Durch kreative Lösungen den Leerstand bekämpfen

Wie können die Innenstädte attraktiver für die Menschen werden? Mit dieser Frage beschäftigte sich der Berufsverband City- und Stadtmarketing Bayern in seiner Jahreshauptversammlung.

AK City- und Stadtmarketing Bayern bestätigt Klaus Stieringer im Amt

Der Berufsverbandes City- und Stadtmarketing Bayern (Aktionskreis CS) schlägt Alarm: Die bayerischen Innenstädte stehen vor einem bedenklichen Funktionsverlust. Herausforderungen wie die Kaufhof-Insolvenz, der Fachkräftemangel und steigende Kosten in den Bereichen Personal, Energie und Material führen zu zunehmendem Leerstand in den zentralen Innenstadtlagen Bayerns. 

In der jüngsten Mitgliederversammlung des Berufsverbands City- und Stadtmarketing Bayern (Aktionskreis City- und Stadtmarketing Bayern) wurde Klaus Stieringer, Geschäftsführer des Stadtmarketings Bamberg, einstimmig als Vorsitzender des Berufsverbandes bestätigt. Das Präsidium des AKCS besteht weiterhin aus Vertretern aller bayerischen Bezirke.

Klaus Stieringer erläuterte: „Die Schließung von Geschäften setzt einen Teufelskreis in Gang. Leerstehende Ladenflächen schrecken Besucher und potenzielle Kunden ab, was die Attraktivität der Innenstädte mindert und die Kaufbereitschaft negativ beeinflusst. Der Onlinehandel verstärkt diesen Trend zusätzlich.“ Der Appell des AKCS an die Landesregierung, die Unterstützung für kommunale Marketinggesellschaften zu intensivieren, zeigt bereits Früchte. Über das Förderprojekt des Bayerischen Wirtschaftsministerium werden Citymarketing-Organisationen finanziell unterstützt, um Projekte durchzuführen oder sich personell besser auszustatten.

Dringender Handlungsbedarf im Bereich der Digitalisierung 

Ein Hauptanliegen des AKCS ist die Schaffung von mehr Erlebnis- und Begegnungsflächen, um die lokale Wirtschaft zu beleben und die Städte attraktiver zu gestalten. Christiane Kickum, Geschäftsführerin des AKCS, betont: „Wir benötigen attraktive Alternativen zu digitalen Begegnungen, um die Menschen wieder in unsere Städte zu ziehen.“ Seit Jahren fordert der AKCS mehr und flexiblere Einkaufsnächte in ganz Bayern, ohne Anlassbindung und örtliche Begrenzungen, um die Innenstädte zu beleben. Wolfgang Weier, stellvertr. Vorsitzender des AKCS, unterstreicht: „Bewährte Maßnahmen wie diese sollten wir voll ausschöpfen dürfen. Wir hoffen auf die von Ministerin Scharf angekündigte Änderung des Ladenschlussgesetzes.“
Der AKCS sieht dringenden Handlungsbedarf im Bereich der Digitalisierung „Innovative Ansätze sind nötig, um den stationären Handel zu stärken“, so Stieringer, „deshalb veranstalten wir am 22. April mit der Unterstützung des Bay. Wirtschaftsministeriums den Stadtmarketingkongress unter dem Motto „Zukunft.Stadt““. 

Der AKCS setzt sich für die Zukunftsfähigkeit der bayerischen Innenstädte ein und fordert entschlossenes Handeln von den zuständigen Behörden. Der AKCS ruft alle Akteure auf, gemeinsam gegen den Funktionsverlust in unseren Innenstädten anzugehen. „Nur durch kreative Lösungen, Zusammenarbeit und gezielte Förderung können wir die Attraktivität unserer Stadtzentren erhalten und den Leerstand bekämpfen,“ so Klaus Stieringer.

Geschrieben: -mdw; veröffentlicht: 26.03.24; Bilder v. webzet (Titelbild ist i.d.R. Symbolfoto); BildNw: WebZ

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11 Gedanken zu “Durch kreative Lösungen den Leerstand bekämpfen

  1. Dazu kommt noch, dass man mittlerweile auch fremd in der eigenen Stadt ist.
    Ich höre immer öfter von den Damen, dass sie sich einfach nicht mehr wohl fühlen in der Stadt.
    Woran das wohl liegen mag.
    Aber das gibt sich ja bestimmt, wenn die Geschäfte 24/7 offen haben.

