In der Stadtbücherei Bamberg sollen ab Herbst neue Ausleihgebühren gelten. Die Büchereibenutzung für andere soll angepasst werden. So schlägt es das Kuratorium der Bücherei vor.
Teilhabe unabhängig vom sozialen Milieu und Bildungsstand der Eltern
Entscheiden muss aber der städt. Kultursenat, der in seiner Sitzung am 11. Juli 2024 darüber beraten wird. Heruntergebrochen lautet die geplante Neuregelung: Kinder und Jugendliche erhalten komplett kostenfreien Zugang zu den Medien der Stadtbücherei, dafür zahlen die Erwachsenen im Verhältnis etwas mehr als bisher. Das hat das Kuratorium der Stadtbücherei in seiner jüngsten Sitzung beschlossen. Im Fokus der Entscheidung stand das besondere Augenmerk auf einer Balance zwischen einem bestmöglichen Bildungszugang für Kinder und Jugendliche aus weniger literaturaffinen Elternhäusern und sozialer Fairness gegenüber den anderen Büchereinutzer/innen.
Eine Stellungnahme des Deutschen Bibliotheksverbands (DBV) zum nationalen Bildungsbericht bestätigt: „Bibliotheken und Büchereien sind integraler Teil der lokalen Bildungslandschaft: In der Leseförderung sowie der Vermittlung von Medien- und Informationskompetenz sind sie die wichtigsten außerschulischen Bildungspartner von Kitas und Schulen“, wie es in dem Schreiben heißt. Das Ergebnis des nationalen Bildungsberichts belege, dass „in Deutschland die soziale Herkunft weiterhin maßgeblich über den Bildungserfolg entscheidet“. Umso wichtiger seien die Angebote von Bibliotheken und Büchereien, die Teilhabechancen durch den Zugang zu Bildung erhöhen.
Generell höhere Ausleihgebühr soll die kostenlose Ausleihe für Kinder und Jugendliche ermöglichen
Deswegen möchte das Kuratorium der Stadtbücherei ab Oktober die neue Gebührensatzung anwenden: Bisher lag der Jahresbeitrag für Kinder unter 13 Jahren bei 4 Euro, bei Jugendlichen bis 17 Jahren bei 8 Euro. Genau diese beiden Gruppen sollen künftig vom kostenfreien Büchereiausweis profitieren. Studierende und Auszubildende bis 27 Jahren sollen einen einheitlichen ermäßigten Tarif von 12 Euro zahlen. Bezieher von Bürgergeld, Empfänger von Leistungen nach Sozialgesetzbuch XII, und Inhaber der SozCard Bamberg würden als Einzelpersonen ebenfalls 12 € zahlen. Für Ehepaare bzw. eingetragene Lebenspartner/innen im gemeinsamen Jahrestarif läge die Ausleihe bei jeweils 16 €. Zum Vergleich: Auch aktuell liegt die durchschnittliche Jahresgebühr für die genannten Gruppen ebenfalls zwischen 12 und 16 Euro und verändert sich damit kaum.
Lediglich bei der Büchereibenutzung für Erwachsene und juristische Personen hat sich das Kuratorium für eine Kostenanpassung entschieden. Der Einzeltarif soll auf 25 € pro Jahr steigen, statt bisher 19 €. Das würde einem monatlichen Beitrag von ca. 2 € entsprechen. Der Beitrag für Ehepaare und eingetragene Lebenspartnerschaften wird voraussichtlich bei 35 € liegen anstatt bisher 27 €. Als Alternative zum Jahresbeitrag kann eine Quartalsgebühr von 10 €, bisher 6 €, gewählt werden. Mit der Anhebung der Ausleihgebühr in diesem Bereich soll die kostenlose Ausleihe für Kinder und Jugendliche ermöglicht und quasi quersubventioniert werden.
Sollte der Kultursenat eine Empfehlung für die Änderungssatzung aussprechen, muss letztendlich noch die Vollsitzung des Stadtrates darüber entscheiden.
INFO: Das Kuratorium der Stadtbücherei besteht aus Vertreter/innen der Stadtverwaltung und des Stadtrates, der Leitung der Universitätsbibliothek, Vertreter/innen des kirchlichen Kooperationspartners, Vertreter/innen der bibliothekarischen Verbände (St. Michaelsbung, Bayer. Bibliotheksverband, bibliothekarischer Berufsverband) sowie der Büchereileitung.
Geschrieben: PA Stadt Bbg-mdw; veröffentlicht: 07.07.24; Bilder v. webzet (Titelbild ist i.d.R. Symbolfoto); BildNw:
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alles schön und gut aber PISA sagt uns doch letztendlich mehrheitlich des schreibens und lesens unfähig, was soll dann kostenlose ausleihe ?
Das Kinder und Jugendliche mehr lesen, was ein erstrebenswertes Ziel ist, wird m.E. mit einem kostenlosen Büchereibesuch nicht entscheidend gefördert werden. Es liegt an den Eltern, ob ihr Kind gut lesen lernt. Wenn das nicht geschieht, hilft auch der kostenlose Büchereibesuch nur wenig.