Mit Parkverboten gegen das Scooter-Chaos

Elektrostehroller belasten zusehends deutsche Städte – das führt mitunter zu chaotischen Zuständen auf Gehwegen. Schon einige Städte haben Abstellregeln geschaffen.

Bamberger Grüne wollen festgelegte Abstellzonen für E-Roller

Besonders in Großstädten wie Berlin, Köln oder Dresden wurden Abstellregeln für elektrische Stehroller eingeführt. Jede Stadt macht es dabei etwas anders. Für Bamberg hat nun Christian Hader namens der Stadtratsfraktion Grünes Bamberg bei OB Starke beantragt, “dass ein solches System auch in Bamberg eingeführt wird. Gemeinsam mit der Firma Zeus sollen nutzerorientierte Flächen im Stadtgebiet ausgemacht werden, die als Abstellzonen geeignet sind. Und er sieht nur Vorteile:

„Das Stadtbild würde dadurch sicher gewinnen. Vor allem Zufussgehende hätten wieder freie Wege. Und für die Firma Zeus, die sich ja regelmäßig um ihre E-Scooter kümmern muss, stellt das ebenfalls eine Erleichterung dar.“ Hader bezieht sich in einer Pressemitteilung von Grünes Bamberg auf die Stadt Augsburg. Dort seien “unlängst Abstellzonen für E-Scooter eingeführt (worden). Zumeist wurden dafür Kfz-Stellplätze umgewandelt. Nur dort dürfen jetzt die geliehenen E-Scooter von den Nutzerinnen und Nutzern  abgestellt werden. Und damit diese das auch wirklich tun, hat die Verleihfirma ihre App entsprechend programmiert. Das heißt: Wer einen E-Scooter per App mit seinem Smartphone ausleiht, kann die kostenpflichtige Ausleihzeit nur beenden, wenn er sich in einer Abstellzone ausloggt. Außerhalb einer Abstellzone wird er es nicht los, sprich müsste weiter Leihgebühr zahlen. Eine technisch ziemlich sichere Gewähr dafür, dass sich auch alle daran halten.”

Grüne wollen damit Kfz-Parkplätze umwidmen

Was in dem Antrag der Grünen fehlt, ist die Abwägung von Vor-und Nachteilen der vorgeschlagenen Maßnahme – und welcher politische Gedanke tatsächlich hinter dem Antrag steckt. Für E-Scooter gilt der gleiche Gedanke wie für Radfahrer, sie möchten möglichst nah an ihr Ziel heranfahren. Das kann in der Tat dazu führen, dass Fußgängerwege und andere öffentliche Bereiche eingeschränkt werden. Deswegen haben Städte wie München,  Hamburg, Dresden mit den Roller-Anbietern Regeln und Auflagen vereinbart, um insbesondere ihre touristischen Stadtbereiche zu schützen. Dort gibt es regelrechte Parkverbotszonen. Darüber könnte man auch in Bamberg nachdenken. 

In dem Antrag der Bamberger Grünen gibt es aber einen vielsagenden Schlüsselsatz: “Zumeist wurden dafür Kfz-Stellplätze umgewandelt”. Aha!

Ergo: In der Nicht-Großstadt Bamberg kann man über E-Roller-Parkverbotszonen nachdenken. Die Diskussion wird aber von vornherein belastet, wenn sich dahinter weniger der Schutz der Fußgänger oder Denkmäler versteckt, sondern die altbekannte Gegnerschaft zum Auto.

Geschrieben: -mdw; veröffentlicht: 23.07.23; Titelbild: Grünes Bamberg

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5 Gedanken zu “Mit Parkverboten gegen das Scooter-Chaos

  1. Diese völlig h… (geänd. WebZ) „Fahrzeuge“ sind ein schönes Symptom voranschreitender Infantilisierung und wachsenden Narzissmus. Wer sich auf so ein Spielzeug stellt und dabei nicht meint, dass er völlig bekloppt aussieht, hat keinerlei Zugriff auf Selbstreflexion.
    Dass die Grünen den Mist propagieren, überrascht nicht, denn offensichtlich ist doch fehlender Weitblick und Denken jenseits des eigenen Nabels eine Voraussetzung für Aufnahme und Amt in diesem Verein. Da wird kurzlebigem Spielzeug gehuldigt, das sowohl in Herstellung als auch Entsorgung ein Umweltverbrechen ist. Ein Auto, das schon 300.000 km gefahren ist und sicher noch 150.000 schafft, hingegen ist böse.
    Aber große Denkleistungen erwarte ich nicht von Leuten die Begriffe bringen wie „Zufussgehende“.
    Man kann nur hoffen bis zu den nächsten Wahlen die Contenance und den Verstand bewahrt zu haben. Dann ist der Irrsinn endlich vorbei und zwar ganz bestimmt.

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  2. Die ganze Innenstadt besteht nur aus Parkverbotszonen. Da brauch ich nicht aufs Auto verzichten, wenn ich mit dem Roller in Hintertupfingen parken muss.
    Und was die „Grünen angeht“ ?

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  3. Natürlich geht es darum, KfZ-Stellplätze zu opfern. Das ist der Witz daran. Darum geht es. Diese altbackene Verkehrsplanung vergangener Jahrzehnte, die niemals eine rationale Legitimation besessen hat, muss korrigiert werden. Schlicht und ergreifend. Dem Michel muss in den Arsch getreten werden. Schlicht und ergreifend.

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  4. Der Kommentar kann helfen, daß im Stadtrat einige aufwachen. Bei den Grünen muß man immer aufpassen.

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  5. Der Kommentar der WebZ ist Spitze. Ja sicher, die altbekannte Gegnerschaft zum Auto ! So versucht man, 2 Fliegen mit einer Klappe zu schlagen. Könnte man die E-Roller nicht auf einem Fahrrad-Parkgelände abstellen, die haben doch auch 2 Räder?

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Kommentare sind geschlossen.

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