Landkreis: ÖPNV-Offensive steht vor Kipppunkt

Der Lkr Bamberg will heuer ein neues Nahverkehrskonzept einführen. Die Umsetzung gestaltet sich schwierig. Die benötigte Anzahl der „sauberen“ Busse erscheint aktuell nicht möglich.

Für die geforderten Elektro-Busse fehlt noch die Infrastruktur

Wie so oft, sind die Wünsche und Pläne das eine, die Umsetzung (Realität) das andere. Die WebZBlog hat bereits am 17. November 2023 in einem Artikel “Neues Nahverkehrskonzept ist gefährdet” auf die Probleme mit der Umsetzung der vom Landkreis Bamberg ausgerufenen ÖPNV-Offensive aufmerksam gemacht. 

Im Konzept erscheinen die neuen Fahrpläne für den Landkreis großartig, fast revolutionär. Fast doppelt so viele Busse in viel kürzerer Taktung, viel bessere Verbindungen auch am Wochenende. 

Doch wer all diese zusätzlichen Busse ab August 2024 bereitstellen wird, bleibt die große Frage. Denn die von der Landkreis-Politik ausgerufene ÖPNV-Offensive ist für viele regionale Firmen nicht sehr attraktiv. Die Unternehmen sind weitgehend gut ausgelastet und zu weiteren Leistungen fehlt ihnen schlicht das Personal. 

Dazu kommen noch einige weitere unangenehme Überraschungen.

Die Ausschreibungsfrist für die Busunternehmen ist nach mehrmaliger Verlängerung ausgelaufen. Die Bewerberzahl soll sich sehr in Grenzen halten. Das soll zB. daran liegen, dass für die geforderten Elektro-Busse im Raum Bamberg schlicht noch die Infrastruktur fehlt. Bis die notwendige Anzahl Ladesäulen steht, werden noch Jahre vergehen, sagen Kritiker.

ICE-Bahnausbau wird viele Busse für den Schienenersatzverkehr verlangen

Das ausgeschriebene Verlangen des Landkreises für sein Nahverkehrskonzept geht zudem offenbar an den Möglichkeiten der meisten mittelständischen Bus-Unternehmen in der Region vorbei. Denn die haben alle zu wenig Personal und mit dem vorhandenen auch so genug zu tun. Denn im Zuge des angekündigten ICE-Bahnausbaus in der Stadt Bamberg – sofern er 2024 beginnt – muss mit einem großen Bedarf an Bussen für den Schienenersatzverkehr gerechnet werden.

Ein neu hinzugekommenes Problem kann sich aus dem nicht mehr gesicherten Bundeshaushalt 2024 ergeben. Daran hängen u.a. die staatlichen Förderbedingungen für die Omnibusse. Eine Auswirkung soll sich bereits daran widerspiegeln, indem der Landkreis von den stets geforderten 45 Prozent „saubere“ Busse, jetzt in abweichendem Umfang Fahrzeuge mit “alternativen Antriebsformen” verlangt. 

Sollte die Ausschreibung für die ÖPNV-Offensive nicht das gewünschte Ergebnis bringen, dann könnte das komplette Vorhaben kippen oder es kommt zu einer Notausschreibung für 24 Monate. Wie auch immer die aussehen mag.

Geschrieben: mdw; veröffentlicht: 9.12.24; Bilder v. webzet (Titelbild ist i.d.R. Symbolfoto); BildNw. WebZ

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7 Gedanken zu “Landkreis: ÖPNV-Offensive steht vor Kipppunkt

  1. Diese Misere im Kleinen wie auch das deutsche Drama im Großen rührt alleine aus dem Wahn, man könne das Klima durch eigenes Tun spürbar beeinflussen. Hier ist Gegenstand des Wahnes der Einsatz abgasfreier Busse.
    Im Ernst, wir haben hier völlige Verkennung der Realität in mehrfacher Hinsicht und vollkommen überwertige Ideen. Es ist ein Wahn!

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    1. Es mag Sie überraschen, aber man kann das Klima durch eigenes Tun spürbar beeinflussen. Machen wir doch seit der Industrialisierung. Deswegen haben wir ja die Probleme.

