Smarte Sensoren messen an vollen Plätzen

Das Projekt „Crowdanym“ soll Aufschluss darüber geben, wie voll es in Bamberg an manchen Plätzen wirklich ist und wie die Bamberger/innen eine Datenerfassung durch Sensoren wahrnehmen.

Sensoren nehmen bestimmte Handysignale auf

Bamberg wird als Weltkulturerbestadt oft und gerne von Touristinnen und Touristen  besucht. Nicht selten befinden sich dabei sehr viele Menschen gleichzeitig an bestimmten Orten, wie beispielsweise im Dom oder am Gabelmo und so entsteht eine ungleichmäßige Nutzung von touristischen oder gastronomischen Angeboten. Um eine Datengrundlage für diese Wahrnehmungen in Bamberg zu liefern, wurde das Projekt „Crowdanym“ gestartet – eine Vorstudie zu einer anonymen Datenerfassung als Grundlage einer datengetriebenen Besuchslenkung in der Bamberger Altstadt. Nun wurden erste Sensoren in der Domstadt angebracht, um zu untersuchen, ob und wie man an touristisch belebten Orten messen kann, wie viele Menschen sich dort aufhalten – und wie sich Besucher durch die Stadt bewegen.

Das Projekt wird über die Innovationsinitiative „mFUND“ des BMDV (Bundesministerium für Digitales und Verkehr) gefördert und ist in Bamberg ein Kooperationsprojekt der Otto-Friedrich-Universität und dem Förderprogramm Smart City Bamberg. „Crowdanym“ will Lösungen unterstützen, die Besucher/innen intelligent lenken und große Ansammlungen von Menschen vermeiden könnten. Eingesetzt werden dazu Sensoren, die bestimmte Handysignale aufnehmen und anonym an eine Auswertungsstelle weiterleiten. Dass sich hier keinerlei Sorgen um private Daten gemacht werden muss, bekräftigt Prof. Dr. Daniela Nicklas, Lehrstuhlinhaberin für Informatik, insb. Mobile Softwaresysteme/Mobilität an der Uni Bamberg: „Durch die unmittelbare Anonymisierung werden keine personenbezogenen Daten erhoben oder gespeichert. Es wird also nur angezeigt wie viele und nicht welche Personen sich derzeit zum Beispiel am Tourismus- und Kongressservice aufhalten. Das kommt zum einen den Anwohner/innen Bambergs zu Gute sowie künftig auch den Tourist/innen.“

Aktive Nicht-Teilnahme an der Messung ist möglich

Gemessen wird via Sensoren derzeit an der Oberen Brücke, auf dem Domplatz, am T&K-Service, in der Sandstraße, am Maxplatz, am Grünen Markt und an der Konzerthalle. An allen Stellen befinden sich entsprechende Aushänge der Universität Bamberg, die Aufschluss über die Messung geben und darauf hinweisen, dass auch eine aktive Nicht-Teilnahme an der Messung möglich ist.

Mit den Informationen kann in Bamberg künftig ein Besuchsleitsystem aufgebaut werden, das nicht nur Tourist:innen helfen kann Großansammlungen zu umgehen, sondern auch bei Veranstaltungen wie der Sandkerwa oder Festen auf dem Maxplatz vor Überfüllung schützen könnte.

„Uns ist es ein besonderes Anliegen, aufzuklären und zu untersuchen, wie die Bamberger/innen eine solche Sensoren-Messung wahrnehmen. Deshalb werden wir aktiv Fragen stellen um herauszufinden, unter welchen Bedingungen die Bürgerschaft die Sensoren akzeptiert“, betont die Psychologin Prof. Dr. Astrid Schütz, die den Lehrstuhl für Persönlichkeitspsychologie und Psychologische Diagnostik innehat. Eine solche Befragung zur Akzeptanz von Sensoren hat bereits Anfang August an verschiedenen zentralen Stellen in der Bamberger Innenstadt stattgefunden.

Über die Ergebnisse der Umfrage und mehr zu dem Projekt Crowdanym sowie anderen Smart City-Projekten ist am Freitag, den 25.8. von 10 bis 13 Uhr, bei der Projektmesse im neuen Digitalen Gründerzentrum, in der Nathan-R.-Preston-Straße 1, zu erfahren. 

Geschrieben: PM-mdw; veröffentlicht: 21.08.23; Bilder v. webzet (Titelbild ist i.d.R. Symbolfoto); Textbilder v. PA Bbg 

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4 Gedanken zu “Smarte Sensoren messen an vollen Plätzen

  1. Ob die hiesige “Bürgerschaft” das akzeptiert, ist zunächst mal zweitrangig. Diese ist unmündig. Selbstverschuldet. Ein Ausstieg daraus ist nicht in Sicht.

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  2. Da bin ich aber gespant auf die Lösungen, “die Besucher/innen intelligent lenken und große Ansammlungen von Menschen vermeiden könnten.” Ich meine, dass wir aufpassen sollen, wenn es um computergesteuerte Überwachungssysteme geht: Alles fängt mal klein an.

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  3. Datenerhebung, auch anonyme muss stets hinterfragt werden und sollte im Zweifel vermieden werden.
    Schön, die Psychologie, auch spürbar die Bamberger, hat sich schon während der Verfassungskrise nicht mit Ruhm bekleckert. So ist sie eifrig herbei geeilt, hat “Maßnahmen”-Compliance untersucht und hat Tipps gegeben Compliance zu erzeugen. Man hat sich sogar zu großmäuliger Impfpropaganda verstiegen: (FT 16.12.21). Hat sich letztlich als etwas vorschnell bis dümmlich rausgestellt. 😉
    Jetzt geht es um Compliance zu Messungen. Ich frage mich immer wieder, wo dieser Trend zur willfährigen und aktiven Unterstützung herkommt. Diese extreme Anschmiegsamkeit an die Machthaber.
    Neue Projekte aus dem Markushaus werden, wird gemunkelt, vielleicht Hand in Hand mit unserer Polizei gehen. Nicht dass ich unsere Bayerische Polizei nicht schätze, aber freie, unabhängige Forschung und Exekutive sind zwei Paar Stiefel.
    Böse Zungen würden behaupten, dass es solche Rankhilfen braucht, wenn ansonsten die Standfestigkeit und Substanz fehlt. Oder würden spotten, mancher tauge halt nur zum Steigbügelhalter.

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