Was sich auf Bambergs größter Baustelle alles tut

Auf dem Lagarde-Campus sollen in den nächsten Jahren rd. 1200 Wohneinheiten entstehen. Zwölf Baukräne sind allein für die Wohnbauprojekte der Unternehmen Instone und P&P  im Einsatz.

Das Parkhaus an der Weißenburgstraße wird eines der größten in Bamberg sein

Für das Projekt der Instone Real Estate sind rd. 240 Wohneinheiten geplant.

In einer langezogenen Baustelle entlang der Außenkante zur Zollnerstraße, bietet die Immobilienfirma P&P ihre „Sunshine Lofts“ an.  Dahinter wächst ein Wohnbauprojekt der Instone Real Estate – mit 237 geplanten Wohneinheiten. Der Servicebetrieb der Stadt Bamberg (BS) arbeitet derweil an Straßen und Kanälen, die Firma HD-Immo an einem Bürogebäude.

Von den rd.  circa 140 Mietwohnungen der Volksbau Bamberg sind bereits viele bezogen. Im Zentrum der Lagarde möchte die Generalstaatsanwaltschaft Bamberg sich noch räumlich erweitern.

Im Abschnitt Lagarde 2 entstehen Wohnungen sowie Einrichtungen für Gesundheit und Pflege.

Im Quartier entstehen wesentlich Eigentums- und Mietwohnungen. Davon müssen entsprechend eines Stadtratsbeschlusses 20 Prozent der Sozialklausel der Stadt Bamberg entsprechen. Für die sozial gebundenen Wohnungen ist das Amt für Soziale Angelegenheiten der Stadt Bamberg Ansprechpartner.

Es dürfte das größte Quartier-Parkhaus in Bamberg sein. In der Siedlung selbst haben Autos nichts verloren.

Im Abschnitt Lagarde 2 soll eine innovativer Ort der Gesundheit und Pflege entstehen. Bauherrin ist die Sozialstiftung Bamberg, im „Sancura Park“ (übersetzt Heil- und Pflege-Park) sollen bis Ende 2025 drei neue Gebäudetürme bezogen werden: Ein Demenzzentrum, das Medical Valley Center Bamberg mit Mietflächen für Unternehmen und Startups mit Gesundheitsschwerpunkt sowie eine dazugehörige Parkpalette. Das Parkhaus an der Weißenburgstraße wird wohl zu den größten in Bamberg gehören. 

Ehrgeizige Energiestrategie

Neben den 118 Pflegeplätzen für Menschen mit Demenz sollen auch vielfältige ambulante Unterstützungsleistungen für die Bewohnerinnen und Bewohner des Quartiers geboten werden. Gleichzeitig soll das Medical Valley Center Bamberg ein Standort für innovative Unternehmen im Bereich der Gesundheitswirtschaft sein. 

Ein zirkulierendes Sole-Wassergemisch nimmt die Restenergie des darüber fließenden Abwassers auf.

Bei der Bebauung des Geländes wird eine ehrgeizige Energiestrategie verfolgt, die auch vom Bund gefördert wird. Auf dem Dach des Medical Valley Centers werden zum Beispiel Photovoltaikanlagen den Strom für Pumpen erzeugen, die aus der Umwelt nutzbare Wärme gewinnen. Begehbare Dachgärten schaffen Grünflächen und sechs Innenhöfe sorgen für genug Tageslicht.

Die Stadtwerke Bamberg sind im Bereich des Innenhofs und unter den Wohngebäuden der Instone aktiv: Sie verlegen Flächenkollektoren für die Nutzung von Erdwärme. Der gesamte Campus mit 30.000 Quadratmeter bildet das größte innerstädtische Geothermiefeld Deutschlands. Zu dem Wärmekonzept gehört auch die Nutzung der Wärme aus dem Abwasser, das in den Haushalten auf dem Gelände und dem gesamten Ostgebiet anfällt. Die Wärme des Abwassers wird im Sommer zur Regeneration des Erdreichs genutzt, damit es im Winter wieder genutzt werden kann. Sonnenstrom von den Dächern der Gebäude treiben die Wärmepumpen an. Überschüssiger Strom wird in Wärme umgewandelt und in Pufferspeichern gespeichert.

Die WebZBlog kam mit einigen wenigen Neubewohnern ins Gespräch. Die Begeisterung hält sich offenbar in Grenzen. Insbesondere die Gesamtmischung der Bewohnerschaft wird in Frage gestellt. Neben Eigentümern leben Sozialamtsmieter verschiedener Couleur. Interessenten sollten sich nicht nur an den Anpreisungen der Baugesellschaften orientieren, sondern auch mit dort bereits Wohnenden sprechen.