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      1. Jetzt bin ich a weng baff. Wie machen Sie das denn, dass Sie das Klima beeinflussen? Jetzt mal gesetzt den Fall, dass die wackelige CO2-Hypothese gültig ist, haben Sie einen eigenen Supervulkan, denn sie ausbrechen lassen oder eben nicht ausbrechen lassen können? Oder haben Sie durch Zauberei einen Einfluss auf globale Wetterphänomene? Oder haben Sie einen Knopf mit dem sie die Weltwirtschaft abschalten können? (Spoiler alert: Was sehr wahrscheinlich nichts ändern wird.)
        Ich kann ja nedd einmal die Temperatur hier im Garten in den nächsten fünf Minuten beeinflussen. Direkt neben dem Grill ist es schön vorn schön warm, aber der Hintern friert. Und meine Sauna wird auch gleich wieder kalt, wenn ich sie abschalte. Bitte um Erleuchtung.

        Im Grunde habe ich jetzt eine Religion verunglimpft. 😉
        Diese absolute Gewissheit der die Klimasekte macht sie so gefährlich. Da werden völlig irre und selbstzerstörerische Maßnahmen ergriffen mit dem Ergebnis, dass nichts mehr geht. Die Realität und der Glaube/Wahn sind halt doch zwei verschiedene Dinge.

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        1. Wir müssen doch jetzt nicht wirklich die Grundzüge de Klimawandels durchkauen, da sind wir doch beide informiert.
          Niemand kann kurzfristig Wetterphänomene ändern, aber das ist ja nun auch, wie der Name schon sagt, Wetter und kein Klima. Aber zweifelsohne kann jeder (darum schrieb ich “wir”) seinen Teil zum Klimaschutz beitragen. Was dann, in der Masse und im besten Fall, zu einer positiven Klimaveränderung und damit dann auch zur Wetteränderung führt.
          Ein Vulkan ist hier nicht vonnöten.

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        2. @stig, mit unserem lieben Bergradler muss man die Grundzüge des Klimawandels sehr wohl durchkauen, das ist bei ihm noch nicht so wirklich angekommen; bzw. will er es nicht wahrhaben, leugnen, was auch immer.

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        3. @Stig
          Genau “Wetter kein Klima”, Klima entsteht durch die Aggregation von Witterungsdaten, ist also grob gesagt summiertes Wetter. Wenn ich auf das Wetter keinen spürbaren Einfluss habe, dann soll sich auf “magische” Weise in der Aggregation der unterschwelligen Einflüsse ein signifikanter Effekt ausbilden. (Sei das durch eine Art Memoryeffekt oder chaotische Verläufe, butterfly wing usw. blabla). Das Problem dabei, die nicht linearen und chaotischen Verläufe hat bis dato noch niemand valide modellieren können. Die Klimamodelle haben samt und sonders grandios überschätzt. Das könnte zum einen an den chaotischen Verläufen an sich liegen, zum anderen, dass der hypothetische Einfluss Faktor Mensch und sein CO2 nicht ins Gewicht fällt. Und nein, es bringt nichts, wenn wir für die Prognose mehr Rechenpower und zusätzliche Neuronen verwenden, weil “trash in, trash out”.
          Die Klimaprohetin Greta hat schon 2018 die Menschheitskatastrophe für 2023 ausgerufen, nix passiert.
          Die Sekte des menschengemachten Klimaschwandels sollte dahingehend von den Zeugen Jehovas lernen, die haben auch nach mehreren Fehlprognosen aufgehört ein Datum für das Ende der Welt zu benennen.

          Ja, es wird a weng wärmer, aber wir finden unter Gletschern Römerwege…Was sagt uns das?
          Aber wir haben Glaubensfreiheit, und solange das Ganze keine Staatsreligion wird, bzw. deren Protagonisten aus dem Tempel gejagt werden, ist ja alles prima. 😉
          Und wenn wir dann hier wieder gscheid Wein anbauen können, wie vor der letzten Kaltzeit, dann ist ja auch gut.

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  2. wenn ich es richtig sehe, bedarf auch eine notausschreibung zumindest einiger bewerber, das problem scheint zu sein, dass es keine bewerber gibt und wenn es bewerber gibt, dürften diese bei der geschilderten ausgangssituation mit äusserster vorsicht zu geniessen sein.

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