Die Diskussion über die Neugestaltung der Friedrichstraße nimmt skurrile Züge an. Sachfragen und Ideologie scheinen sich zu vermischen. So warnen jetzt die Grünen die CSU vor einer “Bergverbindung”.
Bewusst in Kauf genommene Spaltung der Stadtgesellschaft
Neue Fronten schaffen, wenn es an der alten nicht mehr wie gewünscht weiter geht. Das ist eine Finesse in der Politik, für die es aktuell ein bemerkenswertes Beispiel gibt. Die WebZBlog stellt dazu zwei Pressemitteilungen (PM) gegenüber, eine von der CSU(-Bbg Mitte) und eine weitere von Grünes Bamberg.
Grünes Bamberg schreibt: “In der aktuellen Diskussion um die zukünftige Gestaltung der Friedrichstraße hat die Bamberger CSU mit dem Verweis auf das Fehlen einer Umgehungsstraße die Diskussion um die längst verworfene Bergverbindung erneut eröffnet. Die Bamberger Grünen halten dies für ein fatales Zeichen. Fraktionsvorsitzender und mobilitätspolitischer Sprecher Christian Hader wirft der CSU vor: »Die zerstörerische Idee der Bergverbindung ist eine bewusst in Kauf genommene Spaltung unserer Stadtgesellschaft um die eigene Verhinderungspolitik zu verschleiern.«
Insbesondere der Ruf nach einem Gesamtkonzept irritiert die Bamberger Grünen, nachdem die CSU über viele Jahrzehnte die Möglichkeit gehabt hätte, ein solches zu entwickeln. »Stattdessen wendet man sich damit aus ideologischen Gründen gegen die Bürgerinnen und Bürger“, ergänzt Fraktionskollegin Vera Mamerow, die dabei insbesondere die Natur- und Kulturlandschaft im Ottobrunnen im Blick hat.«
Verkehr muss pragmatisch, sinnvoll und für alle umsetzbar gedacht sein
In der Pressemitteilung der Innenstadt-CSU heißt es: “Die bisherige Verkehrsführung in der Friedrichstraße soll bleiben. Dazu fordere man eine große Verkehrskonzeption für die Stadt Bamberg. »Wir erleben, dass häppchenweise Einzelbereiche verändert werden sollen. Dabei wird weder das große Ganze, noch die Auswirkungen auf andere Bereiche in den Blick genommen«, so Stadtrat Stefan Kuhn, Vorsitzender CSU- Bamberg-Mitte. Verkehr müsse pragmatisch, sinnvoll und für alle umsetzbar gedacht und gemacht werden…. Bamberg habe bis heute keine vollständige Umgehungsstraße. Die Innenstadt-CSU stehe sowohl für eine Verkehrsberuhigung in Innen- und Altstadt, als auch für die dringend notwendige Erreichbarkeit. Verhindert werde dieser dringend notwendige Konsens für eine große gemeinsame Lösung durch eine konsequente Verweigerungshaltung vieler Ideologen.
Die Sanierung der Friedrichstraße bedarf keiner Änderung der Verkehrsführung, so Stadtrat Kuhn. »Wir sind dafür, dass in der Friedrichstraße der Verkehr so läuft, wie bisher!« Radfahrer können – wie in der Langen Straße auch – auf der Fahrbahn fahren. Damit kann der südliche Gehsteig sogar verbreitert werden. …”
Das Wort “Bergverbindung” ist der PM der CSU nicht zu entnehmen. Lediglich aus der Formulierung “keine vollständige Umgehungsstraße” kann das herausgelesen werden. Dabei handelt es sich aber um eine beispielhafte Tatsachenfeststellung, die mit der aktuellen Frage Friedrichstraße keine sachliche Verbindung aufweist.
Geschrieben: -mdw; veröffentlicht: 14.11.23; Bilder v. webzet (Titelbild ist i.d.R. Symbolfoto); BildNw:
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Es wird Zeit, dass beim Thema Friedrichstraße endlich ein Abschluss gefunden wird.
Was soll man dazu noch sagen? Da machen sich einige Leute nur lächerlich.