Geschrieben: -mdw; veröffentlicht: 10.09.23; Bilder v. webzet (Titelbild ist i.d.R. Symbolfoto); Bilder v. webz; StW Bbg

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9 Gedanken zu “Was sich auf Bambergs größter Baustelle alles tut

  1. “Insbesondere die Gesamtmischung der Bewohnerschaft wird in Frage gestellt.”

    Das ist eine massiv verachtenswerte Brille. Richtig übel.

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    1. Da ist mal wieder die Sprachpolizei unterwegs. Kein Wunder, daß die Leute meinen, nichts mehr sagen zu dürfen. Diplomatischer hätte die WeBZ diese Meinung gar nicht formulieren können. Aber auch für sie gilt: Schweig still, wenn die Sprachpolizei es will!

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    2. das ist nicht verachtenswert, das ist nachvollziehbar. da werden leute mit haltlosen versprechungen in völlig überteuerte wohnquartiere gelockt, ihnen eigentum verkauft, mittelmässige bausubstanz verhöckert, um dann festzustellen, zu dem woher sie kommen wenig bis überhaupt kein unterschied, die selben sozialamtsmieter wie sonst wo, da ist der frust hoch, wenn man langsam realisiert wo man eigentlich hingeraten ist. es ist halt nicht alles soft was loft sein soll.

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      1. Wer tatsächlich glaubt, dass sich mit Wohneigentum das soziale Umfeld verändert oder gar “homogenisiert”, sitzt einer Illusion auf, die an Naivität kaum zu überbieten ist. Mal ganz abgesehen davon, dass es sich um nichts anderes als den Wunsch nach Ghettobildung handelt.

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  2. Ich finde die Siedlung bisher echt furchtbar (zu enge Bebauung) und es erweckt den Eindruck einer Stadt in der Stadt, ähnlich anderer Projekte, nicht nur in Bamberg. Jedoch wäre ich dankbar wenn es mehr Quartiersparkhäuser gäbe. Es wäre ein Parkplatzgarant, Lademöglichkeiten wären leichter nachrüstbar, mehr Raum in der Öffentlichkeit, der neu genutzt werde könnte.

    Be- und Endladezonen, bzw. Kurzzeitparken/Besucherparkplätze sollten jedoch weiterhin bestehen. Alles in allem würde dies in unserer Siedlung die Lebensqualität auch erhöhen.

    Garagen in der Nähe der Wohnung zu finden ist bei uns schier unmöglich und jeden Abend nach dem Laden dann noch einen Parkplatz suchen wird zum tägl. “Horror”.
    Es wäre also echt zu begrüßen auch in Bestandssiedlungen Quartiersparkhäuser anzubieten.

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    1. War doch klar, dass das ein weiteres Hipster-Ghetto wird. Das ganze pseudo-ökologische Gedöns ist doch eh nur Marketinggeschwafel. Hauptsache da ist ein Biomarkt und es werden (möglicherweise) ein paar Watt aus dem Abwasser rückgewonnen oder bei gutem Wetter etwas Solarstrom generiert.
      Ich finde es bei abendlicher Runde durch solche Viertel immer interessant, dass überall riesige Fernseher flackern. Nachvollziehbar, denn der Blick aus dem Fenster ist nicht zu ertragen.

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      1. Wer sich über die Zusammensetzung der Bewohnerschaft beklagt, ist kein Hipster. Das ist eine andere Klientel. Hier passen flackernde Fernseher schon eher ins Bild.

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        1. Mal ganz ehrlich, wenn ich Lust auf z.B. orientalisches “Flair” habe, dann fahre ich da hin. Ich behandele auch keinen anders, egal welchen sozialen Hintergrund er hat. Aber leben möchte ich doch lieber in meinem gepflegten, abendländisch geprägten Umfeld. Von daher kann ich den Wunsch nach passender Nachbarschaft schon gut nachvollziehen, auch wenn ich eine Wohnung dort für eine Fehlinvestition halte.
          Und die gewaltigen Fernseher hängen tatsächlich bei den ganzen Erba-, Alte Seilerei- und Glaskontor-Hipstern an den Wänden. Schauen Sie mal abends dort vorbei.

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  3. Ich meine in verschiedenen Berichten des FT immer gelesen zu haben, wie toll es ist, dass innerhalb des Abschnitt 2 Autos tabu sind. Das wird wohl so sein. Wenn aber ein riesiges Parkhaus nur einen Steinwurf entfernt ist, dann lässt das den Autoverzicht nicht so vorbildlich erscheinen.

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