AEO-Situation nach wie vor sehr belastend

Das Ombudsteam für die Ankereinrichtung in Bamberg-Ost fordert eine dezentrale Unterbringung der Geflüchteten. Landkreise und andere kreisfreie Städte müssen mehr Menschen aufnehmen.

Konfliktpotential in den Bussen von und zur AEO

Um das Ankerzentrum Bamberg (AEO) zu entlasten, weist die Regierung von Oberfranken Geflüchteten verstärkt den Landkreisen zu. Dagegen regt sich Protest, doch es gibt auch Positivbeispiele, wie zB. in Memmelsdorf.

Mit einer Pressemitteilung zum Thema “Entlastung der AEO Bamberg” hat sich auch das Ombudsteam für die Einrichtung geäußert.  Bei einem Treffen unter dem Vorsitz von Stadträtin Ingeborg Eichhorn und Doris Schirmer-Henzler wertete das Ombudsteam die Situation der Anker-Einrichtung sowohl für die Bewohnerinnen und Bewohner als auch für die Anwohnerinnen und Anwohner als sehr belastend. 

Als besonders kritisch wertet das Ombudsteam die Sicherheitslage in der AEO. Die Zahl der Securitiy-Mitarbeiter ist trotz der Mehrbelegung gleich geblieben. 2023 gab es im Durchschnitt zwei Polizeieinsätze pro Tag. Ein großes Konfliktpotential mit den Anwohner/innen birgt die Situation in den Bussen von und zur AEO. Obwohl 2023 eine neue Buslinie eingeführt wurde, beklagen die Anwohner überfüllte Busse, besonders in den Morgenstunden und am Nachmittag. 

Unbegleitete minderjährige Flüchtlinge (Symbolbild)

Die Beratungsangebote der verschiedenen Träger (AWO, Caritas und Diakonie) seien zwar sehr gut, reichten aber aufgrund des zu niedrigen Beratungsschlüssels für die vielen Anwohner/innen der Einrichtung nicht aus. Darüber hinaus haben viele Kinder während ihres Aufenthaltes keinen Zugang zu Bildung, da für Kinder die Schulpflicht erst nach drei Monaten Aufenthalt in der Einrichtung gilt. Oft sind die Familien dann bereits wieder in eine andere Unterkunft umverteilt. Das Angebot der Sprachkurse der vhs wird stetig ausgebaut. Die Nachfrage nach Deutsch- und Integrationskursen sei zwar sehr hoch,  könne aber  der hohen Belegzahlen nicht annähernd erfüllt werden. 

Die Schließung der Einrichtung Ende 2025 muss eingehalten werden

Das Ombudsteam Bamberg appelliert gleich der Stadt Bamberg an die bayerische Staatsregierung, die Unterkunft wie 2018 zugesagt, bis Ende 2025 zu schließen. Die Stadt Bamberg hat zugesichert, ihren Teil der Unterbringung von Geflüchteten gemäß Königsteiner Schlüssel leisten zu wollen – jedoch in dezentralen Einrichtungen mit überschaubaren Belegungszahlen. 

Weil die Aufnahmeeinrichtung (AEO) im Osten Bambergs im Herbst vergangenen Jahres mit zeitweise 2700 Menschen ihre Kapazitätsgrenze erreicht hatte, wies die Regierung von Oberfranken bereits verstärkt Flüchtlinge mit anerkanntem Aufenthaltsstatus aus der AEO den Landkreisen und kreisfreien Städten zu. Im Oktober und November 2023 waren das je 900 Personen, im Februar 2024 noch etwa 400. Davon kamen in den Landkreis Bamberg 110 Menschen und in den Landkreis Coburg 53.

Geschrieben: PM-mdw; veröffentlicht: 8.03.24; Bilder v. webzet (Titelbild ist i.d.R. Symbolfoto); BildNw: WebZ

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4 Gedanken zu “AEO-Situation nach wie vor sehr belastend

  1. 2025 wird es zwar kein Ankerzentrum mehr geben, aber an gleicher Stelle eine “dezentrale Unterkunft”. Es sei denn es wird eine grundsätzliche Änderung bei der Flüchtlingspolitik vorgenommen.

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    1. Ein erster Schritt ist tatsächlich schon passiert, Moldau und Georgien sind nun sichere Herkunftsländer. Die Zahl der Moldawier und Georgier war nämlich ziemlich hoch. Die Asylverfahren dieser Länder können jetzt sehr schnell beendet werden.

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  2. So lange die Anreize, nach Deutschland zu kommen (die Einladung Merkels wurde nie zurück genommen) so hoch sind, wird sich die Situation nie zum Positiven für das deutsche Volk ändern!
    Erstens weil die “Flüchtlinge” hier bestens versorgt werden.
    Und zweitens weil sich ein ganze “Industrie” rund um die Thematik davon bestens ernährt – sei es mit der Bereitstellung von Unterkünften oder dem Angebot von Sprachkursen!
    Der “einfache” deutsche Bürger bleibt dabei auf der Strecke, aber der hat dummerweise keine Lobby!

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    1. Naja, das mit der Bürgerlobby würde ich so nicht unbedingt sagen. Es gibt Parteien mit gesundem Menschenverstand, nur werden die halt von den lauten Intoleranten regelmäßig niedergeschrieen, und wenn es nur die abgedroschene Nazikeule der moralisch Selbsterhöhten ist.

      Und was die sogenannte Sozialverbände angeht….wenn man einen Teich trocken legen will, sollte man nicht die Frösche fragen.

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Kommentare sind geschlossen.

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