Kleinere Schlachthöfe können nicht überleben 

Als Reaktion auf den Offenen Brief der “Interessensgemeinschaft Bürgereinbindung Schlachthof” (s. WebZ-Bericht heute früh) kann eine aktuelle Verlautbarung von OB Starke gewertet werden. 

Alle Akteure und Betroffenen sollen gleichermaßen beteiligt werden

Offenbar über Kreuz wurden zwei Pressemitteilungen (PM)  veröffentlicht. Der WebZ-Artikel Argumente gegen ein “überregionales Schlachtzentrum” war gerade online, da gab das Presseamt der Stadt eine Stellungnahme von OB Andreas Starke zu Thema bekannt. Dieser betont: »Wir bereiten sorgfältig, eine Entscheidung vor zur Zukunft des Bamberger Schlachthofs.«

Weiter heißt es in der PM: “Auf allen Ebenen arbeitet die Stadt Bamberg an einem Konzept für die Zukunft des Schlachthofs Bamberg. »Besonders wichtig ist uns dabei der Dialog mit der Initiative aus der Anwohnerschaft, mit der wir uns ebenso wie mit Vertretern des Handwerks, der Landwirte und des Bürgervereins in einem nachhaltigen und konstruktiven Austausch befinden«, berichtet Oberbürgermeister Andreas Starke. In dieser Woche hat ein weiteres Treffen mit diesen Gruppen im Rathaus stattgefunden, bei dem deren Anregungen aufgenommen wurden und nun in die weiteren Planungen einfließen. »Wir legen Wert darauf, dass die Akteure und Betroffenen gleichermaßen und auf Augenhöhe beteiligt werden«, so OB Starke.”

Schlachthöfe mit geringen Schlachtmengen können nicht überleben 

Der Bamberger Schlachthof ist eine komplexe Einrichtung.

“Am Dienstag (24.10.) wurden auch die Mitglieder des Finanzsenats über den aktuellen Informationsaustausch und die wichtigsten Entwicklungen informiert: Schlachthof-Geschäftsführer Julian Müller (vormals Schulz) berichtete, dass sich der Betrieb »zuletzt aus einem kleinen Sommerloch bei den Schlachtzahlen herausgearbeitet hat«. In der Branche beobachtet er eine Konzentration der Landwirtschaft auf wenige größere Betriebe statt der bisherigen bayerischen Kleinerzeugerstruktur. »Der Marktdruck für die Kleinsten der Branche ist nicht mehr tragbar«, betonte Müller. Dies gilt auch für die Schlachthöfe. Es zeigt sich, dass kleinere Einrichtungen mit geringen Schlachtmengen nicht überleben können. Der Standort Bamberg hat jetzt weiter an Bedeutung für ganz Nordbayern gewonnen, nachdem die Betriebe in Aschaffenburg und Kronach geschlossen wurden. Kulmbach und Fürth sind nicht mehr konkurrenzfähig, und Erlangen ist so weit ausgelastet, dass hier Bamberg häufig als Ausweichbetrieb diene, so der Geschäftsführer in seiner Analyse. »Nur Hof und Bayreuth halten noch mit«, stellte Müller fest.

Außerdem berichtete er von einem positiven Auftaktgespräch mit Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger. Dabei wurden Fördermittel in Aussicht gestellt. In nächster Zeit soll ein detaillierter Plan mit den nötigen Investitionen für die Zukunft des Schlachthofs im Stadtrat vorgestellt werden. Bis dahin sollen die laufenden Verhandlungen mit den Großkunden zum Abschluss gebracht werden.”

Geschrieben: PM-mdw; veröffentlicht: 26.10.23; Bilder v. webzet (Titelbild ist i.d.R. Symbolfoto); BildNw:

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2 Gedanken zu “Kleinere Schlachthöfe können nicht überleben 

  1. Ich sehe den einen der anderen Vorteil der EU, ok, halt eher in den Anfangsjahren… Aber es war schwachsinnig (Lobbyarbeit?), die Hürden für Schlachtungen so hoch zu stecken, dass man diese vermaledeit teuren Betriebe unbedingt braucht. Tierwohl kann da nicht relevant sein. Bei uns hat früher der Metzger das Vieh oder die Schweine mit dem Hänger geholt, ist zwei km gefahren und hat selbst geschlachtet. Keiner an giftiger Wurst gestorben, kein Fall von Trichinen usw. . Man wusste wo das Fleisch her war, wenn es nicht gut war, wurde es nimmer abgenommen, weil die Kunden sofort rückmeldeten “Dei Schnitzel schmeggd obbä blöd!”. Eine ganz wunderbare Marktregulation im Kleinen.

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  2. Na endlich mal eine positive Nachricht zu diesem Thema. Wir können in diesem Punkt sogar froh sein, das wir nicht einen Grünling wie Glüsi als OB haben, der seine vegane Klientel betüdeln will.

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