Wie steht’s mit den Sternchen in Bamberg? 

Das Sternchen ist also in Bayern verboten, zumindest für die staatlichen Behörden – Schulen und Universitäten. Aber: Was heißt das konkret in der Stadt und im Landratsamt Bamberg? 

Eher ein „Sonderzeichenverbot“

Nur sehr versteckt kann eine Stellungnahme aus dem Bamberger Rathaus und dem Landratsamt Bamberg gefunden werden. Kurz: In der Stadt Bamberg wurde dem Trend bisher relativ stark gefolgt und es bleibt relativ, im Landkreis wurde schon bisher weit überwiegend auf Gendersternchen, Binnen-I etc. verzichtet.

Das jetzt in der “allgemeinen Geschäftsordnung des Freistaats Bayern” (AGO) ausgesprochene Verbot gilt ausschließlich für die Behörden des Freistaates Bayern, nicht aber für die Kommunalverwaltungen. Wobei von einem generellen „Genderverbot“ nicht gesprochen werden sollte. sondern eher von einem „Sonderzeichenverbot“ (*-:) Die Grundidee des Gendern gilt weiter:  Einen geschlechterbewussten Sprachgebrauch zu benutzen, der eine Gleichbehandlung in der schriftlichen und gesprochenen Sprache zum Ausdruck bringen will.

Wie wird das städt. Presseamt in Zukunft schreiben?

Die Stadt Bamberg zieht sich jetzt auf die “Allgemeine Dienstordnung” sowie die sonstigen “internen Richtlinien mit Vorgaben zur Verwendung im amtlichen Schriftverkehr” zurück. Soll bedeuten, dass in diesem die Amtliche Regelung der Deutschen Rechtschreibung in der jeweils geltenden Fassung angewendet wird. Ebenfalls geregelt ist, (…) dass Frauen und Männer in gleicher Weise angesprochen werden. Dazu sei von der städt. Gleichstellungsstelle ein „Leitfaden geschlechtersensibler Sprachgebrauch“ für den Dienstgebrauch entwickelt und veröffentlicht worden.

Vorgaben zum amtlichen Schriftverkehr bei der Stadt Bamberg fallen in die Zuständigkeit des Oberbürgermeisters. Für eine Änderung der bisherigen Vorgehensweise der Stadt Bamberg werde aktuell kein Anlass gesehen, weil in der Praxis die Zustimmung überwiegt.

Laut einem FT-Artikel v. 28./29.3.24 ist man im Landratsamt Bamberg (LRA) weiter bemüht, in der täglichen Sprache allen Geschlechtern gerecht zu werden, denn “die ausdrückliche Nennung schafft Sensibilität für neue, erweiterte Rollenmodelle“. Die Änderungen der allgemeinen Geschäftsordnung des Freistaats Bayern führe im LRA Bamberg zu keinen Änderungen in den Genderrichtlinien, da man bereits jetzt schon bewusst auf Gendersternchen, Binnen-I etc. verzichtet habe. 

Für die WebZBlog und andere wird eine mögliche Kursänderung am ehesten beim städt. Presseamt erkennbar sein. Dort hat man Pressemitteilungen bisher mit Sternchen verziert (die von der WebZ stets übersetzt wurden). Die WebZ selbst hat von Anfang an die Geschlechter weitgehend gleich behandelt. Einmal Männlein zuerst, ein andermal die Weiblein.

Geschrieben: -mdw; veröffentlicht: 2.04.24; Bilder v. webzet (Titelbild ist i.d.R. Symbolfoto); BildNw: WebZ

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4 Gedanken zu “Wie steht’s mit den Sternchen in Bamberg? 

  1. „Leitfaden geschlechtersensibler Sprachgebrauch“
    Wahnsinn, was mit was für einem Schwachsinn Zeit und somit Geld verschwendet wird!
    Ich hab nicht schlecht Lust dem Rathaus ein mehrseitiges Meldeformular zur Anzeige überflüssiger Formulare zu verkaufen.

    Mal im Ernst, was ist verkehrt am generischen Maskulinum? Das ist doch intelligenter und vor allem effizienter Sprachgebrauch. Latürnich setzt das gewisse Ressourcen voraus:
    1. Intellektuell: Man muss die Sprache hinreichend beherrschen, um das von vorne herein zu wissen oder sollte es nachschlagen können (https://de.wikipedia.org/wiki/Generisches_Maskulinum).
    2. Psychisch: Man sollte nicht so furchtbar paranoid-querulatorisch und narzisstisch sein, überall einen Nachteil zu wittern oder herbeizuphantasieren für echte oder imaginierte Randgruppen, für die man unbedingt eine Lanze brechen muss.

    Klar, diese Kriterien erfüllen die meisten Streiter in Sachen Gendern usw. nicht.

    Diese ganze für jeden Mist hypersensible Sprache hört sich nicht nur grausam dumm an, sondern ist auch furchtbar überladen. Und Redundanz ist selten ein Zeichen besonderer Intelligenz 😉

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  2. Ich finde die Aussage doch sehr weit hergeholt:
    “Für eine Änderung der bisherigen Vorgehensweise der Stadt Bamberg werde aktuell kein Anlass gesehen, weil in der Praxis die Zustimmung überwiegt.”
    Wo überwiegt die Zustimmung denn? In der eigenen Bubble vielleicht. Dass der überwiegende Teil der Bevölkerung das Gendern ablehnen, ist wohl noch nicht durchgedrungen?

    WebZ: Die Aussage “die Zustimmung überwiegt” stammt aus einem FB-Text der Stadt. Die neuesten städt. PM sind tatsächlich noch voller Sternchen!

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    1. Wenn ich mich bei meinen Bekannten im Rathaus umhöre, dann ist es weiß Gott nicht so, dass die Zustimmung für die Sternchen überwiegt. Dieser Oberbürgermeister ist halt ein A…
      Es wird Zeit, dass die SPD dauerhaft in den Keller geht.

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  3. Wichtiger wäre, sämtliche Arbeitgeber, die ausschließlich Sekretärinnen beschäftigen, mit finanziellen Nachteilen zu belegen.

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