Klärung zur Winter-Notfallplanung für Geflüchtete 

Ein Gebäude in der Benzstraße 9 soll als Notfall-Unterkunft vorbereitet werden. Innenminister Herrmann sichert  zu, dass die besondere Situation Bambergs berücksichtigt wird.

Keinesfalls eine weitere dauerhafte Flüchtlingsunterkunft 

Die Stadt sieht sich verpflichtet, die Unterbringung und die Versorgung von 200 Geflüchteten innerhalb einer geringen Vorlaufzeit zu gewährleisten. Für ein Gebäude in der Benzstraße 9  soll ein „Winter-Notfallkonzept“ entwickelt werden. Dafür stimmte mit klarer Mehrheit auch der Stadtrat Bamberg in der Vollsitzung am 29.11.23.

Auch die Kantine im ehem. Verwaltungsgebäude Benzstraße 9 könnte genutzt werden.

In einer Pressemitteilung teilt die Stadt mit, dass Oberbürgermeister Starke am Freitag die Videokonferenz mit dem Bayerischen Staatsminister des Inneren, Joachim Herrmann, und der Sozialministerin Ulrike Scharf genutzt hat, um auf die hohe Belastung der Stadt Bamberg durch die Anker-Einrichtung Oberfranken (AEO) und die Unterbringung von ukrainischen Flüchtlingen hinzuweisen. Deswegen sei es gerechtfertigt, so Starke, die Stadt Bamberg beim Notfall-Konzept nicht zusätzlich in die Pflicht zu nehmen. Dem OB wurde zugesichert, dass keinesfalls eine weitere dauerhafte Flüchtlingsunterkunft eingerichtet werden soll. Die Staatsregierung erwartet ein Konzept, das in einem unerwarteten Notfall schnell umgesetzt werden könnte. Sie dient nicht der akuten Krisenbewältigung und bedeutet auch nicht eine echte Reservenbildung. Minister Herrmann erklärte, dass die besondere Bamberger Situation bei der Entscheidung, welche Kommunen zunächst herangezogen werden, berücksichtigt werden sollte, so wie dies bei der Verteilung ja auch schon bislang erfolgt.

Bürgerinformations-Veranstaltung wird vorbereitet

Unterstützt vom Bayerischen Roten Kreuz (BRK) begann die Stadtverwaltung kurz nach Bekanntwerden der Vorgaben mit der Prüfung, ob sich ihr Gebäude in der Benzstraße 9 für eine Notfall-Unterbringung von bis zu 200 Personen eignet. Bei einem Ortstermin wurde festgestellt, dass neben einem bauordnungsrechtlichen Verfahren für eine befristete Nutzungsänderung auch ein Brandschutzgutachten erforderlich ist. Vom Ergebnis dieses Gutachtens hängt es nun ab, ob eine Ertüchtigung des Gebäudes als Unterkunft grundsätzlich möglich ist und welche Maßnahmen dafür erforderlich sind. „Nach der ersten Inaugenscheinnahme scheint das Gebäude für die geforderte Notfallunterbringung geeignet zu sein. So könnte auch die Ausgabe von Essen und Getränken über die ehemalige Kantine der früher dort ansässigen Firma erfolgen“, sagt Ordnungsreferent Christian Hinterstein.

Sobald alle Fragen geklärt sind und feststeht, dass die Einrichtung in der Benzstraße 9 erfolgen soll, wird die Stadt auch eine Veranstaltung zur Information der Anwohnerschaft organisieren. > Lies WebZ-Bericht “Notfall-Unterkunft in der Benzstraße alternativlos v. 30.11.23

Geschrieben: PM Bbg-mdw; veröffentlicht: 4.12.23; Bilder v. webzet (Titelbild ist i.d.R. Symbolfoto); BildNw: Stadtarchiv Bbg, Nadine Handwerger

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6 Gedanken zu “Klärung zur Winter-Notfallplanung für Geflüchtete 

  1. Da bin ich ja gespannt, wie die Regierung der Stadt Bamberg entgegenkommt. Nach den Worten des Berichts (PM der Stadt) muss viel Geld für die Ertüchtigung des Gebäudes ausgegeben werden. Wenn das passiert ist, dann wird man es auch nutzen wollen. Irgendwie passt das nicht zusammen.

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  2. Wie wäre es denn mit einer flott gemachten Notunterkunft für unsere Obdachlosen in Bamberg? Wenn es für Flüchtlinge geht, dann für unsere Leute erst recht!
    Ist doch alles da was man braucht. Und wenn es nur als “Wärmestube” inklusive Feldbetten ist.
    GERMANY FIRST ist angesagt, für die anderen wurde seit 2015 weiß Gott genug getan!

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    1. Bei Obdachlosen besteht die Problematik, dass diese eigentlich Einzelzimmer brauchen. Bei vielen von ihnen haben sich psychische (psychiatrische) Dispositionen verfestigt, die nur noch Einzelzimmer zulassen. Deshalb lehnen sie Hilfsangebote, die das natürlich nicht abbilden (können), oft ab. Besser sich im Freien den Risiken des Kältetodes aussetzen als nicht allein zu sein und keinen Rückzugsort zu haben.

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      1. Das stimmt zwar einerseits, dass es viele Fälle gibt, die psychiatrisch derart auffällig sind, aber auch sind die sog. Obdachlosenunterkünfte sehr oft wirklich schlimme Orte, die ich ganz ehrlich gesagt auch meiden würde. Von den Fällen, die im Winter per Beschluss untergebracht werden müssen, weil sie die Gefahr durch Kälte nicht mehr realisieren mal abgesehen. Für eine passende Wohn- oder Unterkunftsform müsste man so richtig Geld in die Hand nehmen. Da muss Raum sein und auch gutes Personal 24/7. Wir bringen das ja offensichtlich kaum für unsere Alten auf die Reihe, die ihr Leben lang ins Sozialsystem eingezahlt haben.
        Wenn die Stadt Bamberg jetzt eine Attacke vorweihnachtlicher Menschlichkeit hätte, würde sie ein mustergültiges Odachlosenprojekt in das Gebäude platzieren. Aber die Kassen sind leer und Geld gibt es nur für andere und anderes. Und mit einem Netzwerk aus Handwerksfirmen, den sozialen Bereichen der HS Coburg, Humanwissenschaften der hiesigen Uni und engagierten Freiwilligen etwas auf die Beine zu stellen, was meinen Sie, kommt das denen auch nur annähernd in den Sinn?

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