Schlachthof darf nicht “Millionen-Grab” werden

Mittlerweile ein Dauerthema: Die Situation und Zukunft des Schlachthofs. Der Betrieb sei nur bei einer überregionalen Auslegung wirtschaftlich. Entscheidungen treffen könne man frühestens Mitte 2024.

Refinanzierung des Investitionsbedarfs vermutlich nicht zu realisieren

Die Geschäftsführung der Schlachthof Bamberg GmbH war zusammen mit der Verwaltung vom Stadtrat beauftragt worden, die mittel- und langfristig notwendigen Investitionen in die Schlachthofinfrastruktur weiter zu konkretisieren. 

Über die Ergebnisse der bisherigen Bemühungen berichteten der städt. Wirtschaftsreferent Stefan Goller  und Schlachthof-Geschäftsführer Müller gestern (13.12.23) im Stadtrat. Laut ihrer Darlegungen bedarf es für eine abschließende Entscheidung über die Zukunft der Schlachthof GmbH möglichst vollständiger Information und Kenntnis der Rahmenbedingungen und Alternativen. Diese werden frühestens in einem halben Jahr vorliegen. Der Ausgang der Verhandlungen mit den Großkunden wird den Umsatz und damit auch den Spielraum für notwendige Investitionen bestimmen. 

Die wesentlichen Bausteine für die Zukunftsplanung des Bamberger Schlachthofs.

Gleichzeitig laufen Gespräche mit Bayer. Wirtschaftsministerium zur  Prüfung einer möglichen Förderkulisse für Investitionen zum Erhalt des Schlachthofes Bbg.

Unabhängig von den Bausteinen „Großkunden“ und „Fördermittel“ (> Zeichnung r.) wird nach aktueller Einschätzung eine vollumfängliche Refinanzierung des ermittelten Investitionsbedarfs von 4,1 Mio € + 1 Mio € (für erweiterten Emissionsschutz) alleine durch Schlachtentgelte und Fördermittel vermutlich nicht zu realisieren sein. Wie groß die Lücke sein wird, könne derzeit jedoch noch nicht abschließend quantifiziert werden.

Die Gespräche mit den verschiedenen Interessensgruppen dauern an. 

»Rückfall in fundamentalistische Positionen«

Vor diesem Hintergrund hat der Aufsichtsrat der Schlachthof Bamberg GmbH in seiner letzten Sitzung am 24.11.2023 mit einer Mehrheit für eine Verschiebung der Entscheidung über die Zukunft des Schlachthofs votiert.

Die Tätigkeit im Schlachthof ist körperlich schwere Arbeit.

Die Machbarkeitsstudie zu möglichen Entwicklungspotenzialen und Rahmenbedingungen für eine alternative Nutzung des Schlachthofareals – bei einer möglichen Schließung des Schlachthofbetriebs – befindet sich derzeit noch in der Erstellung. Mit belastbaren Ergebnissen aus der Studie wird im Frühjahr 2024 gerechnet. 

Für Grünen-Stadtrat Christian Hader gibt es zu viele offene Fragen. Er sieht für die genannten Investitionen angesichts der aktuellen schwierigen Haushaltslage kaum Spielraum. Für seine Fraktion käme allenfalls ein tatsächlich nur auf die Region ausgerichteter Schlachthof infrage. Eine Version, die von der Verwaltung wiederholt als unwirtschaftlich bezeichnet wurde. Hader kündigte an, dass seine Fraktion gegen den Beschlussantrag stimmen werde. 

CSU-Sprecher Gerhard Seitz unterstrich, dass eine Beschlussfassung über die Zukunft des Schlachthofs noch nicht entscheidungsreif sei. Klar sei nur, dass ein Neubau des Schlachthofs auf der grünen Wiese keine Alternative sei. Für den Erhalt des Schlachthofs sprach sich Heinz Kuntke (SPD) aus, »allerdings nicht als Millionen-€-Grab«. Den Grünen warf er einen »Rückfall in fundamentalistische Positionen« vor.

