Grüne greifen CSU scharf an

Braun ist nicht bunt! Der Grünen Stadtvorstand kritisiert zwei CSU Bamberg-Posts. Diese schrieb, dass die Wiederwahl von zwei Stadtreferenten “Schwarz/Rot/Bunt” zu verdanken sei. > WebZ-Artikel “Haltung gezeigt” v. 25.1.24

AfD gehört zu nicht zu „einer kunterbunten Mehrheit (ohne Grün)”

Der Stadtvorstand von Grünes Bamberg verurteilt in einer Pressemitteilung zwei Facebook-Posts von der CSU Bamberg scharf. Es heißt:

“In einem Beitrag der Kreisverbands-Seite zur Wiederwahl von zwei städtischen Referenten wird eine Mehrheitsbildung unter Beteiligung der AfD begrüßt und als „Bunt“ bezeichnet. CSU-Chef Gerhard Seitz schreibt in diesem Zusammenhang von einer „kunterbunten Mehrheit (ohne Grün)“.  

Aus der AfD heraus werden immer wieder rassistisch-völkische Ansichten propagiert. Es ist inakzeptabel und gefährlich, die in weiten Teilen rechtsextreme AfD in einem Atemzug mit anderen politischen Parteien als gleichwertigen Teil einer „kunterbunten Mehrheit“ zu nennen.

Der Grüne Stadtvorstandssprecher Timm Schulze wird deutlich: „Bunt steht schon immer für Demokratie, Vielfalt und Toleranz. Alles Werte welche die AfD gezielt bekämpft. Braun ist nicht bunt!“

Im Kampf gegen Rechts braucht es auch Konservative

Solche Aussagen sind ein Schlag ins Gesicht der vielen tausend Menschen, die in Bamberg und im ganzen Land in diesen Tagen gegen die AfD auf die Straßen gehen. Und es passt nicht zu der Ankündigung von Gerhard Seitz, dass sich die CSU Bamberg am neuen, von der Stadt initiierten „Bamberger Bündnis für Toleranz“ beteiligen will. „Wer die AfD in einem Atemzug mit bunt nennt, der kann kein Teil eines Bündnisses gegen Rechtsextremismus sein“, so Anna Friedrich aus dem Grünen Stadtvorstand.

Fraglich ist auch, wieso die CSU überhaupt das Abstimmverhalten der AfD bei der eigentlich geheimen Wahl der Referenten kennt. Ist das eigene Spekulation oder gab es dazu Absprachen mit der AfD?

Der Grüne Stadtvorstand fordert die CSU Bamberg auf, ihre Aussage unverzüglich zu überdenken und sich eindeutig von der AfD und allen extremistischen Tendenzen abzugrenzen. „Im Kampf gegen Rechts braucht es auch Konservative“, so Timm Schulze.

Der Beitrag des CSU-Vorsitzenden ist nicht so gelungen. Die Überschrift des Facebook-Textes “Mit Schwarz/Rot/Bunt zur Wiederwahl!” trifft das Gemeinte besser. Aus dem CSU-Text sind einzelne Passagen entnommen, die wesentlich nur aus Sicht der grünen Partei so dramatisch gesehen werden. Der CSU-Text würdigt in erster Linie die Wahl der beiden Referenten, die Spitzen gegen die Grünen sind freilich überflüssig. Das gilt auch für die Formulierung “dann braucht es eine kunterbunte Mehrheit (ohne Grün)”.  Daraus zu entnehmen, dass damit “Braun gleich Bunt” gemeint sein soll, ist eine grüne Fata Morgana. Das Abstimmungsverhalten einzelner Stadträte ist leicht zu erfahren, wenn diese bspw. offen darüber reden oder ein entsprechendes Verhalten zeigen. Die Frage ist, wem hier Spekulationen unterstellt werden können.

Der Pressemitteilung von Grünes Bamberg sind die Links zu zwei CSU-Posts beigefügt:  Post CSU Kreisverband Bamberg u. Post Gerhard Seitz (CSU-Kreisvorsitzender und CSU-Fraktionsvorsitzender im Stadtrat)

Geschrieben: PM-mdw; veröffentlicht: 30.01.24; Bilder v. webzet (Titelbild ist i.d.R. Symbolfoto); BildNw:

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10 Gedanken zu “Grüne greifen CSU scharf an

  1. Wer den FT von heute liest weiß wohin die Reise geht. Der CSU-Chef ist offensichtlich zu d… (geänd. WebZ) zu erkennen, dass er immer wieder Vorlagen liefert.