    MfG Der Anwohner

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  2. …erst wenn der letzte Schuster aus der Innenstadt gegangen ist, die letzten Bewohner vertrieben, das letzte Denkmal an Spekulanten verscheuert worden ist… werden wir merken, dass unsere Stadt zum Touristenfraß freigegeben worden ist;)… mittlerweile ist das Wohl und die Daseinsfürsorge für die Bewohner am Ende der Fahnenstange gelandet… tja, schöne Ostern

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  3. Da muß ich Sandmann (oder wie auch immer er sich gerade nennt) für Bamberg widersprechen. Der Niedergang der Bamberger Einzelhändler ging einher mit der Abschaffung von innerstädtischen Parkplätzen. Auch Kurzzeitparkplätze fehlen hier (Brötchentaste).
    Einkaufsnächte oder Sandmanns Lärmevents bringen, wie für letztere eine wissenschaftliche Untersuchung der Bamberger UNI gebracht hat, eher weitere Verluste für die Händler.
    Die einzige Lösung ist, daß sich der AKCS und (in Bamberg unser Sandmann) wieder für mehr, auch kostenlose, Parkplätze in der Innenstadt einsetzt. Das wird zwar Glüsi und seine Truppe ärgern, aber dies ist für die Erhaltung der Bamberger Innenstadt dringend notwendig!

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    1. Sie werden nicht glauben, wie ich das mach: mir wird das Zeuch sogar nach Hause an die Tür geliefert, und frei Haus oben drauf. Wenn es sein muss, eben auch eine Handyhülle aus China per Luftfracht. Zeuch gibts, was?

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      1. Das macht mittlerweile der Großteil und das ist auch verständlich. Aber es heißt doch immer, dass die Läden sterben weil keine Parkplätze mehr da sind. Am Ende ist noch das Internet dran Schuld, dass die Läden sterben, das wäre ja ein Ding.

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        1. Vor und neben dem dem Internet ist es skurrilerweise die Blechschüssel gewesen, der dem innerstädtischen Handel das Leben schwer gemacht hat, und das bis heute noch tut. Mit der Verbreitung der Blechschüssel sind diese wenig charmanten Geschäftsmodelle in der Peripherie, Gewerbegebiete, Einkaufszentren, etc., erst möglich geworden und wie Pilze aus dem Boden geschossen.
          Heute haben die Innenstädte nur noch ihr Ambiente, im Bereich der Versorgung können sie nur sehr bedingt konkurrieren, mit Individualität bzw. Einzigartigkeit des Angebots, und eben mit Ambiente.
          In dieser Situation fordern manche auch noch mehr Parkplätze, von denen es übrigens längst mehr als genug gibt. Eine Kürzung hat schlicht nie stattgefunden. Warum wird eigentlich ständig so ein Blödsinn gelabert?

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        2. Teils, teils. Es ist immer mehrfaktoriell so ein Geschehen.
          Der stationäre Einzelhandel hat einige Chancen verpasst. Eine solche Chance wäre gewesen, wenn man zum Beispiel während der bekloppten Coronamaßnahmen antizyklisch also radikal ungehorsam gehandelt hätte. Hat man sich nicht getraut, hatten halt alle Schiss vor Strafen. Dabei wäre das gar nicht möglich gewesen, wenn alle sich verweigert hätten. Dann wäre die machtbesoffene Politik recht schnell gekippt. (Das hätte auch für die Gastronomie gegolten.)
          Aber in Deutschland machen ja immer alle brav mit….und dann sagen alle “Wir haben es nicht (besser) gewusst.”Kennt man doch. 😉

          Ein weiterer Punkt ist Beratung. Das Niveau des Personals ist derart rapide und tief gesunken. Jetzt muss man Termine vereinbaren, um mal mit einem Fachmann sprechen zu können. Die ansonsten in Läden rumlaufenden Kleiderständer erzeugen eher Ärger als Kauflust.

          Letztlich die Gier der Immobilieneigentümer, die absurde Mieten aufrufen, die aktuell offensichtlich nur noch die Barber-Abduls stemmen können, aus welchen Quellen auch immer. 😉

          Dass man nicht mal einfach so mehr anhalten und schnell reinspringen kann, ist aber auch ganz selbstverständlich eine Schwäche. Vor dem Hintergrund der anderen Deifizite

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