Insbesondere von den kleinen Gruppierungen kam der Vorschlag, den Landkreis mit ins Boot zu holen. BBB-Stadtrat Norbert Tscherner warf Landrat Johann Kalb »Untätigkeit« vor. 

Der Stadtrat stimmte bei 9 Nein-Stimmen den Vorschlägen der Verwaltung zur weiteren Vorgehensweise in der Causa Schlachthof zu.

Geschrieben: -mdw; veröffentlicht: 14.12.23; Bilder v. webzet (Titelbild ist i.d.R. Symbolfoto); BildNw:

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8 Gedanken zu “Schlachthof darf nicht “Millionen-Grab” werden

  1. Wieder ein Grund mehr die Grünen zu wählen. Die Einzigen, die sich gegen diese massive Steuergeldverschwendung stellen. Sollte der Schlachthof nicht eine schwarze Null schreiben? Davon ist er so weit entfernt wie von einem Veganer als Geschäftsführer. In diesen Betrieb geht so viel Geld das damit locker alle Schulen mit der Zeit saniert werden könnten. Und was machen die Roten und die Schwarzen? Buttern schön weiter rein.

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  2. Immer schön dagegenhalten und dafür kämpfen, dass der Schlachthof und die Arbeitsplätze erhalten bleiben.
    Kann doch nicht sein, dass grüne, alternative und vor allem zugezogene Leute (geänd. v. WebZ) die Marschrichtung vorgeben wollen.
    Denen werden wir schon zeigen, wo der Bartel den Most holt.

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  3. der schlachthof gehört bereits deshalb erhalten und weiter geführt, um den grünlingen dort in der seilerei einmal zu zeigen, wo der hammer hängt.

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    1. Danke für diese Offenheit. So sieht es nämlich aus. Wir verbrennen Millionen über Millionen. Und der einzige Grund ist: Weil wir es den Grünen nicht gönnen, dass sie ihren Wunsch der Schließung durchbekommen. Dieses Outing zeigt, dass es den anderen Parteien nicht um Realpolitik geht und schon gar nicht um das Wohl der Stadt. Sonst wäre der Laden schon vor 3 Jahren dicht gemacht worden.

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      1. Geht es den Grünen wirklich einzig und alleine um das Wohl der Stadt, oder eher darum den Willen ihrer meist zugezogenen und alternativen Wählerschaft mit der Brechstange durchzudrücken?
        Es geht hier einzig um die Gerüche, die ‘gen der Alten Seilerei ziehen. Das kann man doch angeblich nicht ertragen.
        Man wusste doch vorher wohin man zieht. Dafür dann unverzüglich alles ändern, weil es eine Minderheit so möchte? Nicht wirklich!

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  4. Der Michel betritt eine lokale Metzgerei. Was bestellt er? Vielleicht das hochverarbeitete Wurstzeug. Gefühlt aber nimmt er meistens nur etwas aus der Imbisstheke. Das Zeug, das üblicherweise mit auf Dauer toxischen Weißmehlsemmeln ausgegeben wird.

    Und die guten Sachen? Das Frischfleisch? Bleibt alles links liegen. Vom Michel verschmäht. Manch lokale Metzgerei bietet das gar nicht mehr an.
    Bei diesem Endverbraucherverhalten wundert es mich nicht, wenn Manches in der Fleischproduktion nicht wirtschaftlich betrieben werden kann.

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    1. Ja, mancher ist halt leberkästolerant, das ist kein Grund ihn zu diskriminieren. Das ist eine medizinische Indikation!
      https://www.youtube.com/watch?v=o0n3I_PIH-c

      Man darf aber auch nicht vergessen, dass nicht jeder sich Premiumfleisch leisten kann. Da war doch was mit mit selbstverstümmlenden Lockdowns, querulatorischem Einmischen in fremde Konflikte, selbstverursachten Energiekrisen, volksfeindlicher Migrations- und Sozialpolitik und dummen, kriminellen Buchungstricks.

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  5. Die Grünen besinnen sich auf ihre Stammwählerschaft auf dem ehem. Schäfflergelände. Was schert die der Arbeitsplatz der “körperlich schwer arbeitenden” Leute im Schlachthof.

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