Fernwärmeanschlüsse lassen auf sich warten

Viele Häuser in Bamberg sind nicht wärmepumpen-tauglich

Der derzeit wichtigste Wärmeenergielieferant für Bamberg ist neben Gas und Öl das Müllheizkraftwerk Bamberg (MHKW). Es deckt den Wärmebedarf von rund 2700 Wohnungen. 47 Mio € wollen die Stadtwerke Bamberg (StWB) bis 2027 investieren, um das Netz weiter auszubauen. Der Krieg in der Ukraine und das Hickhack um das Gebäude-Energie-Gesetz hat der vom Müllheizkraftwerk erzeugten Fernwärme in Bamberg eine bisher unbekannte Nachfrage beschert.

Vor nicht allzu langer Zeit war der Verkauf von Fernwärme noch der Ladenhüter bei den StWB. Nur wenige Hauseigentümer fanden sich für einen Anschluss, selbst dann, wenn die Leitung praktisch vor der Haustüre lag. Die fossilen Energiequellen die Gas und Erdöl erschienen zu günstig, gemessen am Preis für die umweltfreundliche Fernwärme. Der Krieg in der Ukraine und die neue Energiepolitik der Bundesregierung haben diese Situation über Nacht gedreht. Dazu kommt, dass das Interesse an Wärmepumpen ( s. Bild l.) – dem Lieblings-Wärmeerzeuger der Bundesregierung – sich in Grenzen hält. Auch Bürger mit großem Interesse wollen erst abwarten, was die Politik macht, zudem sind viele Häuser in Bamberg nicht wärmepumpen-tauglich.
Da erscheint die Möglichkeit der Fernwärme in einem warmen Licht, denn diese Energie kommt maßgeblich vom Bamberger MHKW, und es werden nur in Ausnahmefällen fossile Energieträger zur Zufeuerung gebraucht.

In Bamberg gibt es bereits ein beachtliches Fernwärmenetz

Doch trotz der geänderten, heißt günstigen Rahmenbedingungen für Fernwärme, können die StWB derzeit keine Hoffnung auf einen schnellen Anschluss machen. Der weitere Ausbau der Fernwärme ist leitungsgebunden und kostet entsprechend.

Die StWB müssen für die Herstellung eines Hausanschlusses rd. 2000 bis 2500 € pro Meter aufbringen. Schon bei einem Abstand zur nächsten Fernwärmeleitung von nur 50 Metern entstehen Kosten im sechsstelligen Bereich – für viele Einzelkunden hat sich die Frage eines Anschlusses damit erledigt. Dabei muss beachtet werden, dass die Lieferkapazität des MHKW nicht unendlich ist. Ab eine gewissen Verbrauchs müssen Kleinkraftwerke zur Abdeckung der Bedarfsspitzen vorgehalten werden. 
Im Zuge des Ausbaus des MHKWs am äußeren Ende des Hafengebietes hat sich in den vergangenen Jahrzehnten ein beachtliches Fernwärmenetz entwickelt. Einige Neubaugebiete wie die Mayersche Gärtnerei, das Wohngebiet um den Geschwister-Scholl- Ring sowie die Neubauten auf der Erba-Insel wurden angeschlossen. Auch ein großer Wohnungsbestand der Stadtbau GmbH in der Gereuth wird durch die von einem Blockheizkraftwerk erzeugte Fernwärme versorgt. Des Weiteren viele Liegenschaften der Stadt Bamberg – darunter Schulen und das neue Rathaus am ZOB.

Geschrieben: -mdw; veröffentlicht: 17.07.23; Bilder v. webzet (Titelbild ist i.d.R. Symbolfoto); 

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