichtete auch über die beabsichtigte Sanierung der Tabakscheune. Sie dürfe aufgrund von Bindungen an Förderzuschüssen später nur zweckgebunden vom ETA Hoffmann-Theater als Lager genutzt werden. Mittlerweile seien insgesamt bis zu 85 Prozent Bauförderung in Aussicht. Als Kosten werden rd. 2,4 Mio. €/brutto veranschlagt.

Andere Aufgaben dürfen nicht vergessen werden

Die Sanierung der Klosteranlage St. Michael mit ihrer ehem. Abteikirche beschrieb Felix als “ein wahres Mammutprojekt” und werde noch einige Jahre andauern. Die Kostenprognose für die Baumaßnahmen beläuft sich auf insgesamt 50,7 Mio €/brutto.

Neben den (hier) erwähnten Projekten ging Felix noch kurz auf weitere, kleinere Projekte ein.

In der kurzen Aussprache des Senates erhielt Felix allgemein Lob und Anerkennung. Neben den vielen Lobesworten wagte nur Stadträtin Ursula Redler (CSU) den dezenten Hinweis, dass die  »brennenden Aufgaben für Kinderbetreuung oder Altenpflege nicht vergessen werden dürfen«. Sie zitierte dazu einen Spruch des ehem. Oberbürgermeisters Herbert Lauer: “Man kann sich auch zu Tode fördern lassen”.

Eine kritische Anmerkung kam auch von Markus Schäfer (Grüne). Er sprach davon, dass die Zahlen bisweilen  »etwas irreführend sind«. Der Finanzreferent ging auf beide Anmerkungen ein und konnte sie – zumindest in dieser Sitzung – gut ausräumen. 

Geschrieben: -mdw; veröffentlicht: 26.10.23; Bilder v. webzet (Titelbild ist i.d.R. Symbolfoto); BildNw: Stadt Bbg

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5 Gedanken zu ““Durch Architektur spricht die Seele der Menschen”

  1. Moment a mol! Der Felix mag vielleicht das Geld verteilen, aber spätestens seit den 1960er Jahren sind es die Bamberger Bürger, die immer wieder der Stadt auf die Füße treten, historisches zu belassen. Ginge es nach der Stadtverwaltung sähe Bamberg heute aus wie der Hinterhof eines Kaufhauses. Und wenn sonst noch jemand seitens der Stadt was für die Bamberger Baudenkmale ernsthaft gemacht hat war es Hans Rotenburger (Stadtbaurat der 50er bis 80er Jahre). Ihm und seinen Vorgängern ist überhaupt erst zu verdanken, dass nach dem Krieg Bamberg nicht planiert wurde.
    Und dann glaube ich auch nicht, dass Herr Felix sich im Baustellendreck die Hönde schmutzig macht. Das machen dann schon die von der Stadt nicht sehr gut bezahlten Bauarbeiter. Wenn schon, dann bitte die Richtigen loben.

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  2. Ein “dezenter Hinweis” von einer CSU-Stadträtin. A weng weng. Wenn man so die Haltung der CSU-Fraktion zur Parkgebührenerhöhung, zur Planung der Friedrichstraße oder zur Parkplatzbeseitigung in der Siemensstraße sieht, da meint man eher, dass die CSU mit den Grünen bereits im Lotterbett liegt.

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  3. Die Architektur spricht durch die Seele der Menschen. Und die Seele der Menschen spricht durch die Architektur. Das mag grundsätzlich sein. Bezogen auf ein historisches Ensemble ist das aber nicht richtig, das sind absolute Ausnahmen und betreffen kleine Flächen, auf denen nur wenige Menschen wohnen. Und selbst dort wird, wie neulich am Michaelsberg, im Rahmen von Straßenarbeiten am Ende nur wieder lieblos Asphalt draufgeklatscht. Wie vor Jahrzehnten. Völlig empathielos.

    Ein Abbild des eigentlichen seelischen Zustands der Leute bekommt man erst, sobald man sich die Architektur zu Gemüte führt, die hier tatsächlich dominant ist…

    Eine Unachtsamkeit, die nicht weiter ausgeführt zu werden braucht.

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    1. Sie haben Recht, ein fachmännisch gelegtes Pflaster wäre tausendmal schöner. Aber dann schimpfen die Inklusionisten und Highheelträger*Innen. Und die aufgeblasenen SUVs sind auch zumeist nur mit 2-Radantrieb ausgestattet. Da kann die Mutti den Luc-James und die Joelle-Naomi nimmer zur Musikschule fahren in den fünf Tagen, die Winter in Bamberg herrscht.

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  4. Das ist kein “Kunststück” von Finanzreferent Felix. Dieses “Kunststück” haben wir dem deutschen Steuerzahler zu verdanken.

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