Der geplante Umbau des Kesselhauses in ein Kultur- und Kunstzentrum bekam einen neuen Schub. Dennoch haben einige Stadtratsmiglieder ihre Bedenken bezüglich der Finanzierung angemeldet.
Drei Varianten wurden präsentiert
Die für die Erstellung einer Machbarkeitsstudie beauftragte Sauerzapfe Architekten GmbH stellte in der Sitzung des Kultursenate gestern (1.2.24) drei mögliche Varianten für einen Umbau des Kesselhauses in ein Kultur- und Kunstzentrum vor. Die Varianten steigerten sich nach den nötigen Eingriffen in den Gebäudebestand und damit auch nach den geschätzten Kosten. In allen drei Varianten bilden Kesselhalle und Sheddach-Halle den Kernbereich. Die Variante 1 würde nach derzeitigen Schätzungen rd. 6,8 Mio € kosten, die Variante 2 rd. 8,3 Mio € und die Variante 3 rd. 9,8 Mio €.
In der Sitzung ging es wesentlich darum, ob für den Haushalt 2025 Mittel in Höhe von 220.000 € für einen Architekturwettbewerb bereitgestellt werden sollen/können.
Ist allein der politische Wille entscheidend
In der Aussprache gab es überwiegend befürwortende Stimmen, aber – bereits – auch einige wenig ablehnende Stimmen. In üblicher Weise äußerten sich alle Fraktionssprecher zunächst sehr angetan von der Botschaft der Machbarkeitsstudie. Michael Schmitt (Grünes Bamberg) fordert nach 13 Jahren Ringen um das Kesselhaus endlich die benötigten Gelder bereitzustellen. Seine Fraktion werde der Ausschreibung eines Architektenwettbewerbs zustimmen. »Heute ist ein “historischer Tag” für das Bamberger Kulturleben«, sagte Stefan Kuhn (CSU) zu Beginn seiner Rede. Nach langen Jahren könne man sehen, was mit dem Gebäude alles möglich ist. Sein Fraktionskollege Gerhard Seitz machte deutlich, dass erst nach dem Vorliegen eines Betriebskonzepts über die Nutzung des Kesselhauses entschieden werden könne. Seiner Meinung nach wird das Projekt nicht unter 15 Mio € zu haben sein. Namens der SPD-Fraktion sagte Ingeborg Eichhorn, dass die Frage, ob und wie das Ganze finanziert werden soll, noch nicht beantwortet sei. In der Fraktion gebe es dazu noch unterschiedliche Meinungen.
Für Norbert Tscherner (BBB) ist das Projekt »nicht finanzierbar«. Man müsse erst wissen, welche Zuschüsse akquiriert werden können. AfD-Stadtrat Jan Schiffers sah ein »faszinierendes Projekt«. Er fürchte aber, dass es aufgrund der Kosten scheitern werde.
Stefan Kettner (Linke) meinte, wenn der politische Wille da sei, könne man das Geld auch bereitstellen. Für Hans-Günter Brinker (Volt) »gehört Kultur zur Stadtentwicklung«. Die Lage des Kesselhauses sei für die Stadt ideal.
Bei der Abstimmung über die Bereitstellung von 220.000 € für einen Architektenwettbewerb stimmte die Mehrheit der Senatsmitglieder dafür, drei dagegen.
In der Diskussion schwang insbesondere auch die Frage nach der Finanzierung eines Kulturzentrums auf der Lagarde mit. Der Bamberger Stadtrat wird nicht umhinkommen, eine Grundregel der Politik zu beachten: Es müssen Prioritäten gesetzt werden.
> Das Ergebnis der Machbarkeitsstudie kann hier im PDF-Format aufgerufen werden.
Geschrieben: -mdw; veröffentlicht: 2.02.24; Bilder v. webzet (Titelbild ist i.d.R. Symbolfoto); BildNw:
Die Mail-Adresse der WebZBlog ist ba5711atbnv-bamberg.de. Kurze Mitteilungen können auch über die Kommentarfunktion u. geschickt werden. Das gilt insbesondere für Äußerungen zum o.steh. Artikel. HINWEIS: Kommentare werden nur auf der Stammseite der WebZBlog nach einer Überprüfung gemäß der Richtlinien für Kommentare (Leiste o.) betrachtet und i.d.R. freigeschaltet.
Die Einstellung von Herrn Kettner ist typisch links, wenn wir “politisch was wollen”, dann spielt Geld keine Rolle. Üblicherweise regelt man das über weitere Verschuldung.
brauchen wir das oder gibt es nichts wichtigeres vor ort, was finanziert werden sollte ?
Volt meint die Lage sei hinreichender Grund für das Projekt. Auch ein Begründungsansatz, wenngleich kein logischer.
Besonders lustig, die Linke feiert den “Triumph des Wollens”. Wenn man nur will, ist Geld da!
Genial, ich probier das dann auch gleich mal. Bitte, liebe Polizei, die Notrufe aus meiner Bank ignorieren. 😉
Jetzt kann es wieder 1 – 2 Jahre dauern bis das Projekt fortgesetzt wird. Deswegen ist der letzte Satz des Artikel völlig richtig: Es müssen Prioritäten gesetzt werden! Dann weiß man einigermassen Bescheid.