10. Dezember 2024

Für die einen weniger, für die anderen mehr Verkehr

Die Friedrichstraße soll umgestaltet und (teilweise) zur Einbahnstraße werden. Morgen befasst sich der Mobilitätssenat mit dem Thema. Später können sich die Bürger dazu äußern.

Ein Stück Einbahnstraße, dann im Zweirichtungsverkehr

In der Friedrichstraße ist die Neuverlegung von Fernwärme und Abwasserkanal erforderlich. Das wird zum Anlass für ein umfassendes Gesamtprojekt genommen. Um dem Projekt ein klares Ziel zu geben, ist auch eine Entscheidung über die künftige Verkehrsführung und Oberflächengestaltung erforderlich. In seiner Sitzung am 20.06.2023 hat der Mobilitätssenat beschlossen, zwei Varianten im Hinblick auf verkehrliche Auswirkungen und Optimierungspotentiale untersuchen zu lassen. Dies gilt auch für die Erreichbarkeit der Parkhäuser Zentrum-Süd und Maximiliansplatz sowie den stadtauswärts geleiteten Verkehr.

Verkehrsmodellberechnung Variante 4: Abschnitt Schönleinsplatz als Einbahnstraße – weiterer Verlauf im Zweirichtungsverkehr – kleinkronige Bäume beidseitig.
Straßenquerschnitt der Variante 4: kleine Bäume beidseitig

Im Bericht der Verwaltung für die Sitzung des Mobilitätssenats morgen (10.10.) heißt es zur als Variante 4 firmierten Lösung: Sie “umfasst den Abschnitt Schönleinsplatz als Einbahnstraße, den weiteren Verlauf im Zweirichtungsverkehr, beidseitig sollen kleinkronige Bäume stehen”. Das Untersuchungsergebnis wird wie folgt beschrieben: “Die Variante 4 zeigt eine leichte Zunahme des Verkehrs auf der Achse Marienbrücke und Starkenfeldstraße. Diese wird von der vorhandenen Infrastruktur problemlos aufgenommen. Weitere großräumigere Auswirkungen auf Berg- und Haingebiet sind nicht vorhanden. Das Verkehrsaufkommen des MIV (=motorisierter Individualverkehr) innerhalb der Innenstadt bleibt ebenso identisch zum Status quo. Entlang der Friedrichstraße als auch im Umfeld sind ca. 4 Liefer- und Ladezonen vorgesehen. Vereinzelte Kurzzeitstellplätze können erhalten werden. Der Gehwegbereich wird an diesen Stellen reduziert. Die Variante ist verkehrstechnisch realisierbar.

Das Haingebiet wird stärker belastet

Verkehrsmodellberechnung Variante 6: Gesamte Friedrichstraße als Einbahnstraße – großkronige Bäume mittig.
Straßenquerschnitt der Variante 6: große Bäume mittig

Dem gegenübergestellt ist Variante 6. Sie sieht die gesamte Friedrichstraße als Einbahnstraße; großkronige Bäume sollen mittig stehen. Diese Lösung wird von der Verwaltung wie folgt beschrieben: “Die Variante 6 zeigt auf, dass vor allem der MIV, kommend aus nördlicher Richtung schon großräumig über Ludwigstraße und Nürnberger Straße in Richtung Süden gelenkt wird. Dadurch kann der Verkehr in Richtung Innenstadt reduziert werden, was sich an den Verkehrszahlen der Friedrichstraße bemerkbar macht. Das Haingebiet wird in dieser Variante stärker belastet. Dies bedeutet eine Zunahme des Verkehrs um ca. 30% an der Ausfahrt zum Heinrichsdamm. Das Verkehrsaufkommen verteilt sich auf die Hain-, Amalien- und Ottostraße. Um den Verkehr in Haingebiet nicht zu erhöhen, empfehlen sich verkehrsberuhigte Maßnahmen, durch Beschilderung und Einbahnstraßenregelungen. Auch bei der Variante 6 ist das Verkehrsaufkommen des MIV in der Franz-Ludwig-Straße so gering wie möglich zu halten. Dies kann durch eine Beschilderung sowie die Alternativroute über den Heinrichsdamm erfolgen. Bei dieser Variante werden 5 Liefer- und Ladezonen entlang der Friedrichstraße und umliegend entstehen. Zusätzlich können weitere Kurzzeitstellplätze geschaffen werden.Die Variante 6 ist realisierbar. Das zusätzliche Verkehrsaufkommen im Haingebiet ist mit verkehrsberuhigenden Maßnahmen so gering wie möglich zu halten. Positiv ist die großräumige Verkehrsverlagerung des MIV um die Innenstadt herum zu erkennen.”

Die verkehrlichen Auswirkungen der Variante 4 und 6 werden am 18. Oktober in einer Öffentlichkeitsveranstaltung vorgestellt. Eingeladen sind die Bürgerschaft, Bürgervereine und weitere Interessengruppen.  Die Stellungnahmen zu den beiden Varianten sollen zusammengetragen werden, um eine Entscheidung über die zu favorisierende Variante für die Sitzung des Mobilitätssenats vorzubereiten. Wieviel Gewicht dem Votum der Öffentlichkeitsveranstaltung zukommt, ist derzeit unklar.

Geschrieben:-mdw; veröffentlicht: 8.10.23; Bilder v. webzet (Titelbild ist i.d.R. Symbolfoto); Bild WebZ, Planzeichnungen Stadt Bbg.

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11 Gedanken zu “Für die einen weniger, für die anderen mehr Verkehr

  1. Das ganze ist eine Schnapsidee.
    Warum werden nur Einbahn – Lösungen geprüft?
    Bürgerbeteiligung heisst für mich auch die Variante der heutigen Verkehrsführung zu disskutieren!
    Die Oberflächengestaltung ist BLOß Geschmacksache. Die unumkehrbare Verkehrsführung ist einzig und allein eine unnötige und UNSINNIGE Verkehrsverlagerung.
    30% mehr in der Ottostraße?! Wer diese enge Straße kennt, weiß, dass sie heute schon total überlastet ist.
    Als Entlastung soll der Heinrichsdamm umgedreht werden und gleichzeitig heißt es, dass der Verkehr dort dann geringer wird. Wo ist da die Logik? Die Kreuzung Luitpoldbrücke wird kollabieren.
    Und zur Gestaltung: Der Wilhelmsplatz wurde wieder in den ursprünglichen Zustand versetzt, weil “laut Verwaltung”: historisch
    Und beim Schönleinsplatz macht man das Gegenteil. Dieser ist auch historisch. Frühere Stadtplaner hätten sicher keinen Baum in die Mitte der Straße gebaut. Von der Marienbrücke bis zum Messerschmitt handelt es sich um ein Gesamtkunstwerk aus der Gründerzeit. Man sollte es nicht noch mehr zerstören.
    (Sparkassengebäude)

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    1. Die Oberflächengestaltung ist (leider) nicht nur Geschmackssache. Wenn ich es in der ersten Berichterstattung des FT vor einigen Wochen richtig gelesen habe, sollen auch dort für die Bauarbeiten die alten Bäume, oder zumindest ein großer Teil davon, gefällt werden.
      Dafür sollen dann zwar mehr Bäume gepflanzt werden, aber bis diese den kühlenden und schattenspendenden Effekt haben wie die alten Bäume dauert das Jahrzehnte!
      Noch dazu sollen laut einer der zur Diskussion stehenden Varianten Bäume in die Straßenmitte gepflanzt werden. Totaler Blödsinn in meinen Augen, da die Wurzeln dieser Bäume im Lauf der Zeit den Straßenbelag heben werden. Die nächste Buckelpiste á la Brennerstraße oder Herzog-Max-Straße ist damit vorprogrammiert.
      Ich weiß nicht, welche Drogen die Leute im Bamberger Stadtrat so schlucken, aber sie sollten damit aufhören.

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  2. #Joshi
    Es ist unerträglich: So eine Formulierung “blau-braune Wähler” sollte die Webzet nicht durchlassen.

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    1. Weshalb sollte diese Formulierung gesperrt werden? Es gibt genug schöne Zitate, die deutlich der braunen Szene zuzuordnen sind. Es ist bekannt dass die Blauen rechtsradikale Mitlgieder und Wähler haben.

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      1. Wenn wir schon bei den Farben sind, ist es aber auch so, daß die Grünen viel Braunes produzieren, und das ist nicht im politischen Kontext zu lesen.

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  3. “… unser Dorf soll schöner werden..” Schnickschnack… Die Kommune ist nicht in der Lage, alle Straßen, Gehwege und Brücken, unsere Infrastruktur, INSTAND zu halten, hat aber offensichtlich genug Geld für derartige millionenschwere “Verkehrsberuhigungsmaßnahmen”. Alles zulasten der Wohn- und Lebensqualität. Da hilft auch keine Bürgerbeteiligung mehr, falsche Prioritäten…
    PS: 30% mehr Verkehr für den Weg der Hainkinder, Senioren? und wenn neue Bäume kommen, müssen die alten dann weg?;

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  4. Der außenstehende Beobachter fragt dreierlei:
    1. Muss das sein? Also jetzt? Gibt es absolut keine dringenderen Baustellen und Probleme?
    2. Nachgefragt: Welches unaufschiebbare Problem soll denn mit den wahnsinnigen Vorschlägen manischer Mittenaufderstraßebaumpflanzer und Radwegfetischisten konkret gelöst werden?
    3. Und letzte Frage: Ist das die Lösung für unter 2 genanntes Problem?

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    1. Na das ist doch schon beschlossene Sache!

      Variante 4 wohnen Bürger 2. Klasse, da ist doch egal was mit dem Verkehr ist. Im Haingebiet regelt man alles durch Einbahnstraßen usw. damit sich da auch ja nicht der Verkehr erhöht.

      Naja, wieder ein Kreuzchen für die AfD. Tut mir echt leid, aber man kann die Schei..e nimmer hören. Hauptsache Straßen, Brücken, Schulen, Bildung, Gesundheitswesen, alles marode.

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    2. Sie jammern doch ständig über die Todesstreifen, jetzt wird das Problem angegriffen und Ihnen passt es *Überraschung* mal wieder nicht. Und natürlich sind Sie mal wieder durch Bäume getriggert, da könnten ja die bösen Grünlinge dahinter stecken!!!!! Sobald was die Grünen involviert sein könnten, ist der blau-braune Wähler getriggert

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      1. Auch Radwege, Genoss*in, sind innerorts gefährlich und Todesstreifen. Das hat nichts mit Grün oder so zu tun, sie sind immer ein Irrweg, wozu es auch seit Jahrzehnten Daten gibt. Aber auf Daten sch… man ja in diesem Land schon länger.
        Schreiben Sie das bereits aus dem Exil? Ich sah vorhin eine Menge Menschen mit kleinen Köfferchen am Bahnsteig vor einem Güterzug stehen. So wie Sie sich aufplustern, empören und das Ende der Demokratie heraufbeschwören, dachte ich, das könnten die Bamberger Grünenwähler*Innen in ihrer imaginierten Realität sein, auf dem Weg in Schweizer Exil. DB verlangt 50.000€ pro Fahrkarte, Kinder 75.000€. 😉
        Schwerst politisch unkorrekt, aber der Affenzirkus und das framing sind nur noch mit grotesker Überzeichnung zu ertragen und als das was sie sind deutlich zu machen.
        Und übrigens, Sie werden es nicht wissen, aber der inflationäre Gebrauch des Wortes “triggern” ist für Patienten mit dissoziativen Störungen usw. nicht schön. Wenn schon mit jedem empathisch sein wollen, dann bitte a weng Obachd!

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  5. Dürfen die Bürger auf der Bürgerversammlung nur ihre Meinung äussern oder kann ihre Stimme auch formelles Gewicht erhalten. Das wird hoffentlich noch vorher geklärt.

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Kommentare sind geschlossen.

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