Ein neues Gymnasium – das auf sich warten lässt

Bittere Klage über Raumnot an den Bamberger Gymnasien. Etliche Noch-Viertklässler können ihre Wunschschule nicht besuchen. Jetzt gab es den  Startschuss für einen Neubau des Dientzenhofer-Gymnasiums. 

Etliche Viertklässler abgewiesen

Weit über 700 Schülerinnen und Schüler wurden für das neue Schuljahr 2024/25 bei den sechs Bamberger Gymnasien angemeldet. Dabei mussten am  Clavius-Gymnasium (CG) 47 und am Eichendorff-Gymnasium (EG) 15 Schüler/innen abgewiesen werden, weil die Aufnahmekapazität erschöpft war. Eine größere Anzahl der am CG abgewiesenen Viertklässler wurde dem ebenfalls naturwissenschaftlich-technologischen Dientzenhofer-Gymnasium (DG) zugewiesen.

Damit erhalten in diesem Schuljahr alle Viertklässler in Stadt und Landkreis Bamberg einen Platz am Gymnasium, die das wollen und den notwendigen Notendurchschnitt dafür haben. Für das Schuljahr 2024/25 scheint es damit gerade noch einmal zu klappen. Ganz dick soll es aber im übernächsten Schuljahr 2025/26 zu kommen. Die Raumnot in Bambergs Oberschulen wird sich vorauss. weiter verschärfen.

Gerade zur rechten Zeit über diese wenig erfreuliche Perspektive, kommt die Mitteilung, dass mit der Auslobung eines Architekturwettbewerbs  der Startschuss für den Neubau des Dientzenhofer-Gymnasiums gegeben ist. Die Mitglieder des Zweckverbands Gymnasien (ZVG) von Stadt und Landkreis Bamberg haben den Inhalten des Auslobungstextes zugestimmt. Bereits im April hatte das Gremium die Zusammensetzung der Wettbewerbsjury beschlossen. 

Europaweites Vergabeverfahren 

Sie freuen sich über den baldigen Start des Architekturwettbewerbs (v.l.): Rainer Hennemann, Sachgebietsleiter im Amt für Bildung Schulen und Sport mit Amtsleiter Stefan Kreißl, Oberbürgermeister Andreas Starke, Schulleiterin Brigitte Cleary, Landrat Johann Kalb und Finanzreferent Bertram Felix.

DG-Schulleiterin Brigitte Cleary ist begeistert: „Endlich geht es los! Der Architektenwettbewerb ist der Startschuss für unseren Neubau, auf den wir uns schon lange freuen.“ „Mit dem Wettbewerb wollen wir die bestmögliche Lösung für das Dientzenhofer-Gymnasium erzielen”, so der Zweckverbandsvorsitzende, Oberbürgermeister Andreas Starke. Dessen Stellvertreter im ZVG, Landrat Johann Kalb, sagt: „Wir gehen nun in die Umsetzung des Baus des Dientzenhofer- Gymnasiums und unternehmen damit größte Anstrengungen, die Platznot zu lindern.“

Nach der Freigabe des Auslobungstextes zum Architekturwettbewerb und der Festlegung der tatsächlichen Bauaufgabe gelten diese Unterlagen als Basis der anschließenden Preisrichtervorbesprechung. Nach deren Freigabe startet dann europaweit das Vergabeverfahren. Nach aktuellem Zeitplan und unter Berücksichtigung aller Fristen wird mit der Preisgerichtssitzung im Februar 2025 gerechnet. Die Vergabe der Planungsleistung an das Architekturbüro ist voraussichtlich in der Mai-Sitzung 2025.

Die Überlegungen für einen Neubau des DG haben schon einige Zeit hinter sich. Bereits vor mehr als sieben Jahren gab es Kampagnen für das bereits damals als notwendig empfundene Projekt. 

Geschrieben: PM PA Bbg-mdw; veröffentlicht: 16.05.24; Bilder v. webzet (Titelbild ist i.d.R. Symbolfoto); BildNw: Anna Lienhardt, Presseamt Bbg

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11 Gedanken zu “Ein neues Gymnasium – das auf sich warten lässt

  1. Wieder mal eine Glanzleistung unserer Stadt.
    Im Jahr 2017 (das ist 7 Jahre her) hat Bayern beschlossen das G8 abzuschaffen und das G9 wieder einzuführen. 2017 konnte also jeder wissen, dass im Schuljahr 2025/2026 ein zusätzlicher Jahrgang an den Bamberger Gymnasien Platz finden muss. Und was genau ist seitdem passiert in unserer schönen Stadt um diesen zusätzlichen Platz zu schaffen?
    Man kann es vielleicht erraten: NICHTS!
    7 Jahre sind schließlich viel zu kurz um hier vorzusorgen. Unfassbar.

    1. Der Fisch stinkt stets vom Kopfe weg. Die Bamberger “Stadtregierung” mag eine der schlechtest denkbaren sein, Arbeitsvermeidung im Bürgerkontakt mag zur Leitlinie erhoben worden sein, aber an den leeren Kassen allerorten und dem Bürokratieirrsinn ist sie nicht schuld.
      Wir haben in Berlin seit vielen Jahren Regierung “wie Flasche leer”, bei der man sich immer häufiger fragt: Was erlauben diese Minister? Deutschland habe fertig.

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  2. Es wird immer schlimmer…
    Jetzt gibt es erst einmal einen Architekturwettbewerb…

    Was dabei raus kommt ist ja klar, ein Prestigeobjekt, welches Millionen verschlingt.

    Anstatt das ein Objekt geplant wird, welches eine gewisse Funktionalität hat und die Bedürfnisse der Schüler befriedigt.
    Am Schluss ist dann kein Geld für das Mittagessen mehr drinnen oder das die Lehrer anständig bezahlt werden.

    Spatenstich Anfang der 30iger, Wetten können abgeschlossen werden…

    Denn der Architekt ist kein Ingenieur oder ein Sachverständiger der sämliche Auflagen, die uns unser aufgeblasener Beamtenapparat in den Weg legt, auch kennt.

    Brandschutz, Energieverordnung und Weiteres muss ja erfüllt werden, damit auch dem letzten Deppen nix passiert. Dann gibt es noch geschlechtsneutrale Toiletten und weiß der Kuckuck noch für Vorstellungen, die ja unbedingt erfüllt werden müssen.

    Der Deutsche Staat bremst sich selber aus und das Volk kann wählen, wen oder was er will, es wird nicht besser.

    MfG

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  3. warum ein neues gymnasium, letzter stand der dinge war doch, wir brauchen mehr handwerker !

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    1. Warum nicht nach dem Gymnasium eine Handwerkslehre? Ein guter Fliesenleger, Maurer oder Zimmerer ist auch in den nächsten 30 Jahren in keiner Weise durch KI und Robotik zu ersetzen. Ein Fliesenleger z.B. , der eine Ahnung von Geometrie hat, der rechnet statt zu probieren, wäre ein echter Gewinn.
      Aber lieber BWL oder Webdesign oder a weng programmieren…

      Das Problem ist, die Leute haben es nicht gecheckt. Es ist noch nicht in den Köpfen angekommen, dass die ersten Opfer von angewandter KI im Geschäftsbereich die schlechten bis mittelmäßigen white collars sind, die Standardaufgaben bearbeiten. Und das sind, weil Intelligenz normalverteilt ist, halt am Ende mehr als die Hälfte. Wir werden nur noch die besseren 15-20% sinnvoll am Schreibtisch beschäftigen können. Dabei ist das keine neue Entwicklung, sie nimmt halt auf Grund nichtliearen Wachstums jetzt erst Fahrt auf, aber nun ist es im Grunde schon zu spät für viele (angehende) Mausschubser%§Innen.
      Ein konkretes Beispiel: Vor 20 Jahren habe ich im echten Betrieb in automatisierten Prozessen schon die ersten Klassifikatoren eingesetzt, die aus reinforcement machine learning gewonnen waren. Schon damals fiel ca. ein Drittel der Arbeit meiner Mitarbeiterinnen in Einkauf und Disposition dadurch auf einen Schlag einfach weg. Sie bekamen andere, höherwertige Aufgaben (Vertragsprüfung usw.). Das wäre heute nicht mehr möglich, weil auf Basis der aktuellen Technik, auch die letzten Schritte automatisiert worden wären. Es wäre nur ein Mensch geblieben, die automatische Plausibilitätsprüfung der maschinellen Entscheidungen zu überwachen.

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    2. Die faulen, verwöhnten Lastenfahrradbewohner wollen sich halt die Hände nicht schmutzig machen. Die Politik liefert durch drittklassiges Abitur und reichliche Jobs in unnützen Verwaltungen, das Umfeld dazu.
      Oder glaubt jemand im Ernst die ganzen Bauvorschriften etc. haben sich Menschen mit Handwerkerausbildung ausgedacht.
      Einige Jahre noch. Dann kommt das dicke Ende.

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  4. Mein Großvater erzählte mir immer einen Witz.
    Frage eines Bürgers an einen Politiker:
    “Warum wird zuerst in den Ausbau des Gefängnisses investiert und dann erst kommt die Renovierung der Schule dran?”
    Antwort des Politikers:
    “In die Schule komme ich nicht mehr, aber vielleicht noch ins Gefängnis.”
    Alles eine Sache der Priorität.

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  5. Wissen die eigentlich alle dass die sich selbst verarsc..en? Jetzt gibt’s nen Wettbewerb, dass man nen Architekten hat. Bis der Architekt mal anfängt bzw fertig ist haben wir doch das neue Jahrhundert erreicht. Nur mal so zum Vergleich, bei mir Stand 2006 der Übertritt an, ich hab mir auch das DG angesehen und die Schulleitung hat damals versichert, dass das DG bald saniert wird. 18 Jahre später ist noch nichts passiert. Wenn die so weiter machen muss ich meinen vorgegebenen Zeitplan aus dem vorherigen Beitrag drastisch abändern. Und dann finden die es noch so toll, dass man jetzt einen Wettbewerb hat, der nur noch mehr Zeit frisst.
    ps: vergesst bitte net die 2748373. Machbarkeitsstudie durchzuführen.

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    1. Das ist schlicht Mentalität. Daran leidet das ganze Land und bremst sich selbst aus. Das zieht sich durch alle Sparten. Bauprojekte, Dokumentationspflichten, Personalgewinnung… Das Mindset hierzulande ist sehr bürokratisch, und das bleibt vorerst auch so, egal wie dringlich ein Projekt auch sein mag. Das kriegst du aus den Köpfen nicht so schnell rausgehämmert.

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      1. Die Verlangsamung fing schon bei Kohl an, Merkel und jetzt die Ampel haben das Land durch ideologisch fundierten Irrsinn noch ausgeblutet. Jetzt gibt es darum auch keine Mittel mehr, was das endlose Aufschieben zur einzigen Strategie werden lässt, den Bankrott nicht erklären zu müssen.

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