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  2. Fakt ist, dass die zwei Stimmen der AfD bei der Wiederwahl der beiden Referenten nicht entscheidend waren. Beide wären auch mit zwei Stimmen weniger bestätigt worden, wenn sie die beiden AfD-Stadträte nicht gewählt hätten.
    Im Kommentar zur Pressemeldung der Grünen wird zurecht darauf hingewiesen, dass es sich so oder so nur um Spekulationen handelt.

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  3. Der grüne (bunte) Stadtvorstandssprecher Timm Schulze sollte sich mal mit der Farbenlehre beschäftigen:
    “Eine Farbe wird als unbunt bezeichnet, wenn sie (im Gegensatz zu bunten oder reinbunten Farben) weder einen bestimmten Farbton noch eine Sättigung aufweist. … Unbunte Farben unterscheiden sich lediglich durch ihren Hellbezugswert voneinander. Abhängig von der Helligkeit entstehen Graustufen.”
    Also ist auch blau (oder braun) eine bunte Farbe!

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  4. Ach, lustig! Hysterische Reaktion derer, die gerne ihren Autoritarismus ökosozialistischer Ausprägung allerorten ausleben möchten, aber hoffentlich und auch wahrscheinlich bald weg sind vom Fenster. Hoffentlich, denn z.B. eine Koalition der CSU mit den Grünen, würde die Union unwählbar machen.

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  5. Ich sag’s ja. Die Abgrenzung zu Grün fällt leicht. Die zur AfD weniger. Das hat etwas mit Schnittmengen zu tun.

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    1. Wieso muss man sich überhaupt zwanghaft gegen irgendjemand kategorisch und komplett abgrenzen?
      Das ist nur notwendig, wenn man keine Fähigkeit zur Differenzierung und keinerlei Flexibilität im Denken besitzt. Diese Rigidität im Denken und Unflexibilität in den Persönlichkeiten beobachte ich vor allem im zunehmend sektiererischen Grün-Links-Spe(c)ktrum.
      Das macht doch alles unnötig kompliziert und langwierig, führt zur Handlungsunfähigkeit und zum Akzeptanzverlust beim Bürger, der schon lange sehr deutlich messbar ist.
      The end is nigh! 🙂

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      1. Das sollten sie mal unseren Ministerpräsidenten und unseren Wirtschaftsminister fragen.
        “Die Grünen passen mit ihrem Weltbild nicht zu Bayern”

        Ich wüsste allerdings nicht dass CSU und FW jetzt im Grün-Links-Spektrum angelangt sein sollen.

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      2. “Wieso muss man sich überhaupt zwanghaft gegen irgendjemand kategorisch und komplett abgrenzen?”

        Müssen tut man das nicht. Aber gegenüber Grün wird das mancherorts, z.B. in der Union und der Kommentatoren hier im Forum, zwanghaft gemacht. Wie eine Schallplatte, die einen Sprung hat. Selbst wenn eigentlich die AfD Thema ist, wird diese in einem Halbsatz abgefrühstückt, und anschließend immer wieder nur dieser immergleiche und langweilig gewordene Anti-Grün-Sermon abgezogen. Wieder. Und immer wieder. Die Schallplatte ist wirklich kaputt. Das scheint eine therapeutisch relevante Komponente zu haben. Eine gewisse Zwanghaftigkeit lässt sich hier kaum leugnen, da haben Sie durchaus Recht.

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        1. In einer liberalen Demokratie müssen alle Akteure grundsätzlich miteinander reden. Mir ist nicht bekannt, dass hier die Grünen ausgegrenzt werden. Anders bei der AfD. Dabei geht es fast immer darum diese Leute in die Naziecke zu stellen. Das geht nur in Deutschland, weil man dazu unsere Geschichte verwenden kann. Die AfD kann man grundsätzlich nur mit einer guten Politik bekämpfen, in der sich die Mehrheit des Volkes erkennt. Die derzeitige Bundesregierung macht das Gegenteil. Sie erweckt dadurch den Eindruck – ebenso wie die Union -, dass es weniger um die bessere Politik geht, sondern um eine woke Ideologie und den möglichen Verlust von Posten und Vorteilen